Battlestations: Pacific
Bei Wind und Wetter
Am Himmel tobt ein wilder Sturm. Der Regen rasselt in Strömen aus den Wolken. Blitze erhellen kurzfristig den Himmel, schlagen im offenen Meer ein. Und die stürmische See peitscht hohe Wellen gegen die Seitenwände des Schiffes, das unruhig im Wasser liegt. Es ist nahezu stockdunkel. Wenn die spärliche Beleuchtung an Bord nicht für ein wenig Helligkeit sorgen würde, könnte man vermutlich die Hand vor Augen nicht erkennen. Als Seefahrer ist eine Navigation unter diesen Bedingungen schon alles andere als leicht, der ständige Beschuss durch die Japaner ist dagegen fast ein Kinderspiel.
Inmitten dieses Sauwetters beharken sich die Seestreitkräfte der amerikanischen und kaiserlichen Marine, tauschen wildes Geschützfeuer untereinander aus. Die Dunkelheit erschwert das Zielen merklich, Explosionen kann man dafür umso besser ausmachen. Besonders heftig knallt es, nachdem eines der Geschosse direkt das Munitionslager eines japanischen Kriegsschiffes erwischt. Keine Chance für die Crew. Das Boot bricht auseinander und wird künftig nur noch den Meeresgrund verzieren. Ein Schicksal, das noch viele weitere vor sich haben.
Der Krieg macht also keinerlei Unterschied zwischen Tag und Nacht, Sonnenschein und Regen. Diesen Eindruck bekam man im Vorgänger leicht vermittelt. Mit Battlestations: Pacific hat das ein Ende, wie die vorigen Zeilen verdeutlichen. Wettereffekte sowie ein Tag-und-Nachtwechsel sollen das virtuelle Leben ein wenig schwieriger gestalten – und abwechslungsreicher.
Generell bleibt Battlestations: Pacific dem Erstling weitestgehend treu, orientiert sich an dessen gelungenem Gameplay-Mix. Nach wie vor hat man es mit einem Action-Strategiespiel zu tun, kann sich somit abseits der strategischen Planung selbst ans Steuer von Schiff, Flugzeug, U-Boot und ähnlichem Kriegsgerät begeben - was einen großen Teil des spielerischen Reizes ausmacht. Das gesamte Arsenal umfasst diesmal 100 Einheiten, 40 davon sind brandneu.
Das nahtlose Wechsel hat seine Vorteile: Ist das kommandierte Schiff schon ein ordentlich durchlöchertes Wrack und gibt beim nächsten Treffer den Geist auf, schnappt man sich einfach das nächste verfügbare. So entgeht man unnötigen „Game over“-Meldungen und muss eine Mission nicht gleich wieder von vorne beginnen, wenn das eigene Prachtstück gen Meeresboden sinkt.
Soweit muss es aber auch gar nicht kommen. Erneut sind Reparaturen auf offener See möglich, im Vergleich zum Vorgänger fallen sie weitaus komfortabler aus. Im ersten Teil musste man dazu noch in ein eigens dafür gedachtes Menü wechseln, nun funktioniert es ganz unkompliziert mitten im Gefecht. Schlicht einen Button drücken, Option auswählen und die Reparatur ist in vollem Gange. Das lenkt nicht ab und man behält weiterhin den Überblick über das Geschehen. In einigen Situationen nützt jedoch selbst die beste Reparaturcrew nichts. Jedes Schiff unterliegt verschiedenen Trefferzonen, die man gezielt anvisieren kann. Hat man ein bisschen Glück und trifft voll in Schwarze, ergo mitten in das explosive Munitionslager, braucht man sich um diesen Gegner keine Sorgen mehr zu machen.