XDefiants viele Gesichter: Wie Ubisoft den Multiplayer-Shooter endlos frisch hält
Ein Shooter, der einfach immer Spaß macht.
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Ein Multiplayer-Shooter ist nur so lange gut, bis ihm die Mittel und Wege ausgehen, seine Spieler vor neue Herausforderungen zu stellen. Sobald das passiert, schlägt überbordende Vertrautheit irgendwann in gepflegte Langeweile um. Ubisofts fast noch ofenfrischer Helden-Shooter XDefiant, der Fraktionen aus unterschiedlichen Spieleserien gegeneinander antreten lässt, hat diese Lektion verinnerlicht wie wenige andere.
Schon zum Start lieferte der schnelle Ballertitel eine runde, ausgewogene Auswahl an Spielvarianten, die zum Teil drastisch das Spielerlebnis veränderten. XDefiants Modi und die vom Start weg große Menge auf sie abgestimmter Karten sorgen im Zusammenspiel mit den unterschiedlichen Fraktionen dafür, dass dieser Shooter hochgradig wandlungsfähig und abwechslungsreich bleibt. Wie genau haben die Entwickler das geschafft?
Zwei Seiten derselben Medaillie: Arena-Modi vs. lineare Spielvarianten
Abseits der coolen Fertigkeiten der einzelnen Fraktionen, die zu perfektionieren schon allein eine Menge Spaß macht, ist es vor allem die Unterscheidung von Arena- und linearen Modi, die für Frische sorgt. In Arena-Modi bewegt man sich eher klassisch über das Spielfeld: Im “Team Deathmatch” mehr oder weniger frei über die Karten, während “Kopfgeldkoryphäe” eine frisierte Variante davon ist, bei der man nach Abschüssen fallengelassene Medaillen einsammelt und dadurch zwar gewissermaßen Superkräfte bekommt, dafür aber auch, von allen gut sichtbar, gejagt wird.
Etwas überlegter geht es bei “Vorherrschaft” zu, einem spannenden Modus, in dem man drei gleichmäßig verteilte Zonen einnehmen und halten muss, bis ein Punktelimit erreicht ist. Hier wird Koordination von Fraktionssynergien besonders wichtig. Eine etwas dynamischere Version davon ist “Besetzung”, wo nur eine Zone gehalten werden muss, die ständig den Ort wechselt und sich nach einer Weile obendrein in Bewegung setzt. Diese bisher vier Arena-Modi spielt man auf zehn verschiedenen Karten und hat dabei schon eine Menge Spaß.
Die linearen Modi von XDefiant setzen dagegen auf den Wechsel von Angriffs- und Verteidigungsphasen und wollen kluge Kooperation von den Spielenden sehen. Die vier Karten, auf denen die beiden linearen Spielvarianten gezockt werden, stützen in ihrem Aufbau ein Regelwerk, das sich darum dreht, im Laufe des Matches sukzessive über das Schlachtfeld voranzuschreiten. Solange, bis am Ende das Ziel erreicht oder die Angreifer in die Flucht geschlagen sind. Deshalb zählen in diesen Modi auch keine Punkte oder Abschüsse, sondern eine in Prozent bezifferte Fortschrittsanzeige. Kommt ihr innerhalb des Zeitlimits weiter als der Feind in seinem Angriff, habt ihr die Partie gewonnen.
Dieses Tauziehen ist nichts für schwache Nerven
Bei dem ersten Modus handelt es sich um “Eskorte”. Ein Team begleitet einen Roboter dabei, eine Lieferung zum Zielort zu tragen. Der Kniff ist, dass sich der metallene Packesel nur bewegt, wenn sich Spieler seiner Mannschaft in der Nähe befinden. Die Verteidigung versucht also, den Umkreis um den Roboter herum von der Opposition zu säubern. Kluge Bewegung, Erkennen von Flaschenhälsen und einfach zu haltenden Punkten auf der Karte und der dazu passende Einsatz der Fähigkeiten zeichnen diesen Modus aus.
Bei der “Zonenkontrolle” geht es darum, eine Zone nach der anderen einzunehmen, bis einem gewissermaßen die ganze Karte gehört. Auch hier gilt: Absprache ist Trumpf und sich einig zu werden, wann man wo angreift oder Feinde zurückschlägt, ist das A und O. Zonenkontrolle ist ein spannendes Tauziehen, bei dem einem regelmäßig das Herz bis zum Hals schlägt. Die grundsätzliche Trennung zwischen Arena- und linearen Modi gibt beiden Arten von Spielmodi jeweils eine ganz andere, reizvolle Dynamik.
Jeder Kampf ist nur so gut, wie der Schauplatz, auf dem er stattfindet
Die mehr als ein Dutzend Karten ziehen ebenso wie die Fraktionen reichlich Inspiration aus einigen von Ubisofts berühmtesten Spieleserien. Der Nudle Campus aus Watch Dogs 2 ist ebenso Schauplatz wie der Dumbo Bezirk, Liberty Island oder der Times Square aus The Divisions New York. In Pueblito aus Far Cry 6 geht es ebenso zur Sache, wie in der Echelon-Zentrale, die Splinter-Cell-Fans das Herz aufgehen lassen dürfte. Alle Arenen sind mit scharfem Auge für die Eigenheiten der Spielvarianten entworfen und berücksichtigen und begünstigen maßvoll an verschiedenen Stellen das Fähigkeitenarsenal der Spielfiguren.
Allein die Schauwerte dieser detailreich eingefangenen Karten erfreuen schon in jedem neuen Match. Aber auch, wie die Maps offene Bereiche mit engen Arealen abwechseln, wie Höhenunterschiede und Laufwege zum Tragen kommen und schon topografisch Risiko-Nutzen-Abwägungen erfordern, hat eine gewisse Eleganz. Sie sagt viel über die jahrelange Erfahrung aus, die Ubisoft mit einem Hardcore-Shooter wie Rainbow Six: Siege sammeln konnte.
Auch in Zukunft immer wieder neu
Dass XDefiant viel daran gelegen ist, das Spiel fortlaufend zu verändern und dynamisch zu halten, dafür spricht auch die Roadmap für das erste Jahr. Alle drei Monate bringt eine neue Season eine neue Fraktion mit. Den Anfang machte die GSK aus Rainbow Six Siege, die wiederum ordentlich durchwirbeln wird, worauf man sich im Laufe eines Matches so einstellen muss. Drei neue Waffen liefert jede Season obendrein und monatlich kommt zudem eine neue Karte hinzu, während der Battle Pass mit 90 Stuff stets schöne kosmetische Gegenstände zum Freischalten bereithält.
Gleichzeitig will Ubisoft fortwährend neue Arena- und lineare Spielmodi entwickeln. Die Entwickler haben offenkundig einen genauen Plan, wie man XDefiant langfristig beweglich und attraktiv hält. Dem gelungenen Start nach zu urteilen, ist dieses Ziel nicht zu hoch gegriffen. Dieses Spiel macht schon jetzt mühelos ewig Spaß – wie viel Spaß, das findet ihr am besten selbst heraus, wenn ihr selbst mal auf PS5, Xbox Series oder PC eine Runde mit XDefiant dreht.