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BioShock Infinite

Best of Show?

Warum Elizabeth dort vor sich hin vegetieren soll, ist Teil des Mysteriums um Columbia, das ihr entschlüsseln sollt. In der Stadt streiten sich aktuell nämlich zwei Fraktionen darum, was mit ihr geschehen soll. Während die rechtskonservativen "Gründungsväter" dafür plädieren, das Mädchen auf ewig dort eingesperrt zu lassen, wie eine Rapunzel mit viel zu kurzen Haaren, will die Gruppe der "Vox Populi" sie hingegen am liebsten direkt tot sehen. Als das Subjekt dieses Konfliktes durch eure Hand plötzlich verschwindet, wird es richtig hässlich auf Columbia. Und jeder weiß, wer sich Elizabeth geholt hat.

Das Mädchen beabsichtigt unterdessen nicht, jemals wieder in ihren Käfig zurückzukehren. In der Szene, die uns auf der E3 vorgespielt wurde, blickt sie uns direkt in die Augen, nachdem wir nur knapp dem fortwährend suchenden Songbird entkommen sind und fleht uns an, "Versprich mir, wenn es dazu kommt, ...", gleichzeitig nimmt sie zärtlich unsere Hand, um sie dann mit bebender Stimme um ihren Hals zu legen. "Lass ihn mich nicht zurückbringen."

Ihr seid also allein im Feindesland – um euch herum zwei Fraktionen radikaler Insulaner, die sich fernab von den Realitäten unserer Gesellschaft weiter entwickelt haben und in denen auch körperliche Verbesserungen ein alltägliches Bild sind. Diese erinnern an die Plasmide des Unterwasserausfluges – nur in mehr magischer Form als in eklig-biologischer. Ihr beschwört einen Schwarm Krähen oder befördert eine Gruppe Feinde mit einer Schockwelle in die Luft. Natürlich gibt es noch viele weitere Tränke, die euch unterschiedliche Fähigkeiten verleihen, doch im Gegensatz zum Vorgänger stehen nicht eure Talente im Zentrum, sondern die Elizabeths.

Diese sind nicht nur der Grund, warum sie von den Gründern in ihr luftiges Exil verdammt wurde, sondern auch eine strategische Option im Kampf. Schon bald kommt ihr nämlich auf den Trichter, dass Liz seltsame Risse im Raum-Zeit-Kontinuum – und entschuldigt bitte den Star-Trek-Ausdruck, bis ich weiß, worum es sich bei diesem Phänomen wirklich handelt, muss er reichen – beeinflussen kann. Bereits in der ersten Demo konnte man erkennen, dass gewisse Gebäude und Gebilde flackerten oder in durchsichtiger Form in der Umgebung schimmerten. Dabei handelt es sich um eben genannte Risse. Diese kann Liz öffnen und dadurch den umrissenen Gegenstand nach Columbia holen – oder schließen, um flackernde Objekte zu entfernen.

BioShock Infinite - Ankündigungs-Trailer

Wenn es hart auf hart kommt und ihr die Waffen sprechen lassen müsst, könnt und werdet ihr auf dieses Talent zurückgreifen. Ihr blickt einfach in Richtung zum Beispiel der schimmernden Schwebebahn-Umrisse, um Elizabeth zu geheißen, das dazugehörige Gefährt auf Knopfdruck real werden zu lassen. Der daraufhin in die Existenz "gewollte" Zug erfasst dann zum Beispiel eine Gruppe Feinde in der Nähe und fegt sie von den Rändern der Stadt wie Brötchenkrümel von einer Tischkante. Auch Waffen, Munition oder Hindernisse als Deckung materialisiert ihr auf selbe Weise – oder sogar ganze Gegner-Gruppen.

Der Witz an dieser Sache ist nämlich der wütende Bürgerkrieg auf Columbia. Lasst ihr etwa einen Pulk der "Gründer" im Rücken eines Rudels von Vox-Populi-Anhängern erscheinen, gehen sich die Feinde gegenseitig an den Kragen und lassen von euch ab. Anders herum lasst ihr etwa das Transportmittel einer sich nähernden Gruppe Gegner in einem Riss verschwinden, woraufhin diese ihren langen Weg Richtung Erdboden antreten. Für schadenfreudige Naturen ist dieses Feature ein Sechser im Lotto.

Allerdings gibt es ein Limit, wie viele der Phänomene Elizabeth beeinflussen kann. Bietet eine Umgebung drei Risse, müsst ihr euch für einen entscheiden, seht ihr derer fünf, kann Liz zwei manipulieren. Der Vorgang nimmt sie allerdings sichtlich mit und in einem früheren Interview hatte Ken Levine bereits erwähnt, dass überbordender Einsatz ihrer Mächte auf lange Sicht wirklich schlecht für sie sei.