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XCOM 2 (PS4) - Test

Couch Commander vorgetreten!

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Gelegentliche Hänger und längere Ladezeiten zum Trotz gelang 2K eine insgesamt ordentliche Umsetzung eines der Highlights dieses Jahres.

Da ist es nun, XCOM 2, endlich auch auf Konsole. Das hier ist, wie ihr es kennt, ein schlanker gehaltener Test, der euch über die Änderungen, Kompromisse oder Vorteile dieser Umsetzung aufklären soll. Für tiefergehende Ausführungen zu den Systemen von XCOM 2 und warum sie so gut ineinandergreifen, lest ihr unseren XCOM 2 Test. Dort wurde alles - und mehr - zu diesem außergewöhnlichen Spiel gesagt.

Unter anderem sprachen wir im Februar über die Performance-Probleme, die die es schwierig machten, das Spiel auf stabilen 1080p und 60 Bildern pro Sekunde zu halten. Die 60 wurden zwar häufig erreicht, sackte aber selbst auf potenten System schon mal gerne um ein Viertel oder mehr ab, wann immer... nun, was auch immer das Spiel in diesen Augenblicken gerade machte. Die komplett zerstörbaren, prozedural generierten Umgebungen dürften ihren Teil dazu beigetragen haben, dass auch starke Rechner den einen oder anderen Schluckauf erlebten. Da war es natürlich spannend, zu sehen, wie XCOM 2 auf der Konsole laufen würde.

Die Steuerung geht gut von der Hand. Etwaiges Zögern hier im Video ist eher kurzen Denkpausen meinerseits geschuldet (1:11)Auf YouTube ansehen

Machen wir es kurz: Es läuft ordentlich, zumindest in der getesteten PS4-Version. Sogar stabiler als auf PC, wenngleich natürlich in einer niedrigeren Bildrate, die sich eher um die 30 FPS bewegt als an der 60 zu kratzen. Ich erblickte die eine oder andere verschwommenere Textur als auf dem PC und insgesamt ist das Bild nicht ganz so sauber, aber das hier ist ein problemlos laufendes Ebenbild des Originals. Weniger gut gefallen haben mir die Ladezeiten, die sind spürbar länger als am PC. Dort bin ich zwar SSD verwöhnt, aber gut 90 Sekunden vom Landebefehl bis zum Schlachtfeld sind schon ein Wort. In dieser Sorte Spiel ist das noch zu verschmerzen, wenngleich alles andere optimal.

Nahezu unverändert haben es ein paar der Hakler und Hänger vom Februar auch in diese neue Version geschafft, besonders in den kurzen Action-Einspielern zu Felde. Doch diese Dinge konnten mir schon vor sieben Monaten dieses Spiel nicht verhageln und das wird auch hier nicht passieren. Alles in allem ist es keine komplett tadellose Portierung, aber schon eine, vor der man niemanden warnen oder zwangsläufig auf das PC-Original verweisen müsste.

Nur Gutes gibt es von der Steuerung zu berichten. Dieses Spiel fühlt sich auf dem Controller toll an. Die großen Tiles der Schlachtfelder, klar deklarierte Deckung mit leichtem Magneteffekt sowie viele Shortcuts und Direktbelegungen machen XCOM 2 mit dem Controller keinen Deut schwieriger zu handhaben als mit Maus und Tastatur. Tatsächlich lebt dieses Spiel auf großen Diagonalen noch einmal auf und gemütlich auf einem Sofa fläzend taktiert es sich noch einmal entspannter. Ich hoffe sehr, Firaxis reicht diese Steuerungsmethode optional auch auf dem PC nach. 2K wollte uns auf Anfrage nichts dazu sagen und ich bin lange genug in diesem Business, um derart unnütze Verschwiegenheit als gutes Zeichen zu deuten.

Dem Spiel gelingt es nach wie vor, eine Taktikschlacht bisweilen wie ein Actiontitel zu inszenieren. Beachtet die etwas niedriger aufgelösten Texturen an dem Soldaten. Hätte schlimmer sein können.

Das Spiel selbst? Nun, das ist die bekannte Größe, diesmal aber mit allem einstigen Bezahlinhalt der PC-Version. Die tollen Mods der Long War Studios müssen wie alle anderen auch auf Konsole leider (noch?) draußen bleiben, was erst mal schade ist, aber XCOM 2 geizt auch zum reduzierten Preis von landläufig 39,99 Euro auf der PS4 schon nicht mit Inhalten. Und die sind noch dazu von fantastischer Qualität. Der Feldzug, eine von Aliens übernommene Erde Stück um Stück zu befreien, dabei seine mobile Basis auszubauen und mit diversen Ressourcen zu jonglieren, während man auf dem Globus eigene Prioritäten setzen muss, wird so schnell nicht alt. Dazu die Soldatenpflege, eine Geschichte, die besser ist, als sie sein sollte und das gute Gefühl, dass fast alle Entscheidungen Gewicht tragen. All das ergibt einen fantastischen zentralen Gameplay-Zyklus, der immer wieder von einigen der spannendsten Taktikgefechten der letzten Jahre durchzogen ist.

Und mehr muss man eigentlich auch nicht wissen. Das hier ist eine problemlos empfehlenswerte Version eines der besten Spiele des Jahres. XCOM 2 macht ein größeren Schritt weg vom alterslosen Klassiker von 1994, als es sich Enemy Unknown vor vier Jahren traute. Das ist nach dem ersten Auftritt eine logische Folge und hochverdient. Es streift das "Remake"-Label selbstbewusst ab, wirft unbekümmert über den Haufen, was ihm dabei Wege stand und bekommt es immer noch hin, den Geist des Originals einzufangen. Ich habe schon viele Artikel geschrieben, in denen ich meine Liebe zu Firaxis' Ansatz kundtat. Taktik, die tief ist, gleichzeitig aber spannend, schnell zu begreifen und kein bisschen dröge. Das muss ihnen erst einmal einer nachmachen.


Entwickler/Publisher: Firaxis (Spiel), Blind Squirrel & The Workshop (Umsetzung)/2K - Erscheint für: PlayStation 4, Xbox One (PC bereits erhältlich) - Preis: 39,99 Euro - Erscheint am: Erhältlich - Getestete Version: PS4 - Sprache: Deutsch, Englisch und andere - Mikrotransaktionen: Nein

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