World in Conflict: Soviet Assault
Die andere Seite
Mit einem einfachen „Nuclear Strike“ zaubert Ihr so einen Atompilz auf den Bildschirm oder ruft per „Light Tank“ Verstärkung herbei. Momentan hat die Xbox zwar noch ein paar Probleme, die Worte zu erkennen, bis zum Release dürfte das aber aus der Welt geschafft sein. Hoffen wir!
Inhaltlich bieten sich die gleichen Missionen wie schon bei der PC-Fassung an. Vielleicht gibt es sogar ein paar kleine Verbesserungen, schließlich war die Kampagne nicht die größte Stärke des Titels. Vielmehr konnte er mit einem packenden Multiplayer punkten, der durch sein schnelles Gameplay und seine exzellenten ProGaming-Eigenschaften noch heute Online zu den meist gespielten Echtzeitstrategie-Titeln gehört. Vor allem das Massnet mit seinen umfangreichen Community-Funktionen ist ein wichtiger Faktor für diesen Erfolg, der für die Konsole leider nicht ein zu eins umgesetzt werden kann.
Stattdessen bietet World in Conflict hier endlich den, von den Fans geforderten, Global Domination Modus. Der so genannte War Room zeigt eine Weltkarte, auf der an verschiedenen Schauplätzen Gefechte stattfinden. Ein dicker Balken gibt an, welche Seite gerade die Oberhand besitzt.
Wollt Ihr die NATO unterstützen? Dann kämpft auf den entsprechenden Karten und gewinnt für das „Gute“. Steht Euch der Kommunismus näher? Dann versucht der Sowjetunion zum Sieg zu verhelfen. Gleichzeitig funktioniert dieser Modus als Server Browser, da die PC Variante auf die Bedienung mit Maus und Keyboard ausgelegt ist. Nach einer Woche wird dann ein Sieger gekürt und die Karte resetet.
Selbst die Grafik hat den Transfer einigermaßen unbeschadet überstanden. Die Brillanz der DirectX 10 Variante mit vollen Details wird zwar nicht erreicht, trotzdem sieht die Konsolenfassung schon jetzt hervorragend aus. Artillery-Schläge hinterlassen tiefe Krater, jede Salve mündet in ein beeindruckendes Effekt-Feuerwerk und alle Gebäude auf der Karte sind zerstörbar.
Die direkte Konkurrenz, Tom Clancy's EndWar, muss hier ganz klar die Segel streichen. Massive liefert zumindest zum aktuellen Zeitpunkt den deutlich beeindruckenderen Dritten Weltkrieg, auch wenn die Sprachsteuerung und das Gameplay von EndWar am Ende die Oberhand behalten könnten.
Massive erfüllt mir mit der Konsolenfassung gleich zwei Wünsche. Erst einmal wird die sowjetische Kampagne für etwas mehr Abwechslung sorgen. Immer mit den gleichen Einheiten auf Beutefang zu gehen, ist mit der Zeit einfach ermüdend. Zweitens wird der Titel World in Conflict endlich ernst genommen. Statt unpersönlichen Mehrspieler-Gefechten könnt Ihr Euch auf eine Seite schlagen und im War Room für den Ruhm Eurer „Nation“ kämpfen. Ein Modus, der nur sehr langsam in Mode kommt – gab es erstmals bei Command & Conquer: Triberium Sun – ,der aber für einen gehörigen Motivationsschub sorgen kann.
Außerdem eignet sich World in Conflict einfach hervorragend für eine Konsolenumsetzung. Ohne Basenbau und mit einer recht überschaubaren Truppengröße entfallen viele Hürden, die einer vernünftigen Umsetzung traditioneller Titel im Weg stehen. In Kombination mit einer funktionierenden Sprachsteuerung und dem leider Konsolen-exklusiven War Room, könnte der Titel auf Xbox 360 und PS3 seinen zweiten Frühling erleben. Vor allem Besitzer eines älteren PCs werden sich über die ansehnliche Grafik freuen. Der Unterschied zu einem High-End-PC ist zwar auch mit dem bloßen Auge erkennbar, dafür kostet eine Konsole eben nur 199 Euro und nicht Tausend.
World in Conflict: Soviet Assault erscheint im Herbst 2008 für PC, Xbox 360 und Playstation 3.