Skip to main content

So schön waren Explosiv-Schafe noch nie: Worms W.M.D

Klassischer Wurmkrieg mit neuen Spielzeugen.

Erinnert ihr euch noch daran, wann das erste Worms-Spiel erschien? 21 Jahre ist es mittlerweile her, seit sich die kampfeslustigen Würmer zum ersten Mal gegenseitig bekriegten. Und sie haben sich bis heute gehalten. Mit wenigen Ausnahmen wurden fast in jedem Jahr ein oder mehrere neue Titel der Reihe veröffentlicht. Zuletzt hätte man jedoch fast den Eindruck bekommen können, dass das alles mittlerweile zur Fließbandarbeit verkommen ist und sich Team17 auf den guten Namen der Marke verlässt. Frei nach Motto: „Wird sich schon verkaufen."

Ob Worms W.M.D diese Ansicht bekräftigt oder eher nicht? Nachdem ich die Preview-Version etwas ausgiebiger gespielt habe, kann ich sagen, dass der neueste Teil vielmehr Erinnerungen an das gute, alte Armageddon weckt - den besten Worms-Teil. Oder anders gesagt: Man kehrt ein wenig zu den Wurzeln zurück, was in diesem Fall definitiv nichts Schlechtes ist.

Mit dem stationären Scharfschützengewehr zielt ihr auch über größere Entfernungen hinweg präzise.

Dabei sticht vor allem die schöne 2D-Grafik des Spiels mit ihren von Hand gezeichneten und sehr detaillierten Landschaften hervor. Worms W.M.D ist das bislang schönste und stimmungsvollste Spiel der Reihe und sogar bei den Würmern verzichtet man auf 3D-Modelle und kehrt zur 2D-Darstellung zurück. Manchmal ist ein Schritt zurück eben besser als einer nach vorne. Ein echter Augenschmaus.

Spielerisch bleibt Worms auch in W.M.D seiner Linie weitestgehend treu. Die Preview-Version bot zwar nur eine Handvoll Tutorials und Kampagnenmissionen sowie den lokalen Multiplayer-Modus, aber versprüht selbst jetzt schon das typische, humorvolle Worms-Feeling, wie man es als Fan der Reihe liebt. Mit dabei sind wieder all die bekannten und verrückten Waffen, darunter die heilige Handgranate, Bananenbomben und Co.

Diesbezüglich ruht sich Team17 allerdings nicht nur auf seinen Lorbeeren aus, sondern bringt gleichermaßen neue Schießeisen mit ins Spiel, etwa die Dodgy Phone Battery, die Elektroschocks verteilt, das Unwanted Present, das nach ein bis fünf Runden explodiert, und den OMG Strike, mit dem ihr durch einen Orbitalangriff verheerenden Schaden anrichten könnt - der OMG Strike steht als seltene Waffe auf einer Stufe mit dem Concrete Donkey und Armageddon.


  • Erscheint für:
    PC, Xbox One, PlayStation 4
  • Geplante Veröffentlichung:
    23. August 2016
  • Angespielt auf Plattform:
    PC

Hinzu kommt ein brandneues Crafting-System, das aber in der Preview-Version leider noch nicht zugänglich war. In der Theorie könnt ihr damit aber weitere neue Waffen herstellen - zum Beispiel Bazooka Pie, Alloy Baseball Bat, Electric Sheep oder Stinking Carpet Bomb -, wodurch die Gesamtzahl der verfügbaren Waffen auf insgesamt über 80 steigt. Dadurch gibt man den Spielern diesmal etwas mehr Möglichkeiten zur Personalisierung bei den Waffen und gleichermaßen zusätzliche taktische Optionen.

Aber damit hören die Neuerungen nicht auf. In Worms W.M.D könnt ihr diesmal Gebäude betreten. Diese dienen einerseits als Deckung, andererseits könnt ihr aus dem Inneren heraus auf Gegner feuern, euch dort verstecken oder etwa mit der Sentry-Gun einen Hinterhalt legen. Natürlich lässt sich ein solcher Unterschlupf mit dem Arsenal der Würmer nach und nach in Stücke schießen, hilfreich sind hier auch die Bunkerbrecher, die von einem Flugzeug abgeworfen werden, mehrere Stockwerke durchdringen und das gewünschte Ziel treffen.

Im Inneren der Gebäude könnt ihr euch verstecken oder Feinde in einen Hinterhalt locken.

Neben den Gebäuden habt ihr erstmals Zugriff auf Fahrzeuge sowie stationäre Geschütze. Es gibt etwa Panzer oder Helikopter. Erwartet jedoch keine ausgefeilte Fahr- oder Flugphysik, das Ganze ist für den einfachen, schnellen Spaß konzipiert, weswegen Panzer beispielsweise kleine oder größere Luftsprünge absolvieren können, um Hindernisse zu überwinden. Nicht realistisch, aber wir sind hier ja schließlich bei Worms und nicht bei Battlefield. Ihr findet die Vehikel auf dem Schlachtfeld verteilt, könnt dann einfach einsteigen und eure Feinde unter Beschuss nehmen. Das geht selbst mehrere Runden lang, wenn euch das Fahrzeug zwischenzeitlich nicht unter eurem Hintern weggeschossen wird.

Bei den stationären Geschützen erwartet euch unter anderem ein montiertes Scharfschützengewehr mit Ziellaser, mit dem ihr selbst auf große Distanz präzise die Kugeln ins Ziel befördert. Ebenso gibt es eine MG-Stellung, die ordentlich Schaden austeilen kann, ob nun bei einzelnen Zielen oder kleineren Gruppen. Alles in allem bietet Team17 somit neue taktische Möglichkeiten, die sich gut ins restliche Spiel einfügen und dabei zu keinem Zeitpunkt aufgesetzt wirken. Im Gegenteil: Gebäude und Fahrzeuge sind eine gelungene, durchdachte Ergänzung und machen euren Feinden das Leben schwer.

In der finalen Version soll das Spiel übrigens 20 Trainings-, 30 Kampagnenmissionen sowie zehn Herausforderungen bieten. Der Multiplayer-Modus kann wie üblich lokal oder online gespielt werden und ist für bis zu sechs Spieler ausgelegt. Einer gepflegten Runde Wurmkrieg im Couch-Koop steht also nichts mehr im Weg.

Das Crafting-System erlaubt euch die Gestaltung eigener Waffenvarianten, war aber leider in der Preview-Version noch nicht verfügbar.

Zwar funktioniert das Crafting-System in der Preview-Version noch nicht und es sind noch nicht alle Steuerungsoptionen enthalten, aber schon jetzt hinterlässt Worms W.M.D einen rundum gelungenen Eindruck. Team17 besinnt sich mit dem neuesten Teil auf die Stärken der Reihe und zaubert zugleich ein wunderschön gezeichnetes Spiel auf den Bildschirm. Spielerisch gibt es wenig zu meckern, Neuerungen wie Gebäude, Fahrzeuge und Geschütze fügen sich gut ins Spielgeschehen ein. Sofern die Entwickler nicht noch gründlich etwas vermasseln - und danach sieht es nicht aus -, erwartet euch hier wahrscheinlich der beste Worms-Titel der letzten Jahre.

Schon gelesen?