XDefiant kombiniert Leichtigkeit und Spieltiefe wie wenige andere Shooter
Schwung, der mitreißt.
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Der gemeine First-Person-Shooter – die Parade-Disziplin eines gepflegten Multiplayer-Abends. Im Grunde mag und versteht sie jeder, diese an ihrer Basis schnörkelloseste aller Videospiel-Arten. Wie kein anderes Genre vereint ein guter Shooter erfüllende Machtfantasie, mechanisch befriedigende Abläufe und auf kürzestem Wege belohnende Systeme in einem kompakten Paket.
Mit XDefiant, dem neuen Free-to-play-Ballertitel, kocht Ubisoft diese Essenz nun auf ein potentes Konzentrat herunter. Außerdem beantworten die Entwickler nebenbei die Frage, was los wäre, wenn all die moderner Action zugetanen Spieleserien des Unternehmens im selben Universum spielen würden: von Far Cry über Watch Dogs und Ghost Recon bis hin zu Splinter Cell und The Division, sind fast alle zum Tanz in diesen abwechslungsreichen Arenen erschienen. Kurzum: Die Hölle wäre los – und alle Beteiligten hätten dabei eine Menge Spaß.
Klar, dass der dann auch mittig im Vordergrund steht. XDefiant spielt sich schnell, ist leicht zugänglich und vergisst dabei dennoch die Spieltiefe nicht. Es hat eine gewisse Komplexität und Verspieltheit, die dafür sorgt, dass jede neue Partie wie eine unwiderstehliche Einladung wirkt, auch mal eine andere Figur oder ein frisches Loadout zu probieren. Leichtigkeit und fesselnde Systeme kommen hier so passgenau zusammen wie sonst selten. Ein Spiel mit leichtem Einstieg, aber schwer zu meistern. Im Grunde ein Best-Case-Szenario für einen Shooter.
Tatsächlich stellt sich so gut wie jede Design-Entscheidung in XDefiant in den Dienst, euch möglichst flink und reibungslos auf Kollisionskurs mit guter Unterhaltung und spannenden Kräftemessen zu bringen. Deshalb geht es im Gegensatz zu Ubisofts anderem dominierenden kompetitiven Titel, Rainbow Six Siege, in XDefiant deutlich schneller zu. Das hat schon fast etwas von klassischen Arena-Titeln vergangener Tage und lässt euch, zusammen mit dem smarten Kartendesign, nach einem Tod schnell dorthin zurück, wo die Action passiert. Noch schneller sogar, wenn ihr die Pistole zückt, dann zündet dieses Spiel beinahe einen Turbo.
Wer zuerst blinzelt, stirbt
Auch die Time-to-Kill, also die Zeit, zwischen erstem Treffer und dem Tod eines Feindes ist extrem kurz, sodass auch Ungeübte in Gefechten eine Chance auf Abschüsse haben und sich die Waffen mächtig anfühlen. Gleichzeitig wird beim Zielen hohe Präzision gefordert, denn sobald man die Waffe für mehr Genauigkeit auf seinen Gegenspieler anlegt, verlangsamt sich die Gangart der Spielfiguren drastisch. Jeder Schusswechsel, den ihr eingeht, ist ein hohes Risiko und deshalb situativ wahnsinnig spannend. Schließlich seid ihr entschieden leichter zu treffen als im beinahe frenetischen Vollsprint dieser Charaktere.
Mit Fraktionen-spezifischen Gadgets mit kurzen Cooldowns, definierten Passivfertigkeiten und machtvollen Ultras verschiebt man unterdessen nach Art eines Hero-Shooters auf jedem Meter fließend das Kräfteverhältnis zwischen den beiden sechsköpfigen Teams. Ob es nun der schützende Energieschild der Phantoms aus Ghost Recon ist, das Ortungssystem von Echelon aus Splinter Cell, oder die Flammendrohne der Cleaner aus The Division: So gut wie jede der aktiven Fähigkeiten ist im Angriff und der Verteidigung extrem flexibel und nützlich.
Anders als viele andere Spiele mit Spezialfähigkeiten, sind die, die in XDefiant zum Einsatz kommen, aber so selbsterklärend, dass man gerne zwischen den Fraktionen wechselt, sollte die Situation es erfordern. Da die Figuren auch viele Gemeinsamkeiten haben, ist lange Einarbeitungszeit weder vonnöten noch von den Designern erwünscht. Dennoch kann man mit etwas Training noch ein gutes Stück mehr Nutzen aus den taktischen Helferlein ziehen und es durch Erkennen und Ausreizen der Feinheiten zu einer gewissen Meisterschaft bringen.
Das Resultat ist ein Spiel, das trotz einiger Tiefe nichts vom unmittelbaren Spaß-Faktor opfert. Selten kam man so gut in einen Flow, sobald nach wenigen Metern erst mal die Waffen sprechen, wie in XDefiant. Der Pfeil, der signalisiert, aus welcher Richtung man gerade Schaden genommen hat, zeigt ja sogar nach einem Respawn noch in Richtung des Übeltäters, dem ihr gerade unterlegen wart. Als würde euch das Spiel anstacheln, am besten direkt Rache zu nehmen und ohne Unterlass den Konflikt zu suchen.
Das alles spielt sich einfach wunderbar zügig und mit gutem Auge darauf, auch mal die Schlagzahl zu variieren. Die vielen Modi, die mühelos zwischen diversen Eroberungs-Varianten, zum Nägelkauen anregenden Eskorten oder intensiven Kopfgeldjagden changieren, verhindern effektiv, dass XDefiant auch nur eine Sekunde schal wird. “Eine Runde geht noch” – das ist der Satz, den man sich regelmäßig selbst sagen hört, wenn man XDefiant spielt. Und er stimmt fast immer. Probiert es am besten selbst mal aus
XDefiant ist kostenlos auf PS5, Xbox Series und PC spielbar.