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XCOM: Enemy Within: Der Kampf gegen die Anti-XCOM

Wir haben uns in erste Schlachten gegen die neue menschliche Feindfraktion 'Exalt' geworfen.

Mech-Anzüge und genetische Modifikation waren im August die Aufhänger für die Ankündigung der ersten XCOM-Erweiterung Enemy Within (mehr dazu in unserer umfassenden Vorschau). Doch wie sich herausstellt, behielt Firaxis seinen größten Trumpf seinerzeit noch im Ärmel: Tatsächlich schaltet sich in dem am 15. November erscheinenden Add-on noch eine menschliche Fraktion in den Alien-Krieg ein und mach den Spielern das Leben schwer.

Die Gruppe ruft sich selbst Exalt und operiert von verschiedenen Außenposten rund um den Globus wie eine Guerrilla-Version der XCOM. Was ihr Ziel ist, ob es sich um Sympathisanten mit den Invasoren handelt oder ob sie andere Ziele verfolgen, ist nicht geklärt. Eindeutig ist jedoch, dass ihr Ziel in erster Linie die XCOM ist. Das drückt sich auf drei unterschiedliche Arten aus: Sie erhöhen die Panik in bestimmten Ländern, um sie zum Ausstieg aus dem Unterstützer-Konzil der XCOM zu bewegen, verüben Sabotageakte, was eure Geldressourcen empfindlich eindampft, oder stehlen euren Forschungsfortschritt.

Neuerungen auf der Strategieebene

Stellten die letzten angekündigten Features, oben genannte Mechsuits und Genverbesserungen, einen Schritt weg vom Original dar, so sieht Ananda Gupta, Lead Designer von Enemy Within, die Erweiterung mit Exalt wieder einen Schritt in Richtung des Geists des Klassikers machen.: "Ich glaube, dass gerade Exalt eine wichtige Parallele zum 1993er Spiel aufweist: Auf der Strategieebene ist diese menschliche Gegenfraktion etwas freier zu bekämpfen. In Enemy Unknown griffen die Aliens Städte an, Entführten Leute und so weiter und der Spieler musste sich dagegen wehren. Aber man kontrollierte nicht, wann diese Missionen passierten. Man entschied nur, welche man angehen sollte. Was Exalt angeht, bestimmst du, wann du zuschlägst, hast selbst das Tempo in der Hand. Letzten Endes liegt es an dir, herauszufinden, wo die Exalt-Basis ist und sie zu erledigen."

Wie sich herausstellt, sind Mechs nicht die größte Neuerung in Enemy Within.

Euer Plan sollte also sein, die Exalt-Zellen ausfindig zu machen, bevor sie euch attackieren. Ist auf der Geoscape eine Exalt-Zelle aufgedeckt, habt ihr Zeit, eine verdeckte Operation zu starten: Ihr schickt einen eurer Leute verdeckt rein und könnt für ein paar Tage nicht über ihn verfügen. Nach einer Weile folgt dann die Extraktion, die wie gehabt in taktischer, rundenbasierter Manier abläuft. Hier kommen einige der neuen Missionsarten zum Tragen. Auf unserem Lokaltermin bei 2K in München spielten wir zwei verschiedene Einsätze. Der erste spielte in einem Wald. Hier musste mein Spion auf seinem Weg zurück zum Skyranger und dem Rest des Trupps zwei Terminals hacken, bevor er nach Hause durfte. Das funktioniert im Grunde genau so, wie die Bombenentschärfung im Basisspiel, gestaltet aber die Taktik für diese Extraktion deutlich interessanter als annähernd die Luftlinie zu nehmen. Wie weit rückt ihr mit dem Rest eures Trupps vor? Wer gibt Deckung und von wo? Spätere neue Feindspawns sorgten für einige böse Überraschungen und dynamisch wechselnde Agenden.

Eine andere Mission spielte in einem Feuerwehrgebäude. Zwei Bereiche galt es vor feindlicher Übernahme zu schützen: Enen Encoder weiter hinten im Level und an der Grenze zu den feindlichen Linien und einen Transmitter, der sich in euren Reihen befand. Die Beschützung des Encoders ist optional, aber nur, wer beide Geräte davor schützt, gehackt zu werden (dauert drei Runden, in denen sich ein Feind in seiner Nähe aufhalten muss) erhält die volle Belohnung. Exalt selbst verhält sich dabei in Ausrüstung und Taktik fast wie ein Spiegelbild der XCOM. Man hat Heavies mit ihren Raketenwerfern, Supports mit Granaten und Medipacks und zielsichere Scharfschützen - und allesamt wissen sie von ihren Talenten Gebrauch zu machen.

Erst tödlich, dann Toast

Tatsächlich war ich diese zweite Mission über die komplette Zeit auf verlorenem Posten, weil ich mein Team, um beide Missionsziele zu schützen, etwas dünner über die Karte verteilen musste. Selten habe ich in einem XCOM so den Hintern versohlt bekommen und das auf dem normalen Schwierigkeitsgrad. Als der Encoder verloren war, lief es allerdings besser, weil die KI doch einen etwas leicht auszunutzenden Tunnelblick für den Transmitter entwickelte und sich für meinen Geschmack zu leicht ins Kreuzfeuer locken ließ. Sei's drum. Auf Classic wäre ich vermutlich gar nicht bis zu diesem Punkt gekommen. Gupta ist sich jedoch sicher, dass sich die Fans auch an die Taktik der Exalt anpassen, um letzten Endes effektiver zu werden.

"Alles in allem verspricht Exalt vor allem auf der globalen Strategieebene eine spannende, neue Facette von XCOM zu werden."

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Gelingt eine solche verdeckte Operation, ist die Zelle vernichtet und ihr gewinnt reichlich an Ressourcen. Aber das ist nicht der Grund, weshalb ihr die Mission überhaupt gestartet habt. Viel wichtiger ist: Die von eurem Spion gewonnenen Erkenntnisse geben euch einen Hinweis auf den Standort der Exalt-Zentrale. Laut Gupta sind dies Tipps der Marke 'die Basis befindet sich nicht in Nordamerika', 'sie befindet sich nicht in einem englischsprachigen Land', und so weiter und so fort. Habt ihr drei davon beisammen, dürft ihr versuchen, die Basis von Exalt zu bestimmen. Dies geschieht, indem ihr eines der Mitgliedsländer im Konzil anklagt, die Gruppe zu beheimaten. Liegt ihr falsch, tritt das entsprechende Land aus dem Rat aus und entsagt euch seine Unterstützung.

Habt ihr allerdings Recht, wird die Basis aufgedeckt und ihr könnt sie mit euren Agenten angreifen. Dann bekommt ihr es unter anderem aber auch mit voll aufgerüsteten Exalt-Elitekräften zu tun. Alles in allem verspricht Exalt vor allem auf der globalen Strategieebene eine spannende, neue Facette von XCOM zu werden, die die neuen taktischen Optionen durch Mech-Anzüge und Gen-Splicing schön komplementiert. Ich bin mir sicher, dass sich nicht wenige Fans in Rekordversuchen ergehen werden, diesen Terroristen so früh wie möglich das Handwerk zu legen.

Was zum Drin-Verbeißen

Neben den Dingen, die wir schon im unserer August-Vorschau besprachen, hat sich auch an weiteren Feinheiten etwas getan. So ist es nun schwieriger, seine Soldaten im Rang aufsteigen zu lassen. "Als wir die Erfahrungspunkteverteilung für Enemy Unknown designten, sind wir davon ausgegangen, dass der Spieler irgendwann in der Mitte des Spiels sein komplettes Squad verlieren könnte, etwa auf der Alien-Basis oder kurz danach", erklärt Gupta die Entscheidungsfindung von damals. "Auch in diesem Falle sollte er genug Zeit haben, bis zum Ende des Spiels ein zweites Team komplett aufrüsten zu können. Das war unser grundlegendes Prinzip". Die Rechnung hatte Firaxis jedoch ohne den Eifer der Fans gemacht. "Wir haben unterschätzt, wie viele Missionen die Spieler absolvieren würden und so war unser System letzten Endes etwas zu vergebend. Die Spieler waren auch sehr viel cleverer darin, Soldaten aus dem B-Team ins erste Glied zu rotieren und so weiter. Jetzt ist es eine größere Herausforderung, seine Leute bis zum Colonel aufsteigen zu lassen und ich finde, es fühlt sich so besser an."

Die Abfang-Mechanik für UFOs ist vorerst ein Bereich, an dem sich nichts ändern wird.

Der Spionage Exalts dürft ihr unterdessen durch mehr Forschungslabore etwas entgegensetzen. Je besser eure Anlagen, umso geringer euer wissenschaftlicher Verlust bei einem Angriff durch die Anti-XCOM. Netter Nebeneffekt: Ihr senkt die im harten Classic-Modus nun um 40 Prozent höheren Forschungskosten effizient. Insgesamt ist es so also deutlich attraktiver, mehr Labore zu bauen. Leider war Gupta nicht zu entlocken, was an den Gerüchten dran ist, diese Anlagen dieses Mal auch von Innen zu erleben. Immerhin spekuliert die Fangemeinde gerade darüber, ob die in Enemy Unknown so schmerzlich vermissten Basenverteidigungen mit dabei sein werden. Nur um euch einen Einblick zu gewähren, mit welchen Antworten unsereiner so arbeiten muss, hier Ananda Guptas O-Ton: "Ich stimme absolut zu ..., dass es Spekulationen in dieser Richtung gegeben hat. Sehr interessant! Mhm ..." Klare Ansage also: Staatsgeheimnis! Noch.

Bleibt eigentlich nur noch die Frage, ob ihm nicht vielleicht doch ein bisschen die Muffe geht? Immerhin war XCOM: Enemy Unknown ein fantastisches Destillat der bekannten Formel, das nun durch neue Elemente wie Mechs und Genetik zu einem ganz eigenen Biest anwächst. Abweichungen vom Patentrezept werden bei einer solchen Marke häufig kritisch gesehen. Gupta begreift die Situation aber in erster Linie als Chance: "Eine Erweiterung wie diese ist toll, um auf Fan-Feedback zu reagieren - ihr wollt mehr Maps? Hier habt ihr sie! Ihr wollt mehr Waffen? Bitte sehr! Es ist also eine Chance, den Fans genau das zu geben, was sie wollten. Aber es ist auch eine tolle Gelegenheit, den Fans etwas zu geben, von dem sie gar nicht wussten, dass sie es wollten".

Also, ich will. Wie steht's mit euch?

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