Gamer-PC Belinea 4040
Die Super-Xbox
Eigentlich ist es ja offensichtlich, aber so richtig klar wurde es mir selber erst, als ich diesen Gamer-PC, schlicht Belinea 4040 betitelt, nicht an den Monitor auf dem Schreibtisch, sondern per HDMI an mein Heimkino anstöpselte. Eingerichtet, Steam rauf, Just Cause 2 runter, Pad ran und schon spielte es sich ganz wie die Xbox 360-Version. Nur, modernerer Hardware sei Dank, viel schöner. Das ist ehrlich gesagt etwas, an das ich mich sehr schnell gewöhnen könnte. Gut, dass Microsoft gerade wieder mal einfiel, dass Windows ja doch auf ein paar Geräten installiert ist und man den Support dafür ja verbessern könnte. Neue Spiele für meine Luxus-Xbox! Jayh!
Belinea 4040
Preis:ca. 830 Euro / ca. 950 Euro mit Win7 und Eingabegeräten
Hersteller: Belinea
Erhältlich über: SHB Direkt
Aussehen tut das Ding auch gar nicht mal schlecht. Das Xigmatek Asgard ist – gerade für einen Gamer-PC – ein denkbar schlichtes Gehäuse in Schwarz und sogar in matt. Dass es das noch gibt. Großartig. Ge-mesht ist dabei alles an der Front, was ober- und unterhalb des Cardreaders sitzt. Dieser schluckt alles an Steckkarten, sei es nun SD, MMC oder die Karten, die ich noch nie in meinem Leben nutzte. Zwei USB-Ports finden sich natürlich auch und noch schöner wäre es nur machbar, wenn diese Dinge hinter einer Klappe verschwinden könnten. Seitlich sollte man die dezenten, nicht beleuchteten Lüftungslöcher nicht zu sehr verbauen und an der Rückseite hat man alles an Anschlüssen, was man so braucht.
Plus Extras, denn was ich alles an die nicht weniger als 10 USB-Ports (allesamt 2.0, keine 3.0 dabei) des MSI PM55-GD45 Boards stecken soll, weiß ich noch nicht so genau. Zwei S-ATA-Ports sind auch dabei, genau wie die guten, alten PS/2 Anschlüssen für Maus und Keyboard. Ich weiß, die sind nicht mehr so richtig en vogue, aber mein altes Zweitkeyboard, das für den Test ranmusste, freute sich trotzdem. Abgerundet wird das Komplett-Set durch einen Firewire-, einen LAN RJ45- und die obligatorischen Line-Anschlüsse für den Sound.
Bleiben wir auf dem Weg ins Innere gleich beim Board. Der Intel P55 Chip ist nicht mehr das Flagschiff der Firma (war es glaube ich auch nie), zeigt sich aber trotzdem als nicht nur kompletter, sondern auch erstaunlich fixer und vor allem stabiler Partner für den Rest der Hardware. Seine 6 S-ATA-Ports hat er jedenfalls gut im Griff und wem die hier verbaute 1TB-7200er-Seagate nicht reicht, kann ein 1, 0, 5 oder sogar 10er RAID aufbauen. Das Board zumindest ist dafür gerüstet, auch wenn es bei vier Platten ein wenig enger wird.
An Speicher lassen sich hier 4 DDR3 DIMMs mit jeweils 4GB verbauen, die bis zu 2133 getaktet sein dürfen. Ganz so heftig ist das Belinea Paket allerdings nicht ausgestattet, für den Start müssen die aktuell völlig in Ordnung gehenden 6GB, aufgeteilt auf 3 1033er-Module, reichen. Was sie eigentlich für alle halbwegs normalen Anwendungen – und mit Sicherheit Spiele – tun sollten. Neben dem Speicher thront auf dem LGA 1156-Sockel ein Intel i5-750 Prozessor. Bei der Quadcore CPU darf man streiten, ob es sich um die obere Mittel- oder die untere Oberklasse handelt, aber Fakt ist, dass dieser Chip mit seiner Grundtaktung von 2,66 Mhz so ziemlich allem gewachsen ist, was man ihm derzeit unter normalen Umständen vorwerfen kann. Dass Intel das Hyperthreading einsparte, ist schade, derzeit im Consumer-Entertainment-Bereich aber noch zu verschmerzen.
Mutigen Übertaktern bietet der i5-750 die Chance in 4 Taktschritten auf bis zu 3,2 Ghz hochzugehen, was allerdings nur solange funktioniert, wie der Chip gut gekühlt wird. Sein Überlebenswille sorgt anderenfalls dafür, dass dieser Turbo automatisch zurückschaltet. Dass der Chip wirklich etwas kann, zeigte ein Test mit PCMark Vantage, in dem der „kleine“ i5 mit meinem ansonsten ähnlich ausgestatteten, nur etwas teureren i7-860 Rechner praktisch gleichzog. Beide brachten es auf etwa 5600 Punkte, im 3D-Mark Vantage zog der i5 sogar davon, was allerdings auch an erheblichen Differenzen bei der Grafikkarte liegen könnte.
Was die angeht, wurde hier eine ATI Radeon 5770 verbaut, die sich netterweise und im Gegensatz zu vielen nicht-Top Nvidias, die derzeit in dieser Preisklasse herumschwirren, DirectX11-kompatibel ist. Den schicken Effekten eines Metro 2033 steht also nichts im Wege. 1GB DDR5 Speicher mit 1,2 GHz Taktung und 1,36 TeraFLOPS Rechenleistung bewegen sich zwar inzwischen im theoretischen Mittelfeld, aber das diese Werte eigentlich derzeit noch flüssiges Spielen bedeuten, sehen wir später in den Praxistests. 3DMark Vantage spukte einen Wert von knapp über 6000 Punkten aus, was meine Geforce GTX 260 erstaunlicherweise leicht überbieten kann. Na und, dafür kann sie kein DX11. Man kann halt nicht alles haben. Und wem es nicht reicht, der kauft halt eine zweite 5770 nach und nutzt die Crossfire-Unterstützung des Boards.