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Brothers in Arms: Hell's Highway

Ab durch die Hecke

Zu früh gefreut: Ein Ende der Zweite Weltkriegs-Shooter ist auch nach dem Wechsel von Infinity Ward in die Gegenwart nicht abzusehen. Neben dem zweiten Call of Duty-Entwicklerteam Treyarch, denkt vor allem Brothers in Arms-Entwickler Gearbox noch lange nicht ans Aufhören.

Passend zum anstehenden Release von Brothers in Arms: Hell's Highway verkündeten sie gerade erst weitere Fortsetzungen, die unser allseits beliebter Militärberater Colonel John Antal mit reichlich Hintergrundmaterial aus seiner umfangreichen Büchersammlung versorgt.

Die Geschichte der titelgebenden 101sten Luftlandedivision ist gerade mal zur Hälfte erzählt. Bis die Kriegs-Parteien endlich Frieden schließen dürfen, gibt es noch jede Menge Schlachten zu schlagen. Auch bei der ersten Next-Generation-Episode seid Ihr dabei nur wenige Tage unterwegs, wodurch sich die Anzahl der Szenarien und damit auch die Abwechslung in Grenzen hält. Immerhin werdet Ihr bei Hell's Highway erstmals auch eine größere Stadt – Eindhoven – betreten, die neben den obligatorischen Heckenlandschaften auch Fabrik-Gebäude, Krankenhäuser und malerische Häuserschluchten zu bieten hat.

In eurem Basislager geht es noch friedlich zu.

Gelingt es also Gearbox, Euch mit der schicken Unreal Engine 3, einem realitätsnahen Physik-System und neuen Gameplay-Optionen des dritten Brothers in Arms-Teils die Kriegsmüdigkeit aus den Knochen zu vertreiben? Als erste Überraschung präsentierte Gearbox-Chef Randy Pitchford während eines Vorort-Besuches bei Ubisoft eine erfrischende Einführung, die die wichtigsten Schlüsselerlebnisse der ersten beiden Teile mit der neuen Grafikengine nacherzählte.

Genau wie bei „Lost“ und anderen Fernsehserien, könnt Ihr Euch so ohne Vorwissen einen hervorragenden Überblick über das Erlebte und die Beziehung der einzelnen Soldaten verschaffen. Dadurch führt Ihr statt gesichtsloser Kampfmaschinen echte Charakterköpfe ins Feld, die Euch schon nach wenigen Minuten und einer brillanten Einführung auf einem englischen Flugplatz ans Herz wachsen.

Die deutschen Truppen verteidigen verzweifelt die kleinen Städte.

Noch beeindruckender war aber der Einstiegslevel, der Euch zeitlich in die Mitte der Kampagne versetzt und die Grundzüge der Steuerung vermittelt. In einem zerbombten Krankenhaus muss sich Hauptdarsteller Sergeant Matt Baker mit versprengten deutschen Soldaten herumschlagen, die er in der wunderschön dreckig-zerstörten Umgebung zu wilden Nahkämpfen herausfordert.

Zerstörte Behandlungsräume mit abgesprengten Kacheln, Regenwasser, das sich in den Gängen sammelt und zerfetztes Inventar bilden zusammen mit stimmungsvollen Lichteffekten eine fast greifbare Atmosphäre, die erstmals von den sonst üblichen Feld, Wald und Wiesen-Gefechten Abstand nimmt. Außerdem zeigt der Titel gleich zum Einstieg eindrucksvoll seine beiden Gameplay-Errungenschaften, die das Spielgefühl nachhaltig beeinflussen werden. Nachhaltig für die Serie, nicht das Genre, wohl gemerkt.