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Anno 1404

Segel auf Sieg!

Quidquid agis prudenter agas et respice finem.

Zu deutsch: Was auch immer du tust, tue es weise und bedenke das Ende.

Ein Spruch, der sich in mehr als nur einer Hinsicht auf Anno 1404 übertragen lässt. Wer in den letzten Tagen gut aufgepasst hat, wird unter Umständen das Anno-Fiasko auf Amazon bemerkt haben. Zur Erklärung: Anno 1404 setzt getreu seinem Vorgänger 1701 auf den Kopierschutz TAGES, wuppt folglich einen im Hintergrund laufenden Dienst auf die Platte und benötigt eine einmalige Aktivierung via Internetanbindung.

Zudem gibt es da noch eine kleine Installationseinschränkung. Sofern ihr nicht beim entsprechenden Support anklingeln wollt, um eine Rücksetzung einzufordern, seid ihr auf drei Freischaltungen limitiert. Wie Ubisoft in einem offiziellen Statement bekannt gab, erfolgen „zusätzliche Freischaltungen problemlos“ und „nach erfolgreicher Freischaltung der installierten Spielversion ist keine Onlineverbindung mehr erforderlich”. Plus: Sobald alle Daten auf eurem PC schlummern, könnt ihr dank dieses Schutzes ohne Einsatz eures DVD-Laufwerkes in die komplexen Aufbau-Welten abtauchen.

Ist damit das Thema vom Tisch? Mehr oder weniger. Denn was Ubisoft nicht bedacht hat ist, dass sich der TAGES-Kopierschutz gerne einmal in sich selbst verbeißt. Soll heißen: Erfreut sich Anno 1701 noch bester Gesundheit auf eurem Rechner, oder ein anderes Spiel, das diesem Sicherheitsdienst unterliegt (Anm.: unter dem Wiki-Link findet ihr eine kleine Liste), kann es mitunter zu Komplikationen kommen. In meinem Fall wollte sich Anno 1404 nicht starten lassen, bis ich seinen Vorgänger samt TAGES ins Datennirwana schickte. Versteht diesen Hinweis also als Warnung und gleichzeitige Lösungshilfe.

Abseits der Nutzung eines meines Erachtens fragwürdigen Kopierschutzes gibt es aber kaum bis keine Störenfriede, die ich Anno 1404 ankreiden kann. Es verzichtet auf einen Mehrspielermodus. Nun gut, den habe ich weder in 1503 noch in 1701 jemals ausgiebig genutzt und vermisse ihn dementsprechend auch nicht. Wenn das für euch ein lebenswichtiges Element in Anno sein sollte, müsst ihr leider in die Röhre schauen.

Anno 1404 – Tutorial: Zivilisation und Aufstiegsrechte

Die Ladezeiten vor Beginn einer Partie/ eines Kapitels und während einer Änderung in den Grafik-Optionen sind reichlich lang. Ja, das ist fürwahr etwas, das man kritisieren darf. Aber: Dieses Manko erübrigt sich wieder von selbst, wird man beim Spielen einer bis zu 5 Stunden langen Kampagnen-Mission oder einer zeitlich noch weitaus intensiveren Endlos-Runde doch nie vom Programm gegängelt. Und zu guter Letzt fehlt es gelegentlich und trotz zahlreicher integrierter Hinweis-Einblendungen an notwendigen Erklärungen.

Bestes Beispiel: Ab Kapitel 6 der Kampagne hetzen euch der garstige Kardinal und seine nicht minder garstigen Vasallen Spione auf den Hals. Beziehungsweise platzieren sie fröhlich inmitten eurer Metropole. Unter einem vorgegebenen Zeitlimit müsst ihr eine bestimmte Anzahl selbiger entlarven, da sie eurer Nemesis ansonsten nützliche Infos zustecken. Etwa über Schwachstellen in eurer Befestigung, die auch kurzerhand von feindlicher Seite angegangen werden. Die Krux an der Aufgabe ist, dass der Missionstext nichts erläutert, ihr folglich selbst eruieren müsst, wie man die Späher entdeckt.

Ein kleines Heerlager vor den Toren der Stadt zu errichten, erzielt nicht den gewünschten Effekt. Hier ist die simpelste und vermutlich deshalb nicht gleich ersichtliche Herangehensweise des Rätsels Lösung – Handarbeit. Ihr seid aufgefordert, euch in die niedrigste Zoomstufe zu begeben und unter Hilfe der Markierungen auf der Minikarte die schwarz-lila gesäumten Kerle ausfindig zu machen und anzuklicken. Schafft ihr es nicht schnell genug, verbergen sie sich zwischen Häuserschluchten, in Eingängen und ähnlichen Verstecken und erschweren die Prozedur. Eine witzige Angelegenheit, wenn man denn von Anfang an weiß, was zu tun ist.