007 Legends: 'Die Fans wären verärgert, wenn es keinen Connery-Film geben würde'
Fünf Filme sind bislang bekannt, einer steht noch aus. Sie zusammenzufügen, sei aber nicht schwer gewesen.
007 Legends wird ganze sechs Bond-Filme umfassen. Dazu zählt auch der kommende Film Skyfall - dessen Inhalte übrigens erst nach Veröffentlichung des Spiels als DLC erscheinen werden - , Moonraker und Im Geheimdienst ihrer Majestät hatte man schon vor einiger Zeit bestätigt. Im Rahmen der gamescom machte man Lizenz zum Töten und Stirb an einem anderen Tag offiziell, also ist noch ein Platz frei. Aufmerksamen Bond-Fans wird bei der Aufzählung sicher nicht entgangen sein, dass mit dieser Auswahl Filme mit Roger Moore, Daniel Craig, Pierce Brosnan, Timothy Dalton und George Lazenby in der Hauptrolle bereits abgedeckt sind.
Ein Connery-Bond als sechster Film wäre also die logische Konsequenz, oder nicht? "Die Fans wären verärgert, wenn es keinen Connery-Film [im Spiel] geben würde", verrät uns Eurocoms Rob Matthews im Anschluss an die Präsentation. "Sie werden sehr zufrieden [mit unserer Auswahl] sein." Welcher es ist, bleibt aber noch bis kurz vor der Veröffentlichung ein Geheimnis.
Diese insgesamt sechs Filme fügt man jedenfalls zu einer komplett neuen, übergreifenden Story zusammen, befördert ihre Geschichten zugleich in die Moderne und lässt auch Daniel Craigs virtuelles Ebenbild als James Bond in allen auftreten. "Es gibt immer nur einen Bond", heißt es während der Präsentation. Das Ganze zu bewerkstelligen, war allerdings "nicht so schwer wie es klingt", fügte Matthews im späteren Gespräch hinzu. Dabei setzt man auch nicht jeden Teil der Filme 1:1 im Spiel um, sondern pickt sich gewissermaßen bestimmte Dinge heraus, nimmt auch mal kleine Veränderungen vor, wie ebenso schon beim GoldenEye-Remake. Letzten Endes müssen sie natürlich zusammenpassen und auch ein wenig einzigartig sein, um entsprechend für Abwechslung zu Sorgen. Beispiele dafür wären etwa der Biodome auf Island aus Stirb an einem anderen Tag oder die Tempelanlage aus Lizenz zum Töten.
Mit dabei sind übrigens auch - sowohl in puncto Erscheinungsbild als auch in puncto Stimme - Carey Lowell als Pam Bouvier aus Lizenz zum Töten und Toby Stephens als Gustav Graves aus Stirb an einem anderen Tag. Man sei sich auch durchaus bewusst, dass gerade letztgenannter Film bei vielen Fans nicht unbedingt zu den Favoriten zähle, allerdings bieten sich gewisse Elemente einfach eher für eine Umsetzung in einem Spiel an als andere, erklärt Matthews.
Was das Gameplay betrifft, gibt es im Grunde nicht viel aufregend Neues zu sagen. Wer GoldenEye 007 Reloaded gespielt hat, wird sich auch in 007 Legends sofort zurechtfinden. Ihr könnt brachial vorgehen und euch ohne Rücksicht auf Verluste durch die Level ballern. Oder ihr agiert eher leise, versucht euch an Gegner ranzuschleichen, sie leise auszuschalten. So wird auch kein Alarm ausgelöst und ihr bekommt es mit weniger Feinden zu tun. Eure Widersacher achten dabei auch auf Geräusche oder auf dem Boden liegende Kollegen. Und wenn sie etwas entdecken, solltet ihr auch sie möglichst schnell ausschalten.
Natürlich bekommt Bond für seine Einsätze wieder ein paar nette Spielzeuge in die Finger, darunter eine Uhr, die als eine Art Radar dient und nahe Feinde als rote Punkte auf dem Ziffernblatt anzeigt. So könnt ihr etwa hinter einer Ecke sehen, mit wie vielen Gegnern ihr es im nächsten Raum zu tun bekommt. Andernorts nutzt einen elektrischen Schlag, um euer Ziel lautlos zu neutralisieren. Was auch immer ihr tut, ihr bekommt dafür Erfahrungspunkte, die ihr in der Singleplayer-Kampagne wiederum in die Verbesserung von Bonds Waffen, Upgrades und körperlichen Attributen investieren könnt.
Technisch entspricht 007 Legends ebenfalls weitestgehend dem Stand eines GoldenEye 007 Reloaded. Solide Kost und sicher nicht schlecht, aber man hat in der aktuellen Generation auch schon deutlich besseres gesehen. Das galt besonders für die Fahrzeugsequenzen, die es nun ebenfalls im Spiel gibt. Im Verlaufe von Stirb an einem anderen Tag verfolgt ihr zum Beispiel einen Wagen über Eis und Schnee in Island, müsst ihn mit euren Raketen anvisieren und selbst Attacken von Graves' Icarus-Laser ausweichen. In puncto Fahrverhalten und Optik muss man sich da jedoch klar dem Bizarre-Titel 007: Blood Stone geschlagen geben. Und dass man gleich mehrere Raketentreffer benötigt und am Ende den Wagen noch rammen muss, trägt nicht gerade dazu bei, dass diese Szene einen bleibenden, halbwegs glaubwürdigen Eindruck hinterlässt - im Vergleich mit dem Rest wirkte es irgendwie ein wenig zu arcadig.
Davon abgesehen bekommt ihr wieder die zusätzlichen MI6-Missionen - diesmal auch mit speziellen Einsätzen für Schurken und Bonds Begleiter - sowie einen Multiplayer-Modus, den ihr zu viert im Splitscreen oder mit mehr Leuten online spielen könnt. Insgesamt soll es 007 Legends in der Kampagne auf eine Spielzeit von rund acht bis zehn Stunden bringen.