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Apple MacBook Pro

Futuristisch-minimalistisch

Wenn man bei amazon.com "A.I." als Suchbegriff eingibt, um die Blu-Ray zu suchen, erscheint auf Platz 1 bis 3 der Film von Stephen Spielberg – leider nicht als Blu-Ray, die offensichtlich auch in den USA nicht zu haben ist. Platz 4 ist dann die Überraschung: Apples iPod Touch, gefolgt von weiterem Krams zum Film A.I. Wenn man darüber nachdenkt, macht es perfekten Sinn, dass Apple sich in diese Reihe schlich. Das Design der Produkte dieses Herstellers scheint direkt irgendwo aus der Zukunft gefallen zu sein, wo sie wahrscheinlich ein Geschenk von hochentwickelten Aliens an die Menschheit waren. Dort heilt der iPod möglicherweise diverse tödliche Krankheiten, nur haben wir unserer Zeitlinie noch nicht rausgefunden, wie es geht.

Das gilt für praktisch alles aus diesem Haus, auch das MacBook Pro, welches hier gerade meinen Schreibtisch ziert. Zwischen all dem handelsüblichen Zeugs in normalsterblicher Form scheint dieses Item direkt aus einem SciFi-Streifen wie Minority Report oder dem letzten Star Trek zu stammen. Es stellt sich dabei schon die Frage, ob Apple sich von Spielberg inspirieren lässt oder der Fall andersherum gelagert ist. Oder ob beide ihre Visionen von den Overlords direkt in das Gehirn gebeamt bekommen.

Apple MacBook Pro i7 / 15 Zoll

Preis: ca. 2.000 Euro

Hersteller: Apple

Erhältlich über: Apple Store

So oder so, das Design des neuen MacBook Pro ist so ziemlich das gleiche, das es schon beim alten MacBook Pro war. Also stammt es jetzt nicht mehr 50 sondern nur noch 48 Jahre aus der Zukunft. Das Aluminium-Gehäuse fühlt sich kühl und glatt an, jede Kante wurde perfekt abgerundet und selbst die Eingänge oder der DVD-Slot bilden eine vollendete Einheit. Ganz so, als wäre das Teil nicht gebaut, sondern aus einem soliden Block eines fremdartigen Materials geschnitten worden. Was bis zu einem gewissen Grad auch der Fall ist. Das erste Mal über die Oberfläche eines MacBook zu streichen, erfolgt unbewusst in einer Bewegung, die normalerweise dem Erstkontakt mit fremdartiger Technologie in Star Trek vorbehalten ist.

Die Oberfläche des Displays sieht wirklich so schick und shiny aus. Kein Wunder, sie besteht aus einer soliden Glasplatte.

Das klingt cheesy und es ist sicher auch ein klein wenig übertrieben, aber es macht hoffentlich klar, wie sehr sich dieses Gerät von dem üblichen Zeug, selbst wirklich hochwertigen Geräten, unterscheidet. Hochmodernes Design ist etwas, was Apple wie kaum eine andere Firma beherrscht und das MacBook Pro ist ein greifbarer Beweis dessen. Das muss nicht jedem gefallen. Mancher wird es sicher langweilig oder gar steril nennen, aber ich persönlich – und in Anbetracht der Verkaufszahlen dieser Geräte seit einigen Jahren bin ich nicht der Einzige – liebe es! Es ist das genaue Gegenteil des von mir so hoch geschätzten Steampunk, es tut genau das Gegenteil. Statt sehen zu können, wie die Rädchen sich drehen, habe ich diesen soliden Block aus Aluminium, Leuchttasten und Hochglanzdisplay, alle wahrscheinlich aus den Forschungslaboren der Föderation geborgt – sorry für die ganzen Star-Trek-Anleihen, gestern kam meine TOS Season 1 Box – und es tut einfach alles, was es soll. Ich habe keine Ahnung wie, ich sehe nichts davon, es funktioniert einfach. SciFi für Zuhause.

Wenn man dann doch unter die Haube guckt, rotiert natürlich keine Magie, sondern ganz handfeste PC-Technik darin, das allerdings in ihrer feinsten Ausführung. Kritiker werfen Apple vor, dass in den MacBooks derzeit keine Vierkern-Prozessoren verbaut sind, sondern nur die Zweikern-Variante des i7-Prozessors. Ich weiß nicht, ob es was damit zu tun hat, dass die zweikernigen Arrandales nur 35 Watt maximale Leistungsaufnahme haben und die Clarksfields 45, aber trotzdem ist es schade, dass man auch gegen Aufpreis nicht die große Variante bekommt. Andererseits sollte man, wenn derartige Rechenpower wirklich gefragt ist, vielleicht nicht zu einem Gerät greifen, das in der Praxis mit einer Batterie laufen soll.

Sagt nicht, dass man das Ding nicht am Set von Minority Report oder A.I. liegen lassen könnte und es würde niemandem auffallen. Wahrscheinlich würden die Props drumherum eher rückständig wirken.

Mit zweimal 2,6 Ghz ist der verbaute 620M auch nicht gerade zurückhaltend. 4 MB L3-Cache, 2.500 MT/s Bustakt, das sind anständige Werte und das zeigt sich auch bei der Arbeit mit dem MacBook. Die 4-GB-DDR3 mit 1.033 Mhz helfen dabei sicher. Der einzige Downer ist hier die 5.400er Festplatte, ein Phänomen, dem man häufiger in Laptops begegnet. Wer die Straßenpreise von Platten vergleicht, wird feststellen, dass der Unterschied zur deutlich schnelleren 7.200ern im Endpreis in der Regel weniger als zehn Euro ausmacht.

Ich denke, es geht hier wieder um Stromverbrauch und Temperatur, im Großen und Ganzen spielt es bei normalen Laptop-Anwendungen auch keine so große Rolle. Für Spieler ist diese Leistungseinbuße aber trotzdem schade. Was die Anschlüsse angeht, zeigt man sich eher von der minimalistischen Seite. Die rechte Seite bleibt einem eleganten Slot-In-DVD-Laufwerk vorbehalten, links findet man zwei USB-Slots, einen Firewire-Anschluss, einen RJ-45, Line-In, Line-Out und einem Stück BS, das zeigt, dass man sich bei Apple an dieser einen Stelle nicht zusammenreißen konnte und sich ein wenig Proprietärität bewahren musste. Um den „Mini-Display-Port“ zu nutzen, müsst ihr ein spezielles Kabel kaufen (20-30 Euro), das dann nicht etwa in einem den Aufwand rechtfertigenden, exotischen Anschluss auf der anderen Seite endet, sondern in einem schnöden VGA- oder DVI-Stecker. Ok, der Laptop ist mit seinen 2,4 cm Höhe ausgesprochen flach, aber rechtfertigt das jetzt wirklich den Verzicht auf die Anschlüsse, die jeder Monitor auf der Welt akzeptiert?