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Battlefield 1943

Wie früher

Um es gleich auf den Punkt zu bringen: Wenn sich alle Entwickler bei künftigen Remakes solche Mühe geben wie DICE bei Battlefield 1943, zocke ich gerne noch viele andere Klassiker im modernen Grafikgewand. Was die Macher aus Schweden hier auf die Beine gestellt haben, wischt qualitativ mal so nebenbei mit fast allem anderen, was bislang über Xbox Live Arcade veröffentlicht wurde, den Boden auf und konkurriert optisch mit aktuellen Vollpreistiteln.

DICE schafft es dabei, trotz einiger kleinerer und größerer Änderungen von Anfang an die gleiche Atmosphäre aufzubauen wie vor sieben Jahren im Vorbild Battlefield 1942. Dank der Soundkulisse fühlt es sich sogar noch weitaus stimmiger an. Wenn nach den ersten Minuten die Flugzeuge im Tiefflug über den Schädel rauschen, fast ständig das bedrohliche Brummen der Bomber zu hören ist, andauernd Kugeln um die Ohren zischen und Explosionen die Umgebung erschüttern, will man gar nicht mehr aufhören.

Im Grunde genommen bleibt BF1943 so simpel und zugleich anspruchsvoll wie zuvor. Auf den drei Schlachtfeldern Iwo Jima, Wake Island und Guadalcanal (nach 43 Millionen Kills kommt Coral Sea dazu) geht es pausenlos zur Sache, dafür sorgt der bewährte, einzige und in diesem Fall völlig ausreichende Spielmodus „Conquest“. Andere Varianten vermisst man zu keinem Zeitpunkt. Deathmatch oder Capture the Flag wären hier sowieso Fehl am Platz.

Battlefield 1943 - Launch-Trailer

Jeweils fünf Flaggenpunkte sind pro Karte von den maximal 24 Teilnehmern zu erobern, im Gegensatz zu Battlefield 1942 beginnt aber nicht ein Team als Verteidiger auf der Insel und eines als Angreifer auf See. Beide Parteien legen stattdessen von ihrem nicht zerstörbaren Flugzeugträger oder einer festen, vom Feind uneinnehmbaren Basis aus los und strömen mit ihren Landungsbooten oder Jeeps aus, während die Kampfjäger am Himmel für Deckung sorgen.

Größter Pluspunkt ist nach wie vor die Dynamik, die ein Match mit der Zeit entwickelt. Die ersten zwei, drei Minuten geht alles noch ein wenig ruhiger zur Sache. Sobald die einzunehmenden Ziele aber den Besitzer wechseln, können die Spieler auch direkt an der Front wieder einsteigen und sich gleich ins Gefecht stürzen. An irgendeinem Punkt auf der Karte ist immer etwas los. Hier wagt der Gegner einen Vorstoß, da hat er eine Flagge erobert, wieder woanders versucht jemand einen Alleingang.

Das Gleichgewicht schwankt ständig hin und her. Wenn jemand mal alle fünf Kontrollpunkte in seinem Besitz hat, dauert das zumeist nicht lange an. BF1942-Veteranen werden die Schlachtfelder vom Grundaufbau her bestens kennen, müssen sich aber an einige Änderungen gewöhnen. Zum einen gibt es im Remake wesentlich mehr Vegetation, zum anderen wurden ein paar neue Wege, Gräben, Brücken oder Abkürzungen hinzugefügt. Das sorgt für mehr taktische Variation, sofern man auf einer Route nicht weiterkommt. Es gibt immer einen anderen Weg, auf dem man es versuchen kann.