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Age of Conan: Hyborian Adventures

Supreme Slaughterer of Men

Zum Abschied ließ er noch ein Mammut erscheinen, mit dem Ihr später Belagerungen bestreiten dürft. Das gewaltige Tier besitzt Stacheln an seinen Hörnern, ist aber sehr langsam und unbeweglich. Im Gegenzug besitzt es massig Lebensenergie, kann sich aber auf Dauer nur schwer gegen flinke Gegner verteidigen. Erling betont, dass sie später vielleicht auch Rüstungen und Verzierungen für die Tiere einbauen wollen. Kurz nach dem Release wird es aber nur verschiedene Pferde mit unterschiedlichen Attributen und Ausrüstung geben.

Gleich im Anschluss bekamen wir die Möglichkeit, die Motion Capture Gruppe in Aktion zu sehen, einen Blick auf den neusten Build der Grafik-Engine zu werfen – sah deutlich besser aus – und konnten ein paar Worte mit den Skill und Quest-Designern wechseln. Besonders interessant war das Fähigkeiten-System, das in Kombination mit den Kombos und dem neuen Kampfsystem sehr spannend klingt. Jede drei Grundklassen (Guardian, Rogue, Mage) verfügt über einen Klassen-übergreifenden Skilltree. Außerdem besitzt jede Unterklasse noch einen individuellen Skilltree, der eine Spezialisierung ermöglicht.

Als Beispiel nannte er den Dark Templar, der als einzige Tank-Klasse auch Zaubersprüche beherrscht. Im Gegensatz zur Konkurrenz wollen sie dem Spieler aber bei jeder Klasse mehrere Möglichkeiten zur Verfügung stellen und auch gemischtes Leveln interessant machen. Statt also aus dem Dark Templar einen reinen Tank oder Schadensdealer zu machen, ist es ohne Probleme möglich, auch eine Mischform einzusetzen, die durch Abhängigkeiten untereinander sehr gut funktionieren kann.

Endlich mal ein paar Trolle, die wirklich gefährlich aussehen.

“Wir wollen, dass der Spieler eben nicht einfach alle Punkte in die Tank-Skills investiert. So kann er ein wenig herumprobieren, ohne den Charakter zu verskillen. Und falls ihm die Ausrichtung nicht gefällt, kann er für Geld, für viel Geld, seine Talente auch wieder neu festlegen.“, betont Erling. Auch die Skills wirken erfrischend anders. So besitzt der Dark Templar zum Beispiel einen Sadistic-Skill, bei dem er mit jedem Schaden, den seine Gruppenmitglieder erhalten, stärker wird. Oder der Rogue eine Gasbombe, die Gegner verwirrt und sie zufällig ein neues Ziel aussuchen lässt.

Nach einem kurzen Besuch in der Rendering-Abteilung und dem Komponisten, durften wir endlich wieder vor den Rechnern Platz nehmen und bekamen einen Level 27 Charakter an die Hand. Mit dem gesamten Team stürzten wir uns sogleich in eine umfangreiche Instanz, in der es gegen Dutzende Spinnen und eine mächtig eklige Königin ging. In der weiten Sumpflandschaft begeisterten vor allem die Nebel-Effekte, die dem Bereich eine dichte Atmosphäre verpasste. Auch sahen unsere Kämpfer dank voller Montur deutlich schicker aus als die nahezu nackten Einstiegscharaktere. Mit mächtigen Schwertern und einer dicken Plattenrüstung macht das Monster abschlachten einfach doppelt so viel Spaß.

Fürchtet Euch vor mir!

Der Höhepunkt der Hands-On-Session war aber die anfangs erwähnte Capture-the-Flag Partie. Taktisches Vorgehen war zwar durch die fehlenden Kombo und Skill-Beschreibungen kaum möglich, trotzdem hatten wir eine Menge Spaß beim gegenseitigen Metzeln und Flagge klauen. Fairerweise muss ich noch erwähnen, dass ich der einzige Barbar in der illustren Truppe war und das Balancing auch hier einige Aussetzer hatte. Mit dem Zweihandschwert und mächtigen Kombos hatten meine Gegner im 1on1 nicht den Hauch einer Chance. Nur zu zweit gelang es ihnen, mich auszuschalten. Meinen Fähigkeiten mit dem Barbaren tut dies natürlich keinen Abbruch, aber mit einer anderen Klasse wäre das Ergebnis vielleicht nicht ganz so deutlich ausgefallen.

Mal abgesehen von meiner ganz persönlichen Befriedigung durch den Sieg im Wettbewerb, zeigte Age of Conan schon jetzt einige erstklassige Anlagen, die mit viel Feintuning und ausführlichem Beta-Testing zu einer hervorragenden Rollenspiel-Welt heranwachsen könnten. Könnten deshalb, weil das Spiel momentan noch sehr unfertig wirkt und ein Kraftakt nötig ist, um den Titel pünktlich und in guter Verfassung auf den Markt zu bringen.

Design, Spielwelt, Präsentation, Charaktere und Kampfsystem machen Lust auf mehr. Grafikengine, Quests und Balancing rufen aber noch nach Feinarbeit. Trotzdem werde ich mit Spannung dem Release entgegen schauen, weil es diesmal eben nicht um die üblichen Fantasy-Cliches geht, sondern um eine sehr originelle, erwachsene Welt. Hier finde ich vor Kraft strotzende Helden, leicht bekleidete Frauen und ein verdammt großes Mammut als Reittier. Wem das noch nicht reicht, darf sich auf wirklich dichte Dschungelareale, beeindruckende Bauwerke und am Ende sogar auf ein Zusammentreffen mit König Conan selbst freuen. Also Funcom fleißig die Daumen drücken und sich schon mal mit den Büchern vorbereiten. Es lohnt sich!

Age of Conan: Hyborian Adventures erscheint voraussichtlich am 25. März 2008 für den PC und die Xbox 360.

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