Aliens: Colonial Marines
Beep.Beep.BeepBeepBeep
Dunkelheit. Druck. Schmerzen. Etwas zwingt sich in meinen Mund. Ich kann kaum schlucken. Mein Hals wird stranguliert. Meine Hände spüren etwas hartes, etwas, das sich wie Finger um meinen Kopf gelegt hat. Panik. Doch kein Schrei dringt aus meinem Mund. Dann hört das Pumpen auf. Das Etwas löst sich, ich kann wieder sehen. Alles dreht sich. Vor mir liegt ein insektenartiges Wesen. Was ist passiert?
Eben hab ich noch die seltsamen Eier bestaunt, dann wurde alles schwarz. Nur raus hier. Etwas stimmt nicht mit mir. Meine Brust tut weh. Ich reiße mir das Hemd auf. Etwas drückt sich gegen meine Rippen. Die Schmerzen werden schlimmer. Was ist das? Ich schreie, ich schreie so lange, bis ein eiförmiger Kopf meine Bauchdecke durchbricht. Alles wird schwarz und ich wache auf.
Es war nur ein Albtraum. Ein Albtraum, der in Form von „Alien“ Wirklichkeit geworden ist. Was der Künstler H. R. Giger zusammen mit Regiealtmeister Ridley Scott 1979 auf den Bildschirm gezaubert hat, sprengt die Vorstellungskraft aller Horror-Fans. Surreale Wesen, größenwahnsinnige Penetrationsphantasien und modernste Science-Fiction-Elemente gehen eine unheilige Partnerschaft ein. Für kleine Jungs wie mich, die den Film Anfang der Achtziger zum ersten Mal auf einem griseligen VHS-Video bestaunen durften, wurde das Gefühl von Angst und Schrecken neu definiert.
Sieben Jahre später dann der zweite Paukenschlag. Action-Spezialist James Cameron gibt der Serie eine neue Richtung. Statt der Panik vor dem Unbekannten, vor dem Mißbrauch des eigenen Körpers, wird aus dem einzelnen Schrecken eine unaufhaltsame Flut. Das Alien-Universum gewinnt an Tiefe. Das Verständnis für die komplexen Prozesse nimmt zu. Auch wenn man sich weniger fürchtet, die Bedrohung ist immer noch spürbar. Sie lauert im Dunklen auf einen Fehler. Eine falsche Bewegung und Ihr seid tot.
Was danach kommt, ist höchstens mittelmäßig. Auf dem großen Bildschirm kann die Serie keine Akzente mehr setzen. Stattdessen begeistern die zahlreichen Computer-Spiele. Ob allein, als Marine auf der Playstation 1 oder im tödlichen Aufeinandertreffen der Rassen in Aliens vs. Predator, die faszinierende Welt von damals kann die Sci-Fi-Horror-Fans immer noch in ihren Bann ziehen. In der Egoperspektive durch einen engen Gang kriechen, als Aliens einen kompletten Lebenszyklus durchlaufen oder als Jäger alle anderen Lebewesen zur Beute zu machen, beweist wie genial das Szenario auch auf dem kleinen Bildschirm funktioniert.
Nun also ein weiterer Schritt nach vorne. Gemeinsam mit Sega und den Paramount Studios führt Euch Gearbox zurück in die Welt der tödlichen Schatten und wahr gewordenen Albträume. Statt die Saga fort zu setzen, schließt sich die Handlung direkt an das Ende des grandiosen zweiten Teils an. Dabei stehen die Chancen gut, dass auch Aliens: Colonial Marines ein Hit wird. Vor allem, wenn ein so renommiertes Team wie Gearbox an der Entwicklung sitzt.
Momentan mühen sich die Amerikaner zwar etwas mit der Fertigstellung von Brothers in Arms: Hells Highway und Borderlands ab, doch die ersten Bilder verheißen nur Gutes. Dank der Unreal Engine 3 wird die Welt der Aliens perfekt in Szene gesetzt. Dunkelheit und Schatten sind nicht mehr einprogrammiert, sondern werden in Echtzeit berechnet.
Statt Klötzchengrafik bestaunt Ihr vor Schleim glänzende, fast durchsichtige Eier, schmerzhaft detailgetreue Facehugger und schrecklich schöne Insektenmonster. Für das originalgetreue Design der Raumschiffe, Höhlenkomplexe und Kolonie-Gebäude sorgt Setdesigner Syd Mead (Blade Runner, Alien, Aliens), der seine eigenen Entwürfe aus dem Jahr 1986 ergänzen und den gleichen düsteren, kalten Look auf den Birldschirm bannen soll.