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Alan Wake

Exklusives Hands-On: Wie dunkel ist es in Bright Falls?

Der Schwierigkeitsgrad erschien mir persönlich recht moderat, sowohl im ersten Kapitel als auch in einem späteren Abschnitt, der einen Massenansturm der Besessenen zeigte. Hier gab es zwar ein paar kleinere Orientierungsprobleme angesichts der Masse, die aus allen Richtungen heranströmte, aber mithilfe von Fackeln lies sich immer noch recht schnell für Ordnung sorgen. Vielleicht wusste das Spiel aber auch einfach noch nicht so genau, wie gut oder schlecht ich bin. Der Schwierigkeitsgrad wird adaptiv angepasst. Spielt ihr gut, wird es schwerer, schlechten Schützen greift die Mechanik mit softeren Gegnern unter die Arme. Das birgt Risiken, wenn es nicht gelingen sollte. Wissen wird man es erst, wenn das Spiel fertig ist. Noch feilt Remedy an dem System. Abwarten und hoffen.

Manchen wird auch so der Kampf zu „casual“ sein. Das Zielen per Lichtstrahl und das folgende Schießen erfordert weniger Können und Präzision als ein echter Hardcore-Third-Person-Shooter. Die Atmosphäre der Geschichte, die Landschaft und die Ungewissheit, was eigentlich los ist, stehen im Vordergrund. In Anbetracht dieser Ausrichtung empfand ich es in keiner Weise als störend, dass hier nicht das Shooting an sich übertrieben zelebriert wird. Den Beweis, dass ihr die Könige des Zielens seid, müsst ihr am Ende aber sowieso höchstens vor euch selbst antreten. Es wird keinen Multiplayer geben.

Helsinki, 27. Jan. 10, 14:28 – Der Jeep

Ganz unbeweglich seid ihr auf der großen Karte nicht. Es wurde außerhalb eines regulären Abschnitts kurz ein Jeep gezeigt. Als gebranntes Kind angesichts anderer Fahrsequenzen in Spielen, die alles gut können außer Fahrzeuge, war ich gespannt, aber es blieb fast enttäuschend gut steuerbar. Was es noch an Vehikeln gibt, wird sich zeigen. Ein Hubschrauber tauchte auf, aber das FBI wird ihn wohl nicht freiwillig herausrücken. Immerhin halten sie Wake für einen Mörder…

Helsinki, 27. Jan. 10, 12:00 – Abwechslung & Vorhersehbarkeit?

Etwa zwei Stunden habe ich jetzt Alan Wake gespielt und bei allem, was ich an diesem Werk bisher mag, bleibt doch eine Sorge. Wie wird Remedy die Abwechslung in der Abfolge der einzelnen Spielelemente handhaben? Es schien sich ein mitunter zu steter Wechsel aus Feuergefecht, ein wenig Laufen und Rätseln, gefolgt von ein wenig Storyfortgang herauszukristallisieren. In etwa vergleichbar mit dem ebenfalls schnell durchschaubaren Aufbau des ersten Nathan-Drake-Abenteuers. Man wusste halt zu schnell anhand des letzten Abschnittes, was nun folgt. Eine weitere Frage, die sich erst nach einem kompletten Durchgang beantworten lassen wird.

Alan Wake - X10-Trailer

Ich habe keine Erinnerungen, diese Passagen geschrieben zu haben. Andererseits ist Helsinki ist ja auch ein paar Tage her. Vielleicht ist ja alles schon ausgestanden, es war bestimmt nur die ungewohnte Stadt. Obwohl. Die Menschen hier in Berlin sehen bei Nacht ganz anders aus als am Tag. Irgendwie verschwommen. Unheimlich. Wenn mir nur das Tippen leichter fallen würde, ich setzte einfach schnell ein Fazit unter das all... Oh nein, da liegt ein Zettel auf meinem Schreibtisch. Eine abschließende Einschätzung zu Alan Wake. Wann hab ich die geschrieben? Ich höre sie an der Tür. SIE sind hier…

Berlin, 16. Feb. 10, 16:16 – Alan-Wake-Preview

Alan Wake fasziniert. Seine Umgebung dürfte zum Besten gehören, was sich aktuell atmosphärisch wertvoll umsetzen lässt. Die Handlung lockt mit genau den richtigen Mystery- und Thriller-Elementen, die einen bei vielen TV-Serien für Stunden am Stück vor dem Schirm ketten. Die Figuren, insbesondere der Hauptcharakter, wirken lebendig und schon nach kurzer Zeit merkt man, dass es einem nicht egal ist, wie ihr Schicksal sich entwickelt. Allein das ist schon genug, um Alan Wake ein gesundes Maß an Vorfreude entgegenzubringen.

Was das Gameplay angeht, gibt es hier keinen Aufbruch an neue Ufer. Es wird erkundet, gezielt und geschossen. Dass dies teilweise erst mit Licht und dann mit Kugeln geschieht, ändert nichts Grundlegendes. Alan Wake wird ein Videospiel und es will dem ersten Eindruck nach auch nicht wirklich etwas anderes sein. Aber es strebt an, eines der Besten zu werden, in dem sich Remedy wirklich jedem Aspekt sehr bewusst und mit viel Sorgfalt widmet. Einzelne Aspekte mögen handelsüblich daherkommen. Der Gesamteindruck aus einmaliger Umgebung, viel Spiel mit Licht und Dunkelheit und einer spannenden Handlung jedoch hinterlässt ganz klar die Impression, dass Alan Wake eine nicht alltägliche und aller Wahrscheinlichkeit nach sehr denkwürdige Erfahrung werden könnte.

Alan Wake kann man besten auf einem großen Fernseher von der Couch aus spielen. Wer sagt, dass das nicht nur mit einer Xbox 360, sondern auch mit einem PC funktionieren kann, hat recht. Aber trotzdem bleibt das neue Remedy-Spiel exklusiv der Microsoft-Konsole vorbehalten. Erscheinen wird es Mitte Mai.

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Martin Woger Avatar
Martin Woger: Chefredakteur seit 2011, Gamer seit 1984, Mensch seit 1975, mag PC-Engines und alles sonst, was nicht FIFA oder RTS heißt.
In diesem artikel

Alan Wake

Xbox 360, PC

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