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WorldShift

Online hui, Single pfui

Die Entwickler von den Black Sea Studio haben ihr Ziel erreicht: WorldShift ist nicht etwa der Tausendste Command & Conquer-Klon oder eine müde Starcraft-Kopie, sondern stellt zumindest Online mit einem Schlag das Strategie-Genre auf den Kopf. Sie haben sich Innovation auf die Fahne geschrieben und sie auch pflichtbewusst abgeliefert. Doch gleichzeitig haben sie einen entscheidenden Fehler begangen: Sie haben die Grundlagen vernachlässigt und den Spieler in einer komplexen Welt der neuen Möglichkeiten komplett allein gelassen.

Ohne Tutorial, mit einem verwirrenden Intro und einer extrem seltsamen Geschichte, bleibt die Welt nach der Apokalypse ein Ort voller Fragezeichen. Wie ein Fisch in fremde Gewässer werdet Ihr zu Beginn in einen gigantischen See voller spielerischer Untiefen und Motivationskiller geworfen. Hier lauern Verwirrung, Langweile und Frust. Nur eine falsche Bewegung und Ihr werdet gefressen, kräftig durchgekaut und enttäuscht am Ufer liegen gelassen.

Eine tragende Rolle spielt dabei die Online-Single-Player-Kampagne, die Euch mit ihren gerade zu Beginn öden Missionen, der kaum nachvollziehbaren Geschichte und dem am Ende extrem harschen Schwierigkeitsgrad ähnlich einem schwarze Loch die Motivation entzieht. Fast die Hälfte der Missionen seid Ihr nur mit mageren drei Helden unterwegs, schleicht Euch durch besetztes Gebiet, müsst zähe Kämpfe austragen und ärgert Euch über das seltsame Speichersystem. Mal abgesehen von den spaßigen Endgegnerkämpfen, gibt man sich wirklich alle Mühe, potentielle Fans zu vergraulen.

In den späteren Missionen ist der Single-Player erträglich.

Im Minutentakt werdet Ihr mit jeder neuen Mission auch mit neuen Namen bombardiert, erfahrt in Halbsätzen dramatische Wendung, versteht aber nie so ganz, um was es eigentlich geht. Die Hintergrundgeschichte mit einem außerirdischen Artefakt, das die Erde mit seiner Ankunft komplett verwandelt hat, wird nur angerissen. Statt spannender Zwischensequenzen werden Texte von demotivierten Sprechern vorgelesen. Statt aufregenden Charakteren wirken die Figuren wie blasse Abziehbildchen. WorldShift schubst Euch, was die Präsentation angeht, wieder zurück in die Neunziger.

Es ist bezeichnend, dass die kleine Fangemeinde, die sich seit dem Release Tag für Tag auf dem Server tummelt, nur die Kampagne spielt, um an ein paar der Coop-Karten heranzukommen. Auch im unspektakulären Deathmatch-Modus, der mit seiner einzelnen Basis und globalen Zaubersprüchen zumindest etwas Innovation bietet, werdet Ihr nur wenige Gegner finden. Das Balancing ist in der aktuellen Version nicht ausgewogen und es gibt einfach zu viele bessere Alternativen. Die Spieler konzentrieren sich lieber auf das Herz dieses ungewöhnlichen Titels, den von WoW und CO. inspirierten Coop-Modus, der mit seinen anspruchsvollen Spezialkarten für einen gehörigen Motivationsschub sorgt.

Auf der Coop-Jagd nach Trophäen: Diesmal ein gewaltiger Mech.

Hier brecht Ihr aus dem starren Konzept eines klassischen Strategietitels aus und begebt Euch zusammen mit bis zu zwei Kollegen auf eine große Reise. Auf neun Karten gilt es vor allem, hühnenhafte Zwischen- und Endgegner zu besiegen, die jeweils ganz unterschiedliche Taktiken erfordern. Wie in einem Online-Rollenspiel müsst Ihr deshalb Aufgaben verteilen, perfekt im Teamplay arbeiten und Euch langsam nach oben arbeiten.

Statt einem einzelnen Charakter stellt Ihr vor Eurer Reise ein Team aus unterschiedlichen Einheiten zusammen. Jede der drei Rassen besitzt dabei eine andere Ausrichtung. Während die Menschen mit ihrem starken Helden hervorragend als Tank fungieren, mit ihren Assassinen und Sturmrobotern aber auch gut austeilen können, setzen die Stämme auf mächtige Zauberer, die mit ihren Flächenzaubern stattliche Gegnerhorden ins Jenseits befördern. Die letzte Rasse, der Kult, erfordert die meiste Aufmerksamkeit. Seine variablen Monster und brutalen Nahkämpfer teilen zwar viel Schaden aus, segnen aber ohne starke Heiler schnell das Zeitliche.

Informationen zu unserer Test-Philosophie findest du unter "So testen wir".

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