XBLA: Arkadian Warriors & Gripshift
Auf alten Spuren
Nach einer kurzen, aber heftigen Debatte im Rahmen des XBLA / Originals – Features, überdachten wir das Wertungssystem der kleinen Spiele noch einmal. Verschiedene Möglichkeiten boten sich an. Ignorieren wir die Tatsache, dass sie wenig kosten und setzen wir sie mit den großen Jungs in einen Käfig? Wohl eher nicht. Da würden sie unverdient zerpflückt werden.
Bleiben wir dabei, dass wir auf der Skala von 10 bewerten und denken uns in diese Wertung das Verhältnis von Preis und Leistung mit hinein? Offensichtlich führte dies zu Verwirrungen, wie wir alten und schwachen – oder vielmehr kleinen – Titeln die gleichen Noten geben können, die sich die Schwergewichte so hart erarbeiten.
Am Ende entschieden wir uns dafür, die XBLA, Xbox Classics und ab sofort auch die Sony-Klein-Downloadtitel in den selben Streichelzoo wie die Wii Virtual-Console-Ware zu stecken: Wertungsrahmen:Eins bis Fünf. Welpenschutz in einer eigenen Liga.
Arkadian Warriors
- Entwickler: Wanako Studios
- Kostenfaktor: 800 Punkte (9,60 Euro
- Spieleranzahl: 1 – 2 On- und Offline
- USK: Ab 12 Jahren
- Downloadgröße: 103 MB
Quizstunde. Welches Spiel wird gesucht? Euer Held startet in einem von Monstern belagerten Städtchen. Dort geben Euch die verzweifelten Bewohner allerlei Aufträge. Von der Stadt aus gehen Dungeons weg, in denen zahlreiche Monster lauern, die Ihr per Knopfdruck niederstreckt. Tote Monster bedeuten Erfahrungspunkte, manchmal Waffen und Rüstungen.
Sollte es Euch nicht so gut gehen, werft Ihr einen Trank ein, Rot für Lebensenergie, Blau für Magie. Irgendwann wird das Leveln Euch allein zu dumm und Ihr spielt die gestellten Aufgaben online mit anderen Recken. Bis der letzte, finale Oberfiesling besiegt ist. Und danach geht es wieder von vorn los, mit einem starken Helden. Und starken Monstern.
Habt Ihr jetzt Eure Punkte auf Diablo gesetzt, hättet Ihr natürlich recht, eigentlich lautet die gesuchte Antwort aber Arkadian Warriors. Sierra hielt sich bei ihrem Action-Rollenspiel brav an die Regel, dass jeder, der keine Idee hat, besser eine gute klaut. Und die von Diablo war schon immer eine sehr gute.
Leider auch eine, die den Charme des Neuen schon vor sehr langer Zeit verloren hat. So niedlich Arcadian Warriors auch sein mag, schon nach einer Stunde wird Euch aufgehen, dass sich jede der Aufträge eigentlich genauso spielt wie der vorhergehende. Ziehe hinfort, großer Held und töte
O 10 Goblins
O 20 Wildschweine
O 30 Wölfe
(Zutreffendes bitte ankreuzen)
Insgesamt warten 19 dieser inhaltsleeren Dungeonabenteuer auf Euch, jedes mit einem eigenen, ziemlich einfachen Endgegner. Jede Quest dürft Ihr anschließend beliebig wiederholen, nur sieht der kleine Dungeon genauso aus wie vorher.
Der Multiplayer bringt ein ganz klein wenig Abwechslung, es ist allerdings schade, dass Ihr auch online nur zu zweit und nicht als Großgruppe durch die Unterwelt marodieren dürft. Letztendlich sorgt aber die simple Charakterentwicklung, das eingeschränkte Inventar und die Tatsache, dass Ihr immer noch durch die gleichen Dungeons spurtet, auch hier früher als nötig für Langeweile.
Es mag an mir liegen, vielleicht bin ich schon zu lange dabei, als dass ich den durchaus vorhandenen Simpelcharme richtig würdigen kann. Solltet Ihr noch nie einen Dungeon gesehen haben, bietet Arcadian Warriors einen brauchbaren Einstieg, der Euch aber schon bald nach größeren Taten in anderen Gefilden streben lassen wird. Manchmal reicht es nicht, sich keine großen Schnitzer zu leisten, wenn das Ergebnis etwas blass bleibt.
Wertung: 3 / 5