Yakuza 4
Schmerzhafte Momente
Die vier Charaktere haben den Vorteil, dass man diesmal ein wenig mehr mit Kampfstilen experimentieren konnte. Der Kreditverkäufer und der Cop gehen eher leichtfüßig und schnell zu Werke – es gibt bestimmt reale Vorbilder für diese Kampfstile, die ich nicht kenne –, während die anderen beiden echte Brawler mit Masse und Körperkraft sind, die schon mal einen Schlag einstecken, um dann das Kompliment aus dieser Bewegung heraus besser erwidern zu können.
Waffen sind gern gesehen und Messer, Stangen, aber auch Teile der Umwelt, etwa die Gitterstäbe einer Zelle, eine effektive und effektvolle Abwechslung. Wie gesagt, einiges davon verursacht schon beim reinen Anblick Schmerzen, da bedarf es gar keiner noch überzogener Visualisierung.
So viel erst einmal zum Spiel, hier noch ein kleines Interview, bei dem wir Gelegenheit hatten, ein paar Worte mit dem Produzenten, Masayoshi Kikuchi, zu wechseln.
Aus zwei Gründen. Zum einen sollte die Geschichte durch drei weitere Handlungsstränge vielseitiger werden und zum anderen kann so mehr Abwechslung in den Spielablauf gebracht werden.
In Japan selbst ist natürlich nicht alles legal, Glückspiel zum Beispiel ist mit Ausnahme einiger staatlicher Hallen und Casinos verboten. Es gibt natürlich auch in Japan Reglen für das Rating eines Spiels. Diese sind jedoch ziemlich unterschiedlich. Auch haben wir als Kreative und Produzenten natürlich ebenso unsere Vorstellungen davon, was man nicht machen sollte. Wir zeigen in Yakuza zum Beispiel nie eine Szene, in der ein Kind getötet wird. Wir zeigen beispielsweise auch nicht die Benutzung von Drogen und insoweit haben wir unseren eigenen moralischen Kompass dabei. Die allgemeinen Bestimmungen variieren von Region zu Region und so verzichten wir in den Kämpfen beispielsweise auf Verstümmelungen.
Wir wissen, dass das Spiel so japanisch ist, wie es nur wird. Das Setting spielt in Japan und praktisch alle Themen sind in der japanischen Kultur verwurzelt. Wir sind uns dessen bewusst und haben daher auch keine überzogenen Erwartungen, was den europäischen Markt betrifft. Ich glaube aber auch, dass es uns mit einer kontinuierlichen Reihe gelingen kann, den Spielern hier diese Kultur näher zu bringen und wir dann eine Basis von Leuten haben, die die Dynamik der japanischen Kultur erfassen können.
Ja, das stimmt schon und das ist auch eine Sache, die bei uns ganz oben auf der Liste für die kommenden Spiele steht.
Es ist sicher etwas von beidem. Einer der Hauptpunkte war, es möglichst realistisch zu gestalten und wirklich schmerzhafte Momente zu zeigen. Auf der anderen Seite wissen wir aber, dass, sollten wir es nur so gestalten, der Spieler schon nach kurzer Zeit davon gelangweilt sein könnte, also fügten wir auch eher komische Elemente mit ein.
Das liegt in erster Linie daran, dass wir nun vier satt nur einem Charakter haben und so nun viel mehr Eigenschaften unterbringen müssen. Das alte System war ein wenig zu umständlich dafür und es ging uns um die Vereinfachung der Nutzbarkeit.
Hm, stimmt. Wir denken darüber für die Zukunft nach.
Das lässt sich schwer sagen, aber im Großen und Ganzen wird das Pacing ungefähr dem der vorigen Spiele entsprechen. Was wir jedoch tun werden, ist dem Spiel noch mehr Richtung in Form von Cutscenes und optionalen Hilfestellungen zu geben, damit die Geschichte sich besser entfalten kann.
(Lacht) Leider nein, ich hatte noch nicht das Vergnügen, in diesen Kreisen Freunde zu machen.
Im 1. Quartal 2011 werden wir wissen, ob alles in Yakuza 4 drin blieb, wenn es die Reise in den Westen hinter sich hat. Die Serie bleibt PS3-exklusiv.