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Bladestorm: The Hundred Years' War

Der Hundertjährige Krieg - Best of.

Es ist der Morgen des 25. Januar 1435. In der nordfranzösischen Tiefebene stehen sich zwei gewaltige Streitmächte gegenüber. Das Licht der ersten Sonnenstrahlen bricht sich auf den Lanzen, Rüstungen und Geschützen der englischen Armee. Angeführt von Prinz Edward dem Schwarzen möchte diese gewaltige Truppe Frankreich endgültig in die Knie zwingen. Auf der anderen Seite des Tals warten die Franzosen auf den Angriffsbefehl ihrer Anführerin, Johanna von Orleans, die mit ihrem göttlichen Eifer ihre Heimat von der Unterjochung befreien möchte. Eine Entscheidungsschlacht steht bevor, an deren Ende das Blut von Tausenden Kämpfern die malerischen Wiesen rot färben wird.

Ein wahrhaft historischer Moment, den es aber in den Geschichtsbüchern so nie gegeben hat. Edward der Schwarze war schon lange Tod, als Johanna von Orleans sich anschickte Frankreich zu retten. Wie schon bei Dynasty Warriors haben die japanischen Entwickler von Koei für Bladestorm die europäische Geschichte verdreht und dramatisch zugespitzt. So gibt es eine Art 'Best of Hundertjähriger Krieg' mit gewaltigen Schlachten, asiatisch-anmutenden Hauptfiguren und einer schon fast kitschig europäischen Landschaft.

Dieser Schritt war notwendig, um die Chancen auch auf dem westlichen Markt zu verbessern. Bei Dynasty Warriors fehlten mit all seinen chinesischen Helden aus dem Kaiserreich einfach passende Identifikationsfiguren und das geschichtliche Hintergrundwissen, um die Reihe auch für Europäer und Amerikaner interessant zu gestalten. Mit Bladestorm wagen sich die Japaner deshalb aus ihrem sicheren Hafen heraus und liefern jede Menge Gameplay-Innovationen, die der Serie eine vollkommen neue Richtung geben.

Chaos regiert die gewaltigen Kämpfe.

Im Grunde seines Herzens bleibt auch der neuste Teil eine ungewöhnliche Action-Strategie-Kombination mit historischem Hintergrund, nur diesmal eben nicht in Japan, sondern im Europa des 14. Jahrhunderts. Ihr werdet als Söldner Teil des Hundertjährigen Krieges, der von 1337 bis 1453 zwischen den Mächten Frankreich und England tobte. Ohne stehende Heere waren die käuflichen Kämpfer ein wichtiger Faktor in diesem brutalen Krieg. Gleich zu Beginn könnt Ihr fast wie bei einem Rollenspiel eine eigene Figur kreieren, die Euch fortan auf Eurer Mission begleitet.

Wirklich neu ist neben diesem Feature die eher indirekte Steuerung Eurer Einheiten. Metzelte Ihr Euch bei den Vorgängern direkt per Knopfdruck mit umfangreichen Kombos durch die Gegnerhorden, geht es diesmal viel taktischer zur Sache. Zu Beginn jedes Kampfes könnt Ihr Euch einer der vielen verschiedenen Einheiten anschließen, die Euch danach brav folgen. Per gedrücktem Schulterbutton attackieren diese feindliche Einheiten und mit einem weiteren Knopfdruck wird eine Spezialattacke ausgelöst. Die Effektivität der ausgewählten Einheit hängt stark von dem jeweiligen Gegner ab.

Speerkämpfer sind zum Beispiel deutlich stärker gegen Reiter als reine Axtkämpfer. Gleichzeitig sind sie aber sehr anfällig, wenn sie die agilen Schwertkämpfer in den Nahkampf locken. Bogenschützen haben eine größere Reichweite, aber weniger Durchschlagskraft als Armbrustschützen und mit einer Panzerbrechenden Keule lassen sich besonders gut schwer bewaffnete Ritter zerschlagen. Bladestorm setzt auf ein komplexes Stein-Schere-Papier-Prinzip, das aber durch ein wenig Erfahrung, den geschickten Einsatz von schnellen Eingreifstruppen und einer taktischen Vorgehensweise abgeschwächt wird.

Mit Pferden müsst Ihr geschickt agieren, um nicht Eure Kampfkraft zu verlieren.

Die Missionsziele sind dabei klar definiert. Ihr bekommt von Eurem englischen bzw. französischen Auftragsgeber Ziele zugewiesen, meist in Form von Städten oder feindlichen Kommandeuren. Habt Ihr dann das bombastische Schlachtfeld betreten, dürft Ihr selbst entscheiden, wie Ihr die Aufgabe löst. Die Auswahl Eurer aktiven Truppe wurde etwas kompliziert gelöst. Ihr müsst mit Eurer Spielfigur nah an einen bestehenden Trupp herantreten und diesen per Knopfdruck übernehmen. Gerade wenn es auf dem Bildschirm hektisch wird, kommt es immer wieder zu Fehlentscheidungen, die Euch wertvolle Sekunden kosten. Sobald es Nacht wird, werden die Kampfhandlungen eingestellt. Ihr könnt Euer Ziel dann auch noch am nächsten tag erreichen, erhaltet aber weniger Geld, dass Ihr in Truppen und Ausrüstung investieren könnt.