Call of Duty: Modern Warfare 2
Multiplayer-Overkill
Auch die Perks wurden komplett überarbeitet. Während einige Spezialfähigkeiten, etwa Stopping Power und Sleight of Hand, ihr Comeback feiern, sorgen neue Individualisierungen für eine Diversifizierung eures Charakters. Hier ein paar interessante Beispiele: Dank Scavenger bekommt ihr von getöteten Feinden Munition, Equipment und Granaten zurück. Speziell in längeren Gefechten ein dringend benötigter Nachschub.
Marathon lässt euch dagegen unendlich sprinten. Eignet sich besonders gut, um bei Capture the Flag die Rolle des Flaggenträgers einzunehmen. Bling erlaubt euch zwei Add-Ons für eure Primärwaffe. Hardline reduziert die benötigte Anzahl an Killstreaks um eins und Coldblooded macht euch für feindliche UAVs unsichtbar.
Jede Gameplay-Entscheidung ist dabei das Ergebnis von umfangreichen, internen Tests. Selbst die auf den ersten Blick wenig innovativen neuen Spielmodi Capture the Flag und Demolition sorgen durch einige nette Details für ein unverbrauchtes Spielgefühl. So dauert der Flaggenklau ein paar Sekunden, was euch in dieser heiklen Situation besonders anfällig macht. Demolition wiederum verknüpft geschickt Elemente klassischer Deathmatch-Missionen mit der taktischen Tiefe eines Search & Destory. Das angreifende Team muss an zwei Punkten Bomben legen, darf nach dem Tod aber wieder direkt respawnen.
So entbrennt ein heißes Gefecht um die neuralgischen Punkte. Die Angreifer legen Bomben, die Verteidiger entschärfen. Die Front wogt hin und her. Gelingt es, ein Ziel hochzujagen und die Zeit läuft ab, bekommt das Team eine letzte Chance und eine Minute Verlängerung. Wer schon mal Team Fortress 2 gespielt hat, kann sich ungefähr vorstellen, wie sich die Dynamik auf dem Schlachtfeld entwickelt. Und: „Natürlich sind das nicht die einzigen drei Spielmodi. Neben ein paar alten Bekannten haben wir auch noch ein paar Überraschungen in petto,“ erzählt uns Lead Character Artist Joel Emslie.
Spielbar waren auf dem Event drei Karten. Wie in der Kampagne entführt euch der Favela-Level in die Slums der brasilianischen Großstadt Rio de Janeiro. Heruntergekommene Häuser, abbruchreife Blechhütten und zerstörte Autos schmiegen sich an die Hänge eines Hügels. Staubwolken ziehen durch die Straßen, die Sonne brennt gnadenlos auf die Kämpfer nieder und der Blick in die Ferne offenbart dichte Wälder. Hochdetaillierte Texturen verwandeln das Szenario in ein schrecklich-schönes Schlachtengemälde.
Auf den ersten Blick kann sich Modern Warfare 2 aber zumindest auf der Xbox 360 optisch kaum vom Vorgänger absetzen. Erst wenn man genauer hinschaut, fallen einem die vielen kleinen Details auf, die dem Spiel einen noch realistischeren Look verpassen. Insbesondere das Wasser und andere reflektierende Oberflächen wurden kräftig überarbeitet. Kombiniert mit stabilen 60 Frames pro Sekunde resultiert das noch immer in einem der schönsten Konsolenspiele überhaupt.
Zumindest unter der Hand verriet uns Jason West, Game Director und COO von Infinity Ward, was uns auf dem PC erwartet: „Die PC-Fassung sieht noch einmal eine ganze Ecke besser aus. Egal ob Texturen, Spezialeffekte oder Physik-Engine, hier konnten wir uns richtig austoben. Außerdem bieten wir zum ersten Mal auf dem PC Matchmaking an und können so online für faire Kämpfe sorgen.“ Ob diese beiden Faktoren und die genaue Steuerung den angehobenen Preis von ca. 60 Euro wert sind, wird die Vollversion zeigen.