World of Tanks
Stahlhart
Auf der letzten gamescom hatte ich mit einem Producer von World of Tanks ein interessantes Gespräch. Ich fragte ihn, warum sie die Verteilung von Credits und Erfahrungspunkte nicht etwas transparenter machen und wie bei einem Shooter die entsprechenden Werte direkt bei Abschüssen und beim Aufdecken von Feinden anzeigen. Seine Antwort: „World of Tanks ist kein Super Mario. Wir sind Hardcore."
Neben der Aussage, dass World of Tanks irgendwann mal World of WarCraft abhängt, zeigt dieses Selbstverständnis, dass die russischen Jungs über ein gesundes Selbstvertrauen verfügen und wirklich keine Kompromisse machen.
Und in puncto gleichzeitige Spieler pro Server ist ihnen das Abhängen von World of WarCraft schon gelungen. Der russische Server platzt regelmäßig aus allen Nähten. Aktuell kämpfen bis zu 120.000 Spieler um Credits und Erfahrungspunkte. Genug, um den durchgeknallten Russen einen Eintrag im Guinness-Buch der Rekorde zu verschaffen. Und für mich endlich ein Grund, passend zum Update 6.5 dem Spiel einen erneuten Besuch abzustatten und nach vier Monaten Live-Betrieb auch mal eine Wertung zu hinterlassen. Mal sehen, wie sich das Spiel seit der Beta weiterentwickelt hat.
Was mir natürlich sofort auffällt: Mein Vorschlag mit der größeren Transparenz ging den Jungs herrlich am Arsch vorbei. Am Ende einer Partie bekommt man zwar eine Übersicht mit den eigenen Errungenschaften, die von Abschüssen und Beschädigungen, über die prozentuale Einnahme des Missionsziels bis hin zu Aufklärungsergebnissen reicht, wie viel man jeweils bekommt und wie sich das alles zusammensetzt, bleibt aber erst einmal im Dunklen. Wer wirklich daran Interesse hat, kann einen Blick ins Wiki werfen oder im Forum herumfragen. World of Tanks ist auch über vier Monate nach Release ein Spiel für echte Hardcore-Gamer. Hier werden wirklich keine Gefangenen gemacht.
Im Prinzip ist das Spiel eine Action-Simulation mit leichtem Ego-Shooter-Einschlag und erinnert mich in einigen Momenten an ein sehr langsames Counter-Strike. Aktuell gibt es immer noch nur einen Spielmodus. Auf den schicken, wirklich abwechslungsreichen Karten gibt es zwei Flaggen. Diese stellen die Basen der beiden Kriegsparteien dar und können eingenommen werden.
Alternativ kann man einfach alle Gegner plätten und so einen K.O.-Sieg herausspielen. Mehr Erfahrungspunkte gibt es aber durch die Einnahme. Die meiste Zeit steuert man seinen Panzer aus der Third-Person-Perspektive mit WASD und der Maus. Ihr könnt aber mit dem Mausrad jederzeit näher heranzoomen und so praktisch durch die Zieloptik eures Weltkriegs-Panzers schauen.