Xbox 360 vs. PS3 Face-Off: Runde 24
Dante zeigt es allen. Plus: Avatar, Darksiders und Dark Void
Darksiders
Das erste große Hack'n'Slash des Jahres verdiente sich gute 8/10 Punkte für seine unterhaltsame Action, kniffligen Puzzles und einfallsreichen Szenarien.
Trotz einiger sehr offensichtlicher Performance-Probleme ein cooles Spiel. Darksiders scheint in einer Sub-HD-Auflösung zu laufen (1152x648, wenn ich raten müsste) und hat auf beiden Plattformen gewisse Probleme, die Bildrate und das V-Sync aufrechtzuerhalten.
Es ist interessant, dass sowohl die guten als auch die schlechten Elemente scheinbar auf beiden Plattformen identisch sind. Die optischen Assets sind die gleichen, bei Texturfilterung und Auflösung gibt es keinen Unterschied. Bildrate und V-Sync könnten besser sein, die Cross-Plattform-Performance ist konsistent.
Natürlich hatte die 360-Version bei ihrer Veröffentlichung Tearing-Probleme, die die PS3 nicht kannte. Das wurde allerdings durch ein Update über Xbox LIVE korrigiert.
Das Problem lag im Grunde darin, dass Vigil der Bildrate der 360-Version kein Cap auferlegt hat. Das Spiel versucht sich an einer Refresh-Rate von 60Hz und wenn es einen vollen Frame nicht rechtzeitig rendern kann, stellt es stattdessen einen zerteilten dar.
Der neue Patch beschränkt die maximale Bildrate auf 30FPS, was in einer signifikanten Reduktion des Tearings resultiert. Die Engine hat schlicht buchstäblich mehr Zeit, ein komplettes Bild zu errechnen. Eine schnelle Analyse der PS3-Fassung verrät, dass bei dieser Version das Bildraten-Limit bereits aktiviert war: Die 360-Version wurde einfach nur angeglichen.
In Gameplay-Ausschnitten gleicher Gebiete sieht man, dass die Performance insgesamt - einschließlich Bildrate und Bild-Tearing - im Grunde auf beiden Geräten identisch ist. Etwa 20 Prozent des 60Hz-Outputs beider Konsolen besteht aus zerteilten Frames. Die Bildrate ist hier wie dort in etwa gleich - zwischen 15 und 30FPS, je nachdem, wieviel los ist. Darksiders sieht auf beiden Konsolen mehr oder weniger gleich aus und spielt sich auch so.
Es gibt allerdings einen klaren Unterschied zwischen beiden. Darksiders sprengt fast die Speicherkapazität der Xbox-DVD, während das PS3-Spiel fast 20GB auf der Blu-ray belegt. Da man keinerlei zusätzliche Spielinhalte bekommt, stellt sich die Frage, wo all der Platz hin ist.
Die Antwort: Die Qualität der Filmsequenzen wurde durch den Einsatz von Videos mit höherer Bandbreite verbessert. Viele von Darksiders Zwischensequenzen werden von Disk eingespielt (sie sind leicht auszumachen, denn die native Auflösung schaltet hier wieder auf 720p um) und ein Vergleich, Seite an Seite, enthüllt Interessantes.
Das erste, was festzustellen ist, ist, dass die Xbox-360-Videos schon von einem bedeutend höherem Standard sind als der Großteil der Ingame-FMVs, die meinen Weg kreuzen. Es ist durchaus möglich, gutaussehende 720p-Videos mit einer knappen Bandbreite zum Laufen zu bekommen - man braucht nur einen sehr guten Encoder und der Industriestandard (Bink) liefert meiner Erfahrung nach eher nicht besonders hochwertige Resultate.
Darksiders wiederum sieht auf beiden Plattformen tatsächlich sehr nett aus. Interessanterweise lizensiert die PS3-Fassung Bink, wohingegen die 360-Version das nicht tut.
Die nächste Sache, derer man sich bewusst sein muss, ist das Gesetz des abnehmenden Ertrags, wenn es darum geht, Qualität zu gewinnen, indem man zusätzliche Bandbreite auf das Problem wirft. Darksiders' Filmen wird auf der PS3 weit mehr Bandbreite gewidmet und sie sehen auch besser aus (besonders die Hintergrunddetails profitieren), aber die zwei- bis dreifache Bitrate führt nicht zu dem gleichen Verbesserungsfaktor bei der Videoqualität.
Der echte Test wird Final Fantasy XIII, bei dem sich eine 40GB Blu-ray-Version einem Xbox-360-Spiel mit einem theoretischen Maximum von 20GB Speicherplatz auf seinen drei DVDs stellt.
Was Darksiders angeht: Es ist klar, dass das Spiel viele Performance-Probleme plagen, aber seit die Xbox 360 den Patch erhalten hat, gibt es kaum einen Unterschied zwischen den beiden Spielen. Die PS3 hat einen marginalen Vorteil durch ihre besseren Filmsequenzen, aber diese allein sind kaum ein Grund, bei seiner Kaufentscheidung eine Version über die andere zu favorisieren.