Call of Duty: Modern Warfare 3
Paris in Flammen
Je größer und wichtiger ein Spiel, desto schwieriger wird die Berichterstattung. Das beste Beispiel: Modern Warfare 3. Da werden nach der Ankündigung zur E3 endlich mal zwei neue Ausschnitte aus der Kampagne präsentiert und ich darf in dieser Woche nur von einem berichten. Irgendwelche Abmachungen mit Print-Magazinen und der ausgeklügelte PR-Plan verhindern eine gemeinsame Berichterstattung. Nervig, schließlich geht es hier noch nicht einmal um wirklich maßgeblich neue Spielelemente, sondern um das übliche Bombast-Feuerwerk. Inszenatorisch einmalig, aber spielerisch eher altbacken.
Ich kann ja verstehen, dass man bei einem solchen Mega-Projekt nicht das ganze Pulver auf einmal verschießen möchte, aber es geht hier um einen simplen Abschnitt. 15, vielleicht 20 Minuten Gameplay. Keine neue Strategie-Einlage, kein Hubschrauber-Geballer oder Ähnliches. Sondern Infanterie-Gefechte par excellence. Leider auch diesmal nicht mit Hands-On Erfahrung, sondern vorgespielt von einer mitgereisten QA-Dame. Naja, was macht man nicht alles für den Entertainment-Release des Spielejahres 2011?
Das Einzige, was ich euch verraten darf, ist, dass der zweite Abschnitt in Berlin spielt. Der Rest folgt Anfang November, wenn das Spiel fast im Laden steht. Aus meiner Sicht unverständlich. Aber was soll es, also erzähle ich euch etwas über die Paris-Mission, die mal wieder eine AC-130 Spectre in die Schlacht führt, die verzweifelte Bodentruppen mit ihren mächtigen Bordkanonen unterstützt. Los geht es aber auf einem verträumten Innenhof in der wundschön umgesetzten Pariser Innenstadt. Der Detailgrad hat dabei auf den ersten Blick mal wieder einen Sprung nach vorne gemacht. Das Spiel ist vielleicht nicht ganz auf der Höhe der Zeit, sorgt in Kombination mit der stabilen Framerate jedoch immer wieder für ein paar optische Überraschungen.
Als zum Beispiel ein wildes Feuergefecht mit einer russischen Spezialeinheit ausbricht, zerlegt es erstmals auch die Deckung, hinter der sich die feindlichen Schützen platziert haben. Nein, ihr könnt hier keine Häuserwände absprengen oder Mauern einreißen, aber wenn ihr auf die Verzierung eines Balkons ballert, spritzen die Betonstücke nur so durch die Gegend. Sonst wird vor allem Dauergeballer geboten. Die zum Teil vielleicht einen Tick intelligenter agierenden Gegner kreisen das Team ein und wollen es in die Zange nehmen.
Mutig verschafft sich der von euch gespielte Delta-Force-Trooper mit gezielten Schüssen Luft. Doch die Gegnerwellen kennen kein Ende. Nachdem ihr euch in ein halb zerstörtes Haus vorgekämpft habt, scheint das letzte Stündlein der mutigen Amerikaner geschlagen zu haben. Von überall strömen Feinde heran und Scharfschützen verhindern eine schnelle Flucht. Gut, dass die "Guten" noch ein Ass im Ärmel haben und über Funk der AC-130 Zieleinweisungen geben.