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Civilization 4: Beyond the Sword

Die Feder ist mächtiger als das Schwert

Unzählige Cäsaren, Attila, Napoleon, eine Maus namens Brain und ich haben eine Gemeinsamkeit: Wir alle wollten die Weltherrschaft an uns reißen. Was mich jedoch aus der Reihe heraus stechen lässt, ist die klitzekleine Tatsache, dass ich es schon vier mal spielend einfach geschafft habe. Wie? Ganz einfach: Mit Hilfe von Civilization.

Wer sich nun fragt wovon die Rede ist, der möge doch bitte auf das X rechts oben klicken und sich die Frage gefallen lassen, wo er die letzten sechzehn Jahre verbracht hat. Die Rede ist von einer der erfolgreichsten Strategie-Reihe aller Zeiten – Civilization ist so populär, dass nicht nur 2005 Teil Nummer Vier ins Rennen geschickt wurde, sondern auch dessen zweites Add-On bereits in den Startlöchern steckt.

Während Erweiterung Numero Uno ihren Generälen den Rücken gestärkt hat, widmet sich Beyond the Sword, wie der Name schon sagt, den übrigen Facetten des Leben als Aushilfspräsident/-Diktator /-Häuptling /-Ayatollah – so zumindest das vollmundige Versprechen.

Auf den ersten Blick werdet Ihr vor Neuerungen allerdings nicht gerade erschlagen… Da heißt es wie gewohnt, die ersten Städte gründen, die ersten Krieger bauen, die ersten Techniken erforschen. Während der nächsten zehn Minuten (oder 100 Jahre – je nachdem, auf welcher Seite des Bildschirms man sitzt) offenbaren sich jedoch eine ganze Reihe neuer Features.

Eine der augenscheinlichsten Änderungen ist eine Sonnenbrille. Klingt banal, erwähnt man aber, dass diese nach dem Erforschen der Technologie „Schrift“ plötzlich unter eurem Wissenschaftsregler auftaucht, ändert das die Sache allerdings. Dieses unscheinbare Icon markiert eine der wichtigsten Neuerungen im Spielkonzept – mit ihr regelt Ihr nun das Budget, welches Ihr in Euren Geheimdienst investieren wollt.

Surv... Susi ... Sury ... Der Führer der Khmer.

Zug für Zug produziert Ihr nun eine Anzahl Spionagepunkte, die vielfältig umgemünzt werden können. Ganz getreu dem Motto „Beyond the Sword“ könnt Ihr dabei aus einem ganzen Katalog von zwischenstaatlichen Stänkereien wählen. Ob es nun kleinere Sabotageakte, der Diebstahl einer Technologie oder gleich die Anstiftung zur Revolte sind. Gerade durch letzteres habt Ihr nun die Möglichkeit, ganze Städte einzunehmen, ohne dass Blut an Euren Händen klebt.

All das würde jedoch nur allzu schnell in einem Chaos aus Attentaten und Diebstählen enden, würde man Euch neben dem Schwert nicht gleichzeitig den Schild in die Hände legen. So können beispielsweise gegen einen gewissen Betrag an Spionagepunkten die Grenzen für feindliche Spione unpassierbar gemacht werden. Kleiner Wermutstropfen: So geheimniskrämerisch ein Geheimdienst auch arbeitet, zumindest die Handhabung sollte für jedermann verständlich sein. Unschönerweise präsentiert man Euch mehrere Listen aus Nationen, Städten und verschiedenen Optionen, die gerade für Einsteiger nicht unbedingt selbsterklärend sind. Darüber hinaus scheint es auch keinen großen Einfluss auf den Spielverlauf zu haben, wenn man dieses Feature schlicht und einfach überhaupt nicht nutzt.

Ein wenig trist und trocken: Der Spionagebildschirm

Spätestens seit der Debatte um Globalisierung sollte Jedermann klar sein, dass selbst eine geladene Waffe harmlos im Vergleich zu einer prall gefüllten Hand Geld ist. Somit war es längst überfällig, der Wirtschaft einen größeren Stellenwert im weltumspannenden Machtpoker einzuräumen. Ausgangspunkt für den Feldzug um die Märkte dieser Welt sind eigene Großkonzerne. Diese gründet Ihr mit Hilfe von großen Persönlichkeiten (Händlern). Alles was dazu benötigt wird, ist die passende Ressource zum Konzern Eurer Wahl (vom Öl-Imperium bis hin zum Schmuckwarenkonzern).

Leider müssen sich die cleveren Köpfe aus dem Hause Firaxis in diesem Punkt erneut Kritik gefallen lassen. Auch diesem Feature hätten ein paar kleinere Erläuterungen, Pop-Ups oder ähnliches gut getan. Während der ersten Partie kann man somit schon einmal die effektive Nutzung eben dieser Konzerne verschlafen.