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Armed Assault 2

Schwer bewaffnet in Prag

Einer Kriegssimulation angemessen schlagt Ihr Euch jedoch nicht unbedingt allein durch die Kampagne, auf Wunsch werdet Ihr gleich mit mehreren Kameraden kooperativ aktiv. In unserer ausführlichen Hands On-Session machten wir dabei die Erfahrung, dass jeder Spieler in eine eigene Rolle schlüpft, beispielsweise als Sniper oder Unterstützungssoldat.

Ein Squad-Mitglied erhält jedoch als Anführer das Kommando und hat die Möglichkeit, sein Team mit unterschiedlichen Befehlen durch die Einsätze zu lotsen. Ob in diesen Story-Aufträgen oder in extensiven PvP-Schlachten mit über 100 Teilnehmern, der Team-Gedanke steht immer an erster Stelle. Hitzköpfige Rambos haben in Armed Assault 2 genauso wenig Chancen wie bei den bisherigen Taktik-Shootern des Entwicklers.

Mitverantwortlich dafür sind die unberechenbaren KI-Gegner, die nicht an irgendwelche vordefinierten Skripte oder Laufwege gebunden sind. Vielmehr nutzen sie die Umgebung zu ihrem Vorteil, tauschen Informationen über ihre Gegner (also Euch) aus, flankieren Eure Positionen, suchen Deckung und passen sich dem Verhalten des Spielers an. In der Testsession bekamen wir dies schmerzlich zu spüren, als unser halbes "Dreckiges Dutzend" innerhalb kürzester Zeit ausradiert wurde.

Wie in der Realität genügen höchstens wenige Treffer, um den virtuellen Tod herbeizuführen - oftmals bedeutet schon der erste Schuss aus dem Hinterhalt das Ende. Das kann zu ziemlich frustigen Resultaten führen: Ist das Team ausgelöscht, beginnt die komplette Mission von vorn. Überhaupt benötigt man eine geraume Zeit, um sich in die komplexe Steuerung und das Prinzip dieser Militärsimulation einzufuchsen. Vor allem die Orientierung auf dem enorm großen Schlachtfeld sorgt für eine sehr steil ansteigende Lernkurve.

Ausgiebige Hands On-Session vor Ort

Wer actionlastige Run & Gun-Systeme beziehungsweise Spiele bevorzugt, wird sich schwer tun, aber das weiß Bohemia Interactive und hat es daher bewusst auf eine andere Zielgruppe abgesehen. Ein "Easy Mode" ist also folgerichtig auch nicht geplant und wäre der anspruchsvollen und eingeschworenen Fanbasis wohl auch nur schwer zu vermitteln.

Die mehrstündige Spielsession zeigte jedoch auch, dass Armed Assault 2 bis zur Vollendung noch einen weiten Weg zu gehen hat. Bis zur geplanten Veröffentlichung im ersten Quartal 2009 haben die Entwickler zwar noch ein Weilchen Zeit, diese werden sie jedoch auch unbedingt und ausgiebig nutzen müssen. Über Bugs stolpert man nämlich noch ziemlich häufig und auch komplette Abstürze gab es häufiger zu sehen, als den eifrigen Präsentatoren lieb gewesen sein dürfte.

Das mag zu gewissen Teilen an den angemieteten Rechnern gelegen haben, andererseits hat aber beispielsweise das Erste Hilfe-System noch einen sehr unfertigen Eindruck vermittelt, flogen Hubschrauber in dichten Wäldern ohne Schaden zu nehmen (verhedderten sich dabei aber auf skurrile Art im Gestrüpp der Äste) und mehrfach gab das Netzwerk den Geist auf. Ein flüssiger Spielablauf wollte sich daher nur selten einstellen. Wohlgemerkt: Das Spiel befindet sich noch Mitten in der heißen Entwicklungsphase und von daher sollte man die Bugs und Fehler zu diesem Zeitpunkt sicher nicht überbewerten.

ARMA 2 erscheint voraussichtlich im ersten Quartal 2009 für PC, Xbox 360 und PS3.

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