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Baja: Edge of Control

Endliche Wüste

Schon die ersten Screenshots zu THQs Off-Road-Rennspiel Baja: Edge of Control lösten in mir nicht gerade Begeisterungsstürme aus. Nun könnte man das ja auf die Tatsache schieben, dass die meisten Spiele in Bewegung nochmal ein gutes Stück besser aussehen, aber hier macht diese Regel eine kleine Ausnahme.

Optisch bleibt Baja deutlich hinter den Genre-Referenzen Colin McRae: DIRT und Race Driver: GRID zurück, was sich leider häufig bemerkbar macht. Gerade die eher unwichtig erscheinenden Objekte wie Gebäude oder die am Rande der Strecke stehenden Vehikel erwecken den Eindruck, als stammten sie noch aus den 90er Jahren und stören das Gesamtbild doch recht merklich. Besser sind da schon die eigentlichen Rennkisten ausgefallen, obwohl selbst hier noch Luft nach oben ist. Selbiges gilt für die riesige, offene Spielwelt des Titels, die zwar mit enormer Weitsicht und konstanter Framerate auf den Bildschirm gezaubert wird, im Gegenzug dafür stellenweise unscharfe Texturen und schwache Effekte auffährt. Dank mehr als 100 Quadratkilometer Fläche und extrem hoher Weitsicht kommt die zu Grunde liegende Größe der Baja-Veranstaltung hingegen gut zur Geltung.

Zumindest auf den ersten Blick. Betrachtet man sich das Geschehen genauer, unterscheidet sich Baja kaum von anderen Konkurrenten. Hauptverantwortlich dafür ist die doch recht eingeschränkte Freiheit – trotz der gewaltigen Areale. Nach Lust und Laune durch die Wüste rasen ist einzig und alleine im „Free Ride“-Modus möglich. Landschaft mitsamt Fahrzeug rauspicken und einfach drauf los brettern. Man ist an keinerlei Pfade gebunden und entdeckt hin und wieder sogar verschiedene Dinge, zum Beispiel ein menschenleeres Gefängnis mitten im Nirgendwo der Wüste. Und exakt an so etwas sollte man Spaß haben, denn ansonsten braust man lediglich ziellos durch die Gegend.

Gameplay-Video

Ansonsten beschränkt sich das Portfolio der Spielvarianten auf mehr oder weniger bekannte Kost. Im „Circuit Race“ werden schlicht und ergreifend normale Rundkurse absolviert, während das „Rally Race“ mit verschiedenen Checkpoints auf die Zwischenzeiten der Fahrer wartet. Immerhin darf man eine Rallye entweder etappenweise oder gar direkt am Stück absolvieren, was dann mindestens zehn Minuten in Anspruch nimmt.

Wer bei „Hill Climb“ gleich an Colin McRae: DIRT denkt, sollte sich von diesem Gedanken umgehend wieder verabschieden. Hier geht es keineswegs darum, in der schnellsten Zeit den Gipfel eines Berges zu erreichen. Stattdessen erklimmt man zwar durchaus einige Hügel mitsamt wirklich hohen Steigungen, die sich letztendlich jedoch nur als Teil einer normalen Strecke entpuppen. Und gerade daran haben die Vehikel ordentlich zu knabbern, kriechen sie doch manchmal regelrecht im Schritttempo hinauf. Wohl dem, der seine Kiste gut im Griff hat.

Im „Open Class“-Rennen tritt derweil ein Vehikel aus jeder der insgesamt acht Fahrzeugklassen zum Wettbewerb an. Das schnellste Fortbewegungsmittel startet aus Fairnessgründen von der letzten Position, der langsamste Teilnehmer geht als erster ins Rennen. Das Ziel eines jeden Beteiligten ist, die Ziellinie zweimal zu überqueren.

So sollte man möglichst nicht fahren.

Und mit zwei perfekten Runden müssten theoretisch alle Fahrer am Ende die exakt gleiche Zeit vorweisen. Dem ist dennoch meistens nicht so, zumal einem selbst und der KI ebenfalls manchmal ein kleiner Fahrfehler unterläuft. Um seinen Platz zu verteidigen, sollte man mit wenig Pferdestärken unter der Haube seine heranrauschenden Verfolger also möglichst effektiv abblocken.

Letzter Vertreter der Einzelrennen ist das „Baja“. Das namensgebende Langstrecken-Off-Road-Rennen steht in den drei Varianten „Baja 250“, „Baja 500“ und „Baja 1000“ zur Verfügung. Je nach gewähltem Event beansprucht die Veranstaltung ganze drei bis vier Stunden Zeit. Natürlich kein Vergleich zum realen Rennen, aber dennoch sehr zeitintensiv. Auch hier befinden sich Fahrzeuge mehrerer Klassen auf der Strecke, allerdings kann man die Vertreter anderer Gruppen getrost ignorieren. Es geht lediglich um den Wettstreit mit den Vehikeln einer Kategorie.

Benjamin Jakobs Avatar
Benjamin Jakobs ist Leitender Redakteur, seit 2006 bei Eurogamer.de und schreibt News, Reviews, Meinungen, Artikel und Tipps.

Informationen zu unserer Test-Philosophie findest du unter "So testen wir".

In diesem artikel

BAJA: Edge of Control

PS3, Xbox 360, PS2, Nintendo Wii, PC

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