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Ankama Convention #4

Fressball in Paris

Und so tummelten sich in der über 10.000 m² großen, hellen und zum Glück angenehm klimatisierten Halle über die beiden Tage der Convention verteilt gute 30.000 Fans jeden Alters und jeden Geschlechts. Kleine Jungs von sechs oder sieben Jahren stapften mit großen Augen an der Hand ihrer Eltern durch die Halle, Jugendliche standen bei Signierterminen Schlange und selbst ältere Semester mischten sich fröhlich unters Spielervolk. Irgendwie spricht die bunte Dofus-Welt in Frankreich eben viel mehr Leute an als andere MMORPGs.

Keine aufgeregten Jugendschützer, kein französisches Christian Pfeiffer-Äquivalent, das mit erhobenem Zeigefinger über Suchtgefahr und Verrohung schwadroniert... Stattdessen tauchen Eltern mit ihren Kindern in die faszinierende Online-Welt ein und erleben ihre Abenteuer gemeinsam. In Sachen Toleranz und Akzeptanz neuer Medien und einfacher Unterhaltung, ohne den hierzulande stets so geforderten pädagogischen Mehrwert, können wir uns bei unseren Nachbarn noch so einiges abschauen.

Beeindruckend ist dabei fürwahr, auf welche Größe das Phänomen Dofus in Frankreich mittlerweile angewachsen ist. Neben den drei Spielen Dofus, Wakfu und dem PVP-Ableger Dofus Arena erfreuen sich in Frankreich mehrere Comic-Umsetzungen von Dofus und Wakfu größter Beliebtheit und eine ebenso niedliche wie witzige TV-Serie bringt das Ankama-Universum auf die Fernsehbildschirme.

Besucher der Messe wurden von diesem gewaltigen Oger mit seinem Dofus-Ei begrüßt.

Und wer die knuffigen Monster und Vertrauten des MMORPGs gerne selbst zu Hause haben will, der greift im gut besuchten Ankama-Messe-Shop zu zahllosen Postern, Artbooks, Mousepads oder am besten zu den vielen knuffigen Plüschtieren. Für ein paar Euro wechseln ausgestopfte Versionen von Fresssäckchen, Tofu und Miezmaunz den Besitzer und finden so ein neues Heim.

Neben der Freude am Merchandising lockte die Fans vor allem aber die Aussicht, das lang erwartete Update Dofus 2.0 auszuprobieren. Für Samuel Lorétan ein aufregender und freudiger Moment zugleich. „Wir denken selbst, dass unser Spiel ziemlich gut ist, aber optisch kommt es natürlich schon langsam in die Jahre. Und dadurch wollen wir keine Fans verlieren.“ Deswegen bietet das lang erwartete Dofus 2.0 eine komplette Frischzellenkur. An Spielprinzip, Architektur und Aufbau von Dofus soll sich dabei nichts ändern, die großen Neuerungen sind primär grafischer Natur. Alles wird größer, schöner und detaillierter, ohne an Charme und Atmosphäre einzubüßen.

Die Figuren werden komplett neu animiert, die Monster-Designs etwas angepasst und so manches zuvor eher kahles Szenario wird nun mit Leben gefüllt. Und etwa 10.000 neue Karten kommen auch noch dazu, wenn man schon mal dabei ist. Technisch bleibt Ankama der Flash-Engine und dem bunten 2D-Look aber zum Glück treu, an großen, Hardware-hungrigen 3D-Welten hat die erfolgreiche Firma aus Roubaix bei Lille kein besonderes Interesse – und ihre zahlreichen Fans auch nicht.

Zwei Mannschaften, ein Fressball und ein (überforderter) Schiedsrichter: Boufbowl ist ein rauer Sport!

Die suchen sich, nachdem sie erst einmal eine ordentlich Menge Euro im Plüsch-Poster-Comic-Schlaraffenland gelassen haben, einen freien Zock-PC. Über 500 Rechner luden zu ausgedehnten Dofus, Dofus 2.0, Wakfu und Dofus Arena-Sessions ein. In einer Beta-Version durften die Fans die neue Grafikpracht des Updates bestaunen, aber auch die regulären Versionen liefen auch zahllosen Rechnern. Eine gute Gelegenheit, den eigenen, hochgezüchteten Avatar einmal schick auszuführen und zu zeigen, was der alles so drauf hat.

Insbesondere das große Dofus Arena-Turnier war dafür natürlich die beste Gelegenheit, fanden die Finalkämpfe doch auf der großen Leinwand der Hauptbühne statt. Aber auch wenn gerade nicht gekämpft wird, steppte dort der Bär. Fragerunden mit den Entwicklern, Trailershows kommender Spiele, ausgewählte Episoden der Wakfu TV-Serie, musikalische Darbietungen und natürlich das auch in Frankreich ausgesprochen beliebte Cosplay sortgen für stets vollbesetzte Sitzreihen und zufriedene Fans.

Thomas Nickel Avatar
Thomas Nickel: Fest in der 16Bit-Ära verwurzelt, lehrt der freie Autor Spielegeschichte an der Frankfurter Games Academy. Wird eher selten vor Ego-Shootern gesichtet.
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