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Conduit 2

Verschwörung, Teil 2

Die Verpackung von Conduit 2 verspricht den „ultimativen Wii-Shooter". Und wie so oft liegen die Marketing-Profis ziemlich weit daneben. Im Grunde genommen trifft so ziemlich alles, was ich seinerzeit über den Vorgänger sagte, auf die Fortsetzung des Titels aus dem Hause High Voltage Software zu. Und das ist nur bedingt ein Kompliment.

Damals schrieb ich etwa, dass sich The Conduit als reiner Multiplayer-Shooter vermutlich eine höhere Wertung verdient hätte. In die gleiche Kerbe schlägt der Nachfolger. Ja, man hat an diversen Dingen und Kritikpunkten gearbeitet, aber eine wirkliche Verbesserung sieht dann doch anders aus. Was bringt es mir zum Beispiel, wenn man nun zwar deutlich abwechslungsreichere Schauplätze rund um die Welt zu Gesicht bekommt - eine Bohrplattform, Atlantis, China und wieder nach Washington -, wenn die Kampagne aber am Ende nur rund vier Stunden lang ist?

Eigentlich noch weniger als vier Stunden auf dem Schwierigkeitsgrad „Gemäßigt". Auf den höheren Stufen dauert es dann dementsprechend natürlich ein wenig länger, da ihr hier auch vorsichtiger agieren müsst. Aber wie dem auch sei, letzten Endes folgt man damit leider dem aktuellen „Trend" im Shooter-Bereich. Und schießt sich damit ein Eigentor.

Dazu kommt, dass auch Conduit 2 am Ende wieder mit einem Cliffhanger abschließt, der auf einen unweigerlichen dritten Teil verweist. Storytechnisch setzt Teil 2 natürlich genau dort an, wo The Conduit damals endete. Ihr bekommt es also wieder mit Aliens, die eigentlich gar nicht so böse sind, und der Geheimorganisation Syndikat mit ihrem Anführer John Adams zu tun. Währenddessen leitet euch das außerirdische Lebewesen Prometheus, nun im All Seeing Eye präsent, durch das Spiel und bereitet den Protagonisten Michael Ford auf einen scheinbar großen Kampf vor. Aber was letztendlich genau dahinter steckt, wird man wohl erst im dritten Teil erfahren.

Eine komplette Synchronisation des Spiels hat man sich unterdessen gespart, zumindest was die Sprachausgabe anbelangt. Texte und Untertitel gibt es auch auf Deutsch. Interessant: Duke-Nukem-Sprecher Jon St. John vertont diesmal den Hauptcharakter und lässt auch den einen oder anderen One-Liner vom Stapel. Hier muss man sich allerdings fragen: Was will High Voltage mit Conduit nun haben? Einen doch eher ernsthaften Shooter wie Teil 1? Oder einen Shooter, der sich nicht so gänzlich ernst nimmt? Letztlich fühlt sich das in diesem Punkt einfach zu sehr nach erzwungenem Duke-Nukem-Klon an.

Alles in allem also erneut ein relativ unbefriedigendes Erlebnis, was trotz der abwechslungsreicheren Schauplätze auch auf das Gameplay zutrifft. Größtenteils ist der Ablauf in den einzelnen Abschnitten stets der gleiche. Ihr ballert sämtliche Feinde über den Haufen, aktiviert hier und da mal eine Kontrollkonsole mit dem All Seeing Eye, absolviert einmal eine kleine Rail-Shooter-Sequenz. Ihr könnt zwar auch den einen oder anderen Schreibtisch oder einen Schrank umstoßen und euch dahinter ducken, doch im Endeffekt ist das nur in wenigen Situationen möglich und hilfreich - dafür folgt man einfach zu sehr der "Run-and-gun"-Formel.

Und dann wäre da noch der eine oder andere Bossgegner, von denen man aber eigentlich nur einen als wirklich groß und eingermaßen spektakulär bezeichnen kann. Wirklich ausgefallene Taktiken braucht ihr zu deren Bekämpfung jedenfalls auch nicht. Eigentlich läuft alles nach dem üblichen Muster ab: Einfach zuerst ihren Attacken möglichst ausweichen und dann im richtigen Moment das Feuer eröffnen, um ihnen Schaden zuzufügen. Das wiederholt ihr dann einfach einige Male.

Wenigstens funktioniert die Steuerung dabei ganz ordentlich, fühlt sich gut an und ihr könnt sie auch wieder euren eigenen Wünschen entsprechend anpassen, wenn ihr mit der standardmäßigen Tastenbelegung nicht so zurechtkommt. Auch technisch macht Conduit 2 einen Schritt nach vorne, bietet zum Beispiel etwas schärfere Texturen als sein Vorgänger und sieht somit insgesamt etwas hübscher aus.

Inhaltlich besser sieht es da schon im Multiplayer-Modus aus. Wie auch im ersten Teil präsentiert sich dieser recht umfangreich und hat jede Menge Spielmodi zu bieten. Einerseits hätten wir da etwa den Splitscreen-Part, in dem bis zu vier Spieler in zwei Varianten antreten können. In „Konkurrenz" arbeitet ihr gegeneinander, während ihr euch in „Invasion" feindlichen Gegnerwellen entgegenstellt. Letzteren Modus könnt ihr übrigens ebenfalls alleine spielen.