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Age of Conan: Hyborian Adventures

Supreme Slaughterer of Men

An der nächsten Wegkreuzung wartet dann auch schon eine holde, fast nackte Schönheit auf ihre Befreiung. Bewaffnet mit einem dicken Holzbalken attackieren wir ihre Peiniger und probieren zum ersten Mal das erfrischende Kampfsystem aus. Die Grafiken, die die Deckung anzeigen, wirken noch unfertig. Erling verspricht uns auf Nachfragen aber, dass dies nur Platzhalter sind. Da man die ersten zehn Level keine besonderen Kampffähigkeiten besitzt, müsst Ihr Euch wohl oder übel auf den Angriff von Schwachstellen spezialisieren. Trotz einiger Animationsprobleme und kleinerer Lags, die sich bei der Anspielphase einschlichen, ist das Potential hinter diesem System sehr offensichtlich.

Unser Barbar hat natürlich die Piraten locker besiegt und den Schlüssel für die Ketten ergattert. Als Belohnung verrät uns die holde Schönheit, dass wir in der nächsten Ansiedlung Antworten auf unsere Fragen bekommen könnten. Zusätzlich gab es noch Erfahrungspunkte und eine erste Kombo, ein Kuss war aber leider nicht drin. Die anschließenden Quest-Reihen unterscheiden sich kaum von der üblichen MMORPG-Thematik, doch die erzählte Geschichte ist deutlich dichter als bei der Konkurrenz. Dies kommt zum einen durch die gelungene Präsentation und die ausufernde Sprachausgabe, zum anderen durch den Umstand, dass die Start-Insel eine abgeschlossene Welt ist, bei der die Entwickler eine dramatische Geschichte erzählen können.

Doch abseits diesen sehr positiven Aspekten und der Realität, klafft noch eine gewaltige Lücke. Neben den schon erwähnten Clipping-Fehlern fehlt aktuell nahezu das komplette Balancing. An der einen Ecke erledigt Ihr mit ein paar wenigen Schlägen einen deutlich stärkeren Gegner und werdet im Gegenzug von zwei vermeintlich schwachen Panthern in der Luft zerrissen. Erschwerend kommen einige seltsame Quest-Entscheidungen hinzu, die bei meinem Barbaren für viel Frust sorgten. Am Ende einer umfangreichen Questreihe bekam ich endlich meinen ersten Dolch, doch es war mir unmöglich, ihn anzulegen. Satte drei Level und ca. eine halbe Stunde später durfte ich dann endlich mit dem neuen Kartoffelschäler zulangen, der das Spiel dann wiederum enorm vereinfachte.

Ihr könnt Euren Charakter mit allerlei Tätowierungen schmücken.

Viele Waffen besaßen noch die gleiche Stärke, es gab kaum Gegenstände zu finden und die Kombos waren hinter mehreren Reitern versteckt. Das Spiel zeigte zwar jede Menge hervorragende Ansätze, trotzdem muss sich das Team ganz schön beeilen, um in den nächsten drei Monaten auch nur annähernd den Qualitätsstandard des Platzhirsches World of Warcraft zu erreichen. Ohne eine gewaltige Kraftanstrengung oder eine kleine Verschiebung, droht eine erweiterte Betaphase, die auch nach dem Release kein ungetrübtes Spielgeschehen ermöglicht.

Natürlich ist sich Funcom bewusst, dass zu dem Zustand des Clients noch einige Fragen kommen werden. Erling erklärte uns, dass wir einen stabilen Client bekommen hätten, der zwar keine Abbrüche verursacht, aber bei vielen Inhalten noch auf einem alten Stand ist. „Außerdem beginnt ja erst im Januar die Beta. Wir können ja dank der Patch-Technologie bis kurz vorm Release am Client arbeiten. Und falls wir nicht zufrieden sind, schieben wir den Release im Notfall auch nach hinten.“, bestätigte auch Game Direktor Gaute Godager im Interview.

Wenn im Spiel zum Beispiel eine Stadt abbrennt, bleibt sie in Zukunft zerstört.

Bevor wir uns dann mit einem hochleveligen Charakter gemeinsam in eine gewaltige Schlacht gegen eine Spinnenkönigin werfen durften, führte uns Erling durch die Firma und ließ die verschiedenen „Strike“-Teams der Einzelkomponenten (Reittiere, Skills, Quests, Grafik,...) von ihrer Arbeit erzählen. So bekamen wir nicht nur einen Eindruck, was Ihr im fertigen Spiel noch alles so finden werdet, sondern konnten uns mit eigenen Augen auch von der Qualität des aktuellen Clients überzeugen.

Unsere erste Station war die Wiege der Reittiere, in der wir die flinken Wesen im Kampf und bei der Entstehung beobachten durften. Der Entwickler zeigte uns den berittenen Angriff auf einem gewaltigen Schlachtroß gegen ein vier Meter hohes Monster. Wie in der Realität, stürmte er mit dem edlen Pferd auf den Gegner zu, fügte ihm zwei schnelle Schnitte mit dem Schwert zu und rannte an ihm vorbei in Sicherheit. Auch der Wendekreis Eures tierischen Freundes fühlt sich realistisch an, in einem großen Bogen wagte er eine neue Attacke und ließ das Pferd diesmal anhalten. Auf Knopfdruck bäumte es sich auf und traf mit den Hufen das Glibbermonster. Jedes Tier wird später eine entsprechende Attacke besitzen.