Battlefield 3
Über jeden Zweifel erhaben
Am eigentlichen Spielablauf hat sich dagegen wenig geändert. Wie gehabt müsst ihr im Conquest-Modus Flaggenpunkte einnehmen und die Tickets der Gegner auf Null bringen. Es gibt erneut die Squads aus Bad Company 2, aber leider keinen Commander. Speziell auf dieser riesigen Karte habe ich ihn wirklich vermisst. Ich hoffe ja immer noch, dass DICE ihn per DLC in einem Extra-Hardcore-Modus nachliefert.
Optisch war die Karte wieder einmal eine Offenbarung. Weite, grüne Felder, dichte Wälder und überall verteilte Gebäude sorgen für Atmosphäre. Kaum sind dann Jets und Hubschrauber aufgestiegen und man hört aus der Ferne ersten Kanonendonner, verwandelt sich die lauschige Hügellandschaft in ein brennendes Schlachtfeld.
Harte Kämpfe brechen an den Flaggenpunkten aus. Intime Feuergefechte zwischen Infanterie, die Dutzende Leichen hinterlassen, und brutale Fahrzeugschlachten, die Gebäude in Schutt und Asche legen. Die zerstörbare Umgebung sorgt dabei für maximale Bewegungsfreiheit. Kein Zaun und keine Mauer hält euch auf, wenn ihr nicht zumindest mit einem Granatwerfer ausgerüstet seid.
Hügelformationen samt dort platzierten Flaggen brechen dabei das sonst offene Karten-Layout auf und verwandeln die Zugangswege in mit Leichen übersäte Friedhöfe. Überall verteilt findet ihr Panzerabwehr-Raketenwerfer, mit denen ihr selbst massive Angriffe abwehren könnt. Es wird schnell chaotisch, aber das gehört bis zu einem gewissen Punkt einfach zum Conquest-Modus dazu. Viel wichtiger ist aber, dass sofort Battlefield-2-Feeling aufkommt. Die Gefechte fühlen sich einfach größer, brutaler und epischer an als bei Bad Company 2 oder jedem anderen Online-Titel. Oder mit einem Wort: Großartig.
Ich habe ehrlich gesagt keine Ahnung, was die meisten von der Konsolen-Fassung von Battlefield 3 erwarten. Wir reden hier von fünf Jahre alter Hardware. Kein Wunder, dass der Militär-Shooter auf modernen PCs deutlich besser aussieht. Und ja, trotz einiger schwacher Texturen kann das Spiel auf der PS3 dank erstklassiger Animationen und gelungenem Art-Design locker mit der Konkurrenz mithalten. Man darf schließlich nicht vergessen, dass hier das halbe Level-Inventar zerlegbar ist und dafür sieht das Ganze erstklassig aus. Ähnlich gelungen ist der Koop-Modus. Die Zusammenarbeit mit dem Partner klappt hervorragend, der Schwierigkeitsgrad passt und die Spieldynamik wechselt nahezu perfekt zwischen langsamen Schleichabschnitten und brutaler Dauer-Action. Wenn sich so auch der Singleplayer spielt, muss man sich auch in puncto Offline-Qualitäten keine Sorgen machen.
Über jeden Zweifel erhaben ist dagegen schon jetzt der Multiplayer. Solche gigantischen Schlachten gibt es höchstens noch bei MAG und das spielte sich im Vergleich zu Battlefield 3 deutlich konservativer. Was hier an Effekten, Taktik und purem Spielspaß geboten wird, ist einfach atemberaubend. Wenn es DICE gelingt, das Spiel zumindest einigermaßen bugfrei auf den Markt zu werfen und die Server den Ansturm aushalten, ist bei mir der gesamte November für Battlefield 3 geblockt. Da kann fast nichts mehr schief gehen. Schon jetzt ein heißer Anwärter auf das Spiel des Jahres 2011.
Battlefield 3 erscheint am 27. Oktober für PC, Xbox 360 und PlayStation 3.