Assassin's Creed: Revelations
Italienisches Finale
Hinweis: Braucht ihr Hilfe in Konstantinopel? Dann werft einen Blick in unsere Assassin's Creed: Revelations - Komplettlösung, Lösung, alle Missionen, Sequenzen und Erinnerungen und in die Assassin's Creed: Revelations - Komplettlösung, Trophäen, Achievements, Animus-Datenfragmente, Versteckte Gruft, Bomben, Kampf-Tipps, Templer-Kenntnisstand, Festen-Verteidigung.
Runde 3 also für unserem Lieblings-Renaissance-Italiener Ezio. Sein großes Finale. Aber keineswegs für die Serie Assassin's Creed und ihren eigentlichen Helden, Desmond. Er wird in Revelations mehr als genug erleben - und das, obwohl er im Koma liegt. Aber er wird an Nexus-Punkten seiner Reise ankommen. Wer weiß, was ein narrativer oder auf dem Lebensweg gelagerter Nexus-Punkt ist, darf mich gerne erleuchten. Aber erst einmal zurück zu Ezio.
Hier ein Gratis-Spoiler: Ezio überlebt am Ende von Brotherhood, um nun, nach ein paar Jahren, die ihm viele Gesichtsfalten brachten, in Konstantinopel - Istanbul was Constantinople, now it's Istanbul, not Constantinople... ´tschuldigung - anzukommen. Dort folgt der in Würde und wachsender Coolness gealterte Assassine, wie könnte es anders sein, einem Templer, aber zum Zeitpunkt, an dem die vorgespielte Demonstration einsetzt, muss er ihn wohl gefunden oder aus den Augen verloren haben. So oder so, er hat sich wie üblich wieder einmal beste "Freunde" in der Stadtverwaltung gemacht, die es für nötig halten, eine ehemals real existierende, gewaltige Kette anzuheben, um die Hafenausfahrt zu blockieren.
Ezio muss aber ein schnelles Schiff nehmen und so drückt euch das Spiel passend zum rechten Zeitpunkt ein paar neue Bomben in die Hand, die die 50-fache Sprengkraft dessen haben, was wir in AC:B zur Verfügung hatten. Eine kurze Demonstration ihrer an zwei Wachen enttäuscht zwar noch - das war 50-fach? Nicht mal doppelt -, an dem die Kette tragenden Turm zeigt der mystisch gefüllte Lederknubbel aber dann doch, dass ein Meister ihn erschuf. Kette und Turm sinken in die Hafenbucht und eine Szene beginnt, wie sie aussehen muss, wenn ein Spiel richtig Tempo machen möchte.
Okay, dass die Szene mit einem Geschützturm anfängt, ist jetzt nicht die Krönung modernen Spieldesigns, aber die Regel lautet nun mal, dass man einen frisch erfundenen, vorzeitlichen Flammenwerfer - genannt Griechisches Feuer - einfach benutzen muss, wenn er schon mal dasteht. Mit diesem zerlegt Ezio in Sekunden drei oder vier ausgewachsene Hochseeschiffe, was darauf hindeutet, dass die Wirksamkeit dieses Waffensystems möglicherweise ein klein wenig übertrieben wurde. Egal, es beginnt ein wilder Lauf über die Trümmer dieser zum bereits auslaufenden Fluchtschiff, zeitgemäß untermalt von etwas Musikalischem, was sicher auch so ähnlich im letzten Pirates of the Caribbean erklang.
Und wie Captain Jack persönlich rauscht Ezio an Vertäuungen entlang, hangelt sich an Bootswänden hoch, lässt dort Soldaten über die Planke gehen und rollt, hechtet und krabbelt durch das flammende Inferno, in das sich jedes dieser Boote verwandelte. Sogar der älteste Trick im Buch darf nicht fehlen. Ein paar bedrohlich heranrückenden Wachen entgeht man auf Schiffen immer, indem man eine Leine in der Nähe des Mastes kappt und sich an dieser auf die Spitze besagten Mastes katapultieren lässt. Hat das eigentlich Mal einer im richtigen Leben versucht? Und konnte er hinterher noch sagen, wie das so kam?
Mit dem natürlich perfekt getimten Sprung an Deck des rettenden Fluchtgefährtes und einem gewohnt unaufgeregten Spruch endet diese atemlose, etwa fünf Minuten dauernde Sequenz. All das war spielbar und sah im Rahmen der bekannten Möglichkeiten der Bewegungen von AC sehr unterhaltsam aus. Vor allem zeigte es, dass Spiele im Allgemeinen und diese Reihe im Speziellen immer besser darin werden, eine cineastische Actionssequenz nicht entweder spielbar oder schön zu gestalten, sondern Spiel und Choreografie zu vereinen. Es ist schön zu sehen, dass man solche Szenen nicht länger nur bei Uncharted findet und das, was hier gezeigt wurde, lässt auch die alles andere als schlecht gemachten bisherigen Assassin's Creeds hinter sich.
Dass das nicht auf einer Konsole stattfand, da kann man sich sicher sein, merkte man doch bei Brotherhood schon, dass die 360 und PS3 begannen, an ihre Grenzen zu stoßen. Revelations legt beim Blick auf die Größe von Konstantinopel, das sich elegant die Hügel entlang des Bosporus hochzieht, eine komplett neue Messlatte an. Nicht nur im Großen, gerade im Kleinen wirken viele Feinheiten an der Architektur, den Menschen und Objekten noch einmal ein wenig feiner als sie es schon in Rom waren. All das, inklusive der hohen Auflösung, schreit nach einer High-End-PC-Engine und nicht unbedingt nach altem DX9. Ich weiß jedoch nicht, ob man nicht auch vielleicht der alten Engine ein kleines Workover verpasste und sie sich hier ein letztes Mal so richtig austobt. Vorstellen kann ich es mir nicht so richtig. Wie auch immer, selten eine hübschere Videospiel-Stadt gesehen.