Xbox 360 Kinect
Kinect Sports, Kinect Adventures, Dance Central, Your Shape, Joy Ride
Kinect Adventures
Da nächste Spiel, das gezeigt wurde, ist Kinect Adventures, ein Vollpreistitel von dem kreativen Kopf hinter Natal, Kudo Tsunoda. Wie bei der Ricochet-Demo zur ersten Vorstellung geht es dabei vor allem um das Ausweichen von Zielen, das Einsammeln von Münzen und die Steuerung eines Bootes. Insgesamt wird es 20 unterschiedliche Mini-Spiel-Abenteuer geben. Wir konnten drei davon spielen. Zum Beispiel eine etwas aufgemotzte Version von Ricochet.
Das Abwehren von Bällen wurde etwas vereinfacht. Die Umsetzung der menschlichen Bewegungen wirken nicht ganz so weich und werden nicht mehr 1 zu 1 transportiert. Auf der gamescom war der Avatar fest mit euren Bewegungen verknüpft. Nun scheint die zugrundeliegende Skelettstruktur weniger Punkte zu besitzen. Die Bewegungen wirken weniger flüssig.
Die nächste Demo bestand aus einem Hinderniskurs, den man auf einem sich bewegenden Wagen zurücklegt. Ihr müsst Barrieren ausweichen, euch ducken, zur Seite treten oder springen. Wirklich wichtig scheint das Einsammeln von Bonuspunkten zu sein. Dies geschieht über eure Armposition und erfordert einiges an Geschick. Außerdem könnt ihr an manchen Punkten mit Sprungbewegungen euren Wagen beschleunigen, um im Zwei-Spieler-Modus einen Vorsprung eures Gegners einzuholen.
Wie bei Kinect Sports hat man das Gefühl, dass man etwas zu spät springt beziehungsweise den Gegenständen ausweicht. Man sollte also etwas früher die Bewegung ausführen als man es eigentlich müsste. Zum Teil mag es an der Verzögerung liegen, doch neben den technologischen Problemen wird auch der menschliche Faktor eine Rolle spielen.
Wenn man mal annimmt, dass sowohl Kinect Sports als auch Kinect Adventures 150 ms Verzögerung besitzen, braucht die Umsetzung einer Körperbewegung einfach länger als das Drücken eines Knopfes. Insbesondere Sprünge und Ausweichbewegungen dauern einfach eine gewisse Zeit. Diese wird dann der Verzögerung hinzugefügt. So kommt zusammen mit der Gestenerkennung eine viel längere Gesamtzeit zustande.
Ein Element, das wirklich hervorragend umgesetzt wurde, ist der Zwei-Spieler-Splitscreen-Modus. Man kann direkt rein und rausspringen. Einfach wenn jemand alleine spielt das Kamersichtfeld betreten und loslegen. Der Bildschirm wird automatisch geteilt und wenn sich ein Spieler wieder herausduckt, wechselt die Ansicht übergangslos wieder zur Einzelansicht.
Das letzte Spiel der Drei-Level-Demo war River Rush. Ein Spiel, das ausführlich in der Pressekonferenz vorgestellt wurde. Ein oder zwei Spieler sitzen in einem Boot und versuchen in einem Wildwasser-Fluss Punktabzeichen aufzusammeln. Dabei muss man durch das Lehnen zu einer Seite und Sprünge Hindernissen ausweichen oder spezielle Plattformen erreichen. Es gibt sogar Wolkenstraßen.
Alles sehr einfach aufgebaut und spaßig. Bei allen Wettbewerben werden außerdem Fotos von den Spielern geschossen. Ein Feature, das ein wenig an die Abzieh-Fotostationen bei Fahrgeschäften erinnert. Außerdem sieht die Grafik dank Unreal Engine 3 recht gut aus und Kinect Adventures ist zusammen mit Kinect Sports das schickste Spiel des Kinect-Launch-Line-Ups.
Dance Central
Harmonix' Dance Central sieht dafür inhaltlich am vielversprechendsten aus und könnte ein großer Hit werden.
Die Idee ist sehr einfach: Ein Musikstück aussuchen (zum Beispiel einen Song von Lady Gaga) und einfach die Tanzbewegungen der Tänzer nachmachen. Die einzelnen Moves werden mit erklärenden Zeichungen unterstützt, wodurch ihr euch recht flüssig von einem Abschnitt zum nächsten hangeln könnt. Der Einstieg ist leicht, es macht eine Menge Spaß und zeigt, weil es im Prinzip auf Gesten basiert, praktisch keine Verzögerung.
Ironisch, dass gerade das Spiel, das am wenigsten auf die technologischen Möglichkeiten von Kinect setzt, vielleicht der größte Hit wird. Doch am Ende ist es vor allem die Einbindung, die bei Harmonix den Unterschied macht und Dance Central zu solch einem genialen Titel.
Immer wieder gibt es instrumentale Pausen, in denen ihr nicht mehr Bewegungen nachmacht, sondern selbst auf dem Bildschirm erscheint und zu schicken Effekten ein wenig Freestylen könnt. Dazu werden wie bei Kinect Adventures Bilder geschossen, die ihr anschließend bestaunen könnt.
Wie bei den anderen beiden Titeln ist das ein nettes Feature, das im Fall von Kinect Sports sogar als Camera Feed auf YouTube hochgeladen werden kann. Das wird nicht jedem gefallen, aber das Ganze ist ja zum Glück kein Muss.