Alpha Protocol
Agent 00-SEGA
Agenten gibt es von jeglicher Couleur. Da ist der smart-diskrete Ladykiller, der stets mit Anzug und Martini den Mann von Welt gibt. Den notorischen Schleicher, der Hotel-Lounges und Casinos meidet und sich am liebsten in den schattigen Ecken dunkler Bürokomplexe und schwerbewachter Militärkomplexe herumtreibt. Oder den notorischen Bastler und Hacker, der mit Summa cum Laude an der MacGyver-Universität promoviert hat, sich bei seinem Job auf allerlei technischen Schickschnack verlässt und lieber eine Selbstschussanlage hackt als seine Häscher selbst zu durchsieben...
In eine dieser zahlreichen Kategorien lässt sich auch Mike Thorton einordnen. Aber welche das ist, kommt ganz allein auf euch an. In Alpha Protocol, dem neuen Agenten-RPG von SEGA und dem Entwicklerteam Obsidian Entertainment (KotOR 2, Neverwinter Nights 2) bleibt es euch überlassen, ob ihr Mike in bester Bond-Manier als charmenten Edel-Agenten spielt oder euch wie Jason Bourne lieber auf Fäuste und Feuerwaffe verlasst.
Nach einem fehlgeschlagenen Einsatz lassen die Regierung und seine Vorgesetzten den jungen Agenten Mike Thorton fallen. Doch der merkt, dass etwas nicht mit rechten Dingen zugeht und kommt einer internationalen Verschwörung auf die Spur. Mikes einzige Hoffung ist nun das Alpha-Protokoll: Er taucht komplett unter, kappt jegliche Verbindung zu seinen Auftraggebern und versucht, der Sache alleine auf den Grund zu gehen.
Auf den ersten Blick mag Alpha Protocol wie ein Shooter aussehen, aber beim Anspielen wird schnell klar, dass wir es tatsächlich mit einem waschechten RPG zu tun haben. Wer sich wie Rambos kleiner Bruder durch die Missionen ballert, der wundert sich schon bald, warum er seine Gegner so schlecht trifft und was es mit all den verschiedenen Skills und Werten auf sich hat. Für clevere Problemlösungen oder erfolgreiche Infiltrierungsaktionen kassiert Mike in bester RPG-Manier Erfahrungspunkte, die zu neuen Fähigkeiten führen.
Hier könnt ihr nun entscheiden. Investiert ihr Mikes Potential lieber in kräftigere Nahkampfmanöver, steigert ihr seine Fertigkeiten in einer der vier Waffengattungen oder setzt ihr doch lieber auf technisches Geschick? Bald schon müsst ihr euch im Klaren sein, welche Spielweise euch am meisten behagt, um auf die richtigen Talente zu setzen. Dann fällt es euch beispielsweise leichter, euch in gegnerische Computersysteme einzuhacken, Alarmanlagen zu deaktivieren oder Schlösser zu knacken, alternativ freut ihr euch über einen höheren Streuradius eurer Pumpgun oder bessere Zielfähigkeiten mit der Pistole.
Insgesamt vier Typen an Feuerwaffen bietet euch das Spiel an. Die klassische Pistole ist die elegante Waffe und gemeinsam mit dem Schalldämpfer die erste Wahl für diskrete Agenten. Das exakte Gegenteil dazu stellt die Sub-Machinegun dar: Mit ihr haltet ihr am besten große Gegnermassen in Schach und freut euch über Schadens-Boni, wenn ihr mit einer Salve mehrere Widersacher ausschaltet. Auf kurze Distanz ist die Pumpgun eure erste Wahl: Mit großer Streuung und ordentlicher Wucht wirft sie eure Gegner erst einmal ein gutes Stück zurück. Das Sturmgewehr ist der praktische Allrounder: Mit ihm könnt ihr so genau zielen wie mit einer Pistole, seid aber flexibler im Kampf gegen umherlaufende Gegner.