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BioShock

Rapture - Der Wahnsinn hat einen Namen

Ein Banner konfrontiert mit dem Schicksals trächtigen Namen dieses sterbenden Utopias: „Welcome to Rapture. Opportunity awaits.“. Endlich erfährt man auch mehr über den Hintergrund, über dieses geheimnisvolle Experiment, das der durchgeknallte Wissenschaftler und Börsenmagnat Andrew Ryan Anfang der Vierziger Jahre ins Leben gerufen hat.

Er wollte der Kunst, der Medizin, der Wirtschaft und der Wissenschaft eine moralfreie Umgebung liefern, in dem sich der menschliche Geist ungezügelt ausbreiten kann. Keine Regeln und Gesetze sollen die Freiheit beschneiden. Ein Paradies für den Fortschritt. Doch etwas ist schief gelaufen. Rapture hat sich in eine Hölle verwandelt.

Nach den genreüblichen Sprung und Duckeinlagen, um die Steuerung zu verstehen, bekommt man seine erste Waffe. Mal wieder muss eine Rohrzange als fieses Mordwerkzeug herhalten und man darf sie gleich an einem wehrlosen Mauerstück ausprobieren. Gleich auf der nächsten Treppe wartet ein feuriger Empfang. Irgendjemand wirft zur Begrüßung eine brennende Couch entgegen. Oben angelangt blickt man in das entstellte Gesicht eines menschenähnlichen Wesens. Hässliche Operationsnarben durchziehen sein Gesicht und Wahnsinn glänzt in seinen Augen.

Es bleibt kaum Zeit, die Inneneinrichtung zu bewundern, da greift das arme Geschöpf an. Wie schon die Umgebung, ist auch der erste Angreifer ansehnlich texturiert und begeistert mit lebensechten Animationen. Gerade in der Enge der Station mit ihrem künstlichen Licht spielt die Unreal Engine 3 ihre ganze Kraft aus. Da kündigen lange Schatten die Gegner hinter einer Ecke an und jede Waffe taucht das Szenario in ein unwirkliches Licht.

Die Plasmide

Licht und Schatten verschmelzen zu einer beeindruckenden Atmosphäre.

Mit ein paar Schlägen mit der guten alten Rohrzange ist der Entstellte Geschichte. Über ein Treppe erreicht man eine Balustrade, wo einen eine seltsame Maschine anlächelt. Laut dem Mann am Funkgerät soll man sie benutzen. Ohne Furcht stürze ich mich auf das „Gatheres Garden“ getaufte Gerät und bekomme einen Trank, den mein Charakter auch gleich herunter stürzt. Auf einmal explodiert die Welt und Blitze zucken über die Arme. Die Stimme im Off erklärt, dass der Charakter ein Plasmid zu sich genommen hat und nun sein genetischer Code umgeschrieben wird. Auf Knopfdruck kann er nun Blitze auslösen und damit Gegner kurz außer Gefecht setzen.

Wenn man einen Gegner im Wasser erwischt, sorgt der erhöhte Widerstand für enormen Schaden. Doch dies ist erst eine von Dutzenden Fähigkeiten, die man sich im Laufe des Spiels aneignen kann. Die Wissenschaftler von Rapture haben es geschafft, gezielte Mutationen hervorzurufen. Werbeplakate machen deutlich, dass die Menschen so versucht haben, sich das Leben unter Wasser einfacher zu gestalten. Gleichzeitig zeigen sie die Skrupellosigkeit, wie hier menschliches Leben verändert wurde.

Für Entrüstung bleibt aber keine Zeit. Hinter der nächsten Schleuse wartet eine gläserne Unterwasserröhre auf unseren namenlosen Helden. Schon nach wenigen Schritten kommt es zu einem unschönen Wiedersehen mit dem abgestürzten Flugzeug. Das gesunkene Heck rast direkt in den Tunnel und Wasser strömt durch die Bruchstelle. Gott sei Dank hat das Wrack die Röhre nicht komplett durchschlagen. So kann man durch den Rumpf der Maschine auf die anderen Seite gelangen.

Der Hacker

Dieser Mann entspricht dem Schönheitsideal von Rapture.

Im nächsten Abschnitt bekommt die Spielfigur das erste Mal die Gelegenheit, das neue Plasmid auszuprobieren. Das Eindringen hat einen Alarm ausgelöst und ein fliegender Wachroboter knattert auf den Helden zu. Außer Reichweite der Rohrzange bleibt nichts anderes übrig, als den Blitz einzusetzen. Die erste Attacke geht daneben, die zweite trifft ins Schwarze. Die Eve-Anzeige – Mana heißt hier Eve - ist stark gesunken, dafür liegt das seltsame Fluggefährt nun regungslos auf dem Boden. Bei der näheren Untersuchung erscheint ein Symbol und deutet an, dass man das gute Stück nun hacken darf. Computerspezialisten werden überrascht sein. Sie bekommen ein Geschicklichkeitsspiel vorgesetzt. Unter Zeitdruck müssen Rohrleitungen verlegt werden, um das System zu überwinden. Ein netter Zeitvertreib, aber nicht ganz das, was ich mir unter Hacken vorgestellt habe.

Nach dem gelungenen Kurzschließen schwebt der Wachroboter brav neben dem Helden in der Luft. Als er dann im nächsten Raum die erste Schusswaffe einer durchgeknallten Krankenschwester aus einem Baby-Wagen klaut, merke ich zum ersten Mal, wie mich das Spiel packt. Die vielen Möglichkeiten und die stimmige Atmosphäre verdichten sich zu einem ganz besonderen Spielerlebnis. Die stimmungsvolle Klangkulisse verwandelt die einzelnen Abschnitte in ganz großes Kino, das alle Sinne befriedigt.