Command & Conquer: Alarmstufe Rot 3
Aufregend
Sieben Jahre. So lange hat es gedauert, bis ich endlich ein neues Alarmstufe Rot auf meinem Rechner installieren durfte. Wenn man mich fragen würde, welche C&C-Reihe meine liebste ist, wüsste ich ehrlich gesagt keine Antwort. Beide haben in meinen Augen einfach etwas Faszinierendes an sich, das mich jeden neuen Teil wieder mit Begeisterung spielen lässt.
Insbesondere bei Alarmstufe Rot sind es die mit einem Augenzwinkern inszenierten Videos, die mich stets grinsen und manchmal lachen lassen. Die verrückten Ideen und Einheiten, mit denen die Entwickler auf dem Schlachtfeld für Abwechslung sorgen. Und überhaupt die ganze stimmungsvolle Atmosphäre, die in dieser Reihe, die sich selbst nicht ganz so ernst nimmt, von Anfang an aufgebaut wird.
Selbiges habe ich mir natürlich auch vom dritten Teil erhofft. Und exakt das habe ich bekommen. Abseits dieser typischen Aspekte legt Alarmstufe Rot 3 den Schwerpunkt vor allem auf zwei Bereiche. Einer davon heißt CoOp. Dass die Entwickler darauf fixiert waren, merkt man der Kampagne zu jeder Zeit an. Vor jeder einzelnen Mission stellt sich einem folgende Wahl: „CoOp“ oder „Solo“. Wählt man die kooperative Methode, darf ein menschlicher Mitstreiter an der eigenen Seite kämpfen (interessanterweise nur mit Gamespy-Account via Internet). In der Theorie ermöglicht das eine völlig andere Herangehensweise an die Missionen, indem sich etwa einer der Teilnehmer ausschließlich auf Bodentruppen konzentriert und der andere für Luftunterstützung sorgt. Leider ließ sich das aufgrund eines nicht runterladbaren Updates noch keiner genauen Prüfung unterziehen.
Zumindest online nicht. Sofern gerade kein Freund Zeit hat, springt für jeden Einsatz einer von insgesamt drei KI-Kameraden pro Fraktion ein. Normalerweise agiert der Verbündete stets autonom. Auf Wunsch erteilt man ihm (oder ihr) aber ebenso einige Befehle wie „greife dieses Ziel an“ oder „nehme diese Position ein“, denen die KI auch sofort nachkommt. Ebenso kann man seinen vom PC gesteuerten Kameraden einige, für die Mission wichtige Gebäude einnehmen lassen.
Größtenteils funktioniert dieses System recht gut. Der Kollege agiert zumeist sinnvoll, führt immer wieder eigenständig Angriffe auf gegnerische Stellungen durch und schließt sich oftmals sogar den Attacken eigener Truppenverbände an. Aussetzer fallen meistens im Defensivverhalten auf, wenn es zum Beispiel um die Verteidigung der Basen geht. Sofern man dem Verbündeten keinen ausdrücklichen Befehl erteilt, lässt er einen in vielen Fällen alleine gegen die Angreifer antreten.
In einem Einsatz baute der KI-Mitstreiter gar stetig neue U-Boote - am Ende waren es knapp 30 -, obwohl sich keinerlei feindliche Schiffe mehr auf dem Wasser befanden, geschweige denn eine Basis in Küstennähe war. Und apropos KI. In manchen Situationen kann es zu Problemen mit der Wegfindung kommen. Vereinzelt bleiben Schiffe gerne mal an irgendeinem Gebäude der Basis hängen und stellen ihre Weiterfahrt ein. Erfreulicherweise passierte das jedoch nur relativ selten und speziell bei dicht aneinander errichteten Strukturen.
Um dabei nicht erneut das gleiche alte Ost-West-Szenario auszugraben, bringt man mit dem Reich der aufgehenden Sonne eine brandneue Partei ins Spiel. Dessen Entstehung verdanken die Japaner den Sowjets. Da diese zu Beginn des Spiels zurück durch die Zeit reisen und Albert Einstein aus dem Weg räumen, kommt es niemals zur Entwicklung der Atombombe. Still und heimlich basteln die Mannen von den Insel daher an hochentwickelter Technologie und entschließen sich eines Tages, ihre Pläne zur Weltherrschaft in die Tat umzusetzen.
Dieses Vorhaben erzählt Alarmstufe Rot 3 in drei Kampagnen, die jeweils unabhängig voneinander laufen und demzufolge nicht aufeinander aufbauen. Für die passende Inszenierung sorgen die gewohnt guten, gleichzeitig trashigen und witzigen Zwischensequenzen, in denen das alltägliche Kriegsgeschäft gekonnt mit einem satirischen Unterton auf den Bildschirm gezaubert wird. Vor der Kamera standen dafür bekannte Gesichter wie Vorzeige-Bösewicht Tim Curry, Bond-Gegenspieler Jonathan Price oder die liebreizende Gemma Atkinson. Von den wirklich fantastischen, vorgerenderten 3D-Sequenzen bekommt man leider nur recht wenig zu sehen.