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Blazing Angels 2: Secret Missions of WWII

Geheimwaffen für den Endsieg

Beim Film gibt es eine seltsame Regel, die besagt: „Eine Fortsetzung ist nie so gut wie das Original!“ So hat es zumindest Randy aus dem selbst-referenziellen Horror-Shocker „Scream 2“ zusammengefasst. Wenn man aber schon eine Horror-Fortsetzung dreht, braucht man mehr Tote, brutalere Tötungsszenen und einen unsterblichen Killer. Eine einfache Formel, aber lässt sie sich auch auf Spiele anwenden? Fest steht nur, dass Randy in „Scream 2“ verzweifelt eine bessere Film-Fortsetzung suchte und versagte. Bei Videospielen wird man da schon eher fündig.

Dank der technischen Entwicklung ist es hier viel einfacher, einen Titel auch spielerisch zu verbessern. Bestes Beispiel Half Life 2, aber auch WarCraft III, Grand Theft Auto: Vice City oder das fantastische Diablo II. Doch wie sieht es mit der Fortsetzung des mittelmäßigen Blazing Angels aus, das auf die gleiche Technik wie der Vorgänger setzt?

Zumindest was die Grundregeln angeht schlägt sich der Titel recht gut. Dank schlagkräftigerer Waffen erzielt man deutlich mehr Abschüsse. Neue Effekte sorgen für schickere Zerstörungsorgien und Hitler ist ja bei den Zweite Weltkriegs-Spielen sowieso nicht tot zu kriegen. Klingt doch alles schon recht vernünftig, mal sehen was am Ende unter dem Test steht.

Manchmal können zu hohe Erwartungen einem Spiel zum Verhängnis werden. Bei Blazing Angels 2 tritt genau der umgekehrte Fall ein. Angesichts der mäßigen Qualität des Vorgängers, der zwar nette Luftschlachten, aber nur wenig Abwechslung bot, werden viele Spieler den zweiten Teil links liegen lassen. Dabei setzt er doch auf ein Erfolgskonzept, das auch schon bei einigen anderen Titeln zu einer deutlichen Qualitätssteigerung geführt hat. Statt das Spiel auf die ausgetretenen Pfade des historischen Zweiten Weltkriegs zu lenken, wurde ein kleines „Was wäre, wenn“-Szenario verwendet, das sich zwar grob an die realen Zusammenhängen hält, aber auch ein paar Prototypen bereitstellt.

Exotischer geht es nicht: Luftkämpfe in Indochina.

Die Secret Missions führen Eure geheime Fliegertruppe um die ganze Welt, wo sie nach und nach alle Geheimwaffen der Deutschen ausschalten muss. Die Hintergrundgeschichte wird mit hübsch gezeichneten Bildern im Comic-Stil erzählt und macht so die Charaktere deutlich glaubhafter. Da Ihr zu dieser Spezialeinheit gehört, stehen Euch nicht nur die Flugzeuge der Alliierten zu Verfügung, sondern auch jedes Beuteflugzeuge, das Euch in die Hände fällt.

In den 18 Missionen ist man deshalb meistens mit irgendwelchen schrägen Fluggeräten unterwegs, die nur selten einen simplen Propeller-Antrieb aufweisen. Vor allem Jets gibt es eine ganze Menge, auch wenn die in der Realität erst im letzten Kriegsjahr eingesetzt wurden. Das gleiche Bild zeigt sich bei Waffen und Ausrüstung. Ubisoft Rumänien hat tief in die Mottenkiste gegriffen und ein paar abgefahrene Waffen aus dem Hut gezaubert, die so nur auf dem Papier existierten – zum Beispiel Schall-gelenkte Zielsuchraketen, Kabel-gelenkte Flugbomben und Hochgeschwindigkeitskanonen.

Mit diesen schicken Zeichnungen wird die Geschichte erzählt.

Doch nicht nur bei Story und Ausrüstung haben sich die Entwickler kräftig ins Zeug gelegt, auch das Gameplay wurde komplett auf den Kopf gestellt. Klar, die ganze Fliegerei-Sache ist natürlich geblieben, aber sonst spielt sich der zweite Teil erfrischend anders. Dies liegt zum einen an den neuen Flugzeugen, die mit Jets und Doppelrotoren noch etwas flotter unterwegs sind. Zum anderen an den neuen Defensiv-Waffen, die das ewige Rumgekreise für eine bessere Schussposition unnötig machen. Am Heck der Maschinen sind lustige Geräte, wie ein gigantischer Blitz, ein Motor-erstickender Rauchgenerator oder aber gleich ein Tesla Werfer angebracht.

Damit werden die Gegner dann geblendet, der Motor abgewürgt oder aber ihre Elektrik ausgeschaltet. Hinterher ist es dann kein Problem, die hilflosen Flugzeuge aus dem Himmel zu pflücken. Manchmal hat man sogar Glück und die führerlosen Flieger knallen frontal in eine Felswand.