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Ace Combat 6: Fires of Liberation

Traumjob: Kampfjetpilot

Mit „Top Gun“ hat alles angefangen. Spätestens als unser liebster Scientologe und Hollywood-Superstar Tom Cruise das erste Mal in seine Grumman F14-Tomcat gestiegen ist, wusste ich was ich später einmal werden wollte: Kampfjetpilot. Eine spätere Analyse mit meinem Lieblings-Buch „Moderne Kampflugzeuge“ ergab zwar, dass die Macher des amerikanischen Flieger-Werbefilms an allen Ecken und Enden geschummelt haben – die fiktiven sowjetischen MIG-28-Kampflugzeuge waren stinknormale und vor allem amerikanische Nothrop F5 Freedom Fighter Jäger –, doch die Faszination für die fliegenden Todesengel wurde mit der Zeit sogar noch größer. Schon nach kurzer Zeit konnte ich alle Flugzeugtypen an Form und Bewaffnung erkennen, kannte Höchstgeschwindigkeit, Zuladung und Reichweite auswendig und war mit den taktischen Möglichkeiten der unterschiedlichen Varianten vertraut. Kurz, meine spätere Nerd-Karriere zeichnete sich schon in jungen Jahren ab.

Als ich älter wurde konnte ich mich mit dem Konzept des Militärdienstes nicht mehr anfreunden, als Hintertürchen ließ ich mir jedoch eine tadellose Musterung und damit die Zulassung als Kampfpilot offen. Leider wurden meine Augen mit 16 immer schlechter und ich bekam pünktlich zum 18ten Geburtstag meine T2 Musterung. Nautischer Dienst und Luftwaffe fielen damit flach. Die Leidenschaft für diese schaurig-schönen Düsenmaschinen verschwand allerdings nie ganz.

Deshalb stürzte ich mich im fortgeschrittenen Alter auf sämtliche Flugsimulatoren, die damals für die Heimcomputer erschienen. Leider musste ich nach einer Weile feststellen, dass ich doch nicht Nerd genug war, um die 200-Seiten Handbücher samt aller 245-Knöpfe auswendig zu lernen. Ich wollte unkomplizierte Flieger-Action und bekam nur detailgetreue Simulationen, die sich viel zu sperrig spielten. Die Rettung kam schließlich aus Japan in Form von Ace Combat für die PlaystationOne.

Japanisches Action-Kino auf Hollywood-Niveau

Selbst Flugkadetten werden von dem übersichtlichen Interface nicht überfordert.

Der japanische Titel entpuppte sich, getarnt als harmlosen Action-Flugsimulator, als reinster Flugzeug-Porno mit Dutzenden detaillierten Jets, die sich mit bis zu 100 Raketen in die Luft erhoben. Unrealistisch? Klar, dafür aber tausend mal spannender als stundenlang auf den Radar zu starren und dann mit einem Knopfdruck und einer AMRAM-Rakete zwei feindliche Fighter in 100 km Entfernung vom Himmel zu holen. Stattdessen gab es ein Best-Of der Kampfmaschinen des 20. Jahrhunderts samt ein paar futuristischer Varianten, die man in actiongeladenen Missionen mit Dutzenden Gegnern führte. Und während die Flugsimulatoren langsam aber sicher von der Bildfläche verschwanden, konnte sich Namco bei der Ace Combat-Serie von Version zu Version steigern.

Der sechste Teil macht da natürlich keine Ausnahme. Überraschend ist aber, dass die erste Next Generation-Variante nicht wie seine Vorgänger auf Sony-Konsolen, sondern erst einmal für die Xbox 360 veröffentlicht wird. Mit Ace Combat 6: Fires of Liberation brechen die Japaner aber nicht nur mit dieser Tradition. Erstmals wird man sich auch in Online-Dogfights begeben können. Genaue Details zum Online-Modus sind noch nicht bekannt, aber allein diese Ankündigung dürfte Fans der Serie in helle Aufregung versetzen.

Echte Fans müssen nicht überlegen, ob sie den Flight Stick kaufen, sondern wann.

Aber es wird noch besser: In Zusammenarbeit mit dem Controller-Hersteller Hori wurde ein Flight-Stick vorgestellt, der pünktlich zum Release in den USA zusammen mit dem Spiel und einer Faceplate für 149,90 US-Dollar auf den Markt kommen soll. In Deutschland kann sich laut Atari der Release der Hardware etwas verzögern, weil die diversen Sicherheitsüberprüfungen eine zeitgleiche Veröffentlichung zum Launch Ende November nahezu unmöglich machen. Spätestens zum Weihnachtsgeschäft dürfte es dann aber sogar ein Bundle geben.

Und nicht nur an der Hardware-Front gibt es gute Neuigkeiten. Dank ein paar Gameplay-Überraschungen will Ace Combat 6 auch spielerisch auf voller Linie überzeugen. Neben den recht klassischen Missionen, die es auch in der Xbox Live-Demo zu sehen gibt, wird es in der Vollversion dynamische Schlachtfelder geben, auf denen man ganz nach Belieben verschiedene Missionsziele erfüllen kann.