Crysis 3 Multiplayer - Angespielt und ausgefragt
Ein bisschen als Hunter andere Spieler jagen und danach Crysis' Producer Michael Read löchern.
Nachdem EA auf der Pressekonferenz gestern den Mehrspieler-Modus von Crysis 3 nur relativ kurz angerissen hat, ergab sich heute die Gelegenheit für ein Hands-On und einen anschließenden Plausch mit Producer Michael Read von Crytek.
Große Überraschungen in Sachen Gameplay gab es beim Antesten des Mehrspieler-Modus zwar nicht, aber die Scharmützel machten trotzdem Spaß. Wir waren auf einer Dschungel-Ruinen-Map namens Museum jeweils einmal im Crash-Site-Modus (King of the Hill mit wechselnden Eroberungszielen) und im Hunter-Modus unterwegs. Gespielt wurde auf der Xbox 360, optisch und in Sachen FPS gab es aber trotz Pre-Alpha-Status kaum etwas auszusetzen.
Bei 'Crash-Site' mussten wir zufällig platzierte Pods erobern und gegen ein anderes Team verteidigen. An den Pods selbst waren Schilde befestigt, die man sich krallen und schützend vor die Brust halten oder mit Schmackes dem Feind entgegen werfen konnte. Auch durfte man selbst einen Tripod bemannen und den Kontrahenten damit das Leben schwer machen - wobei die theoretische Möglichkeit besteht, dem Teil aufs Dach zu springen, den Fahrer rauszuwerfen und selbst das Steuer zu übernehmen.
Der Hunter-Modus war wesentlich spannender. Zwei zufällig gewählte Spieler starteten als konstant getarnte Hunter im Nanosuite mit stilvollem Bogen, die restlichen Spieler (maximal 14) waren als Cell-Soldaten mit Schnellfeuergewehren unterwegs. Das Überlegenheitsgefühl, wenn man als Hunter unterwegs ist, erinnert stark an den Predator aus den AvP-Spielen. Auf Seite der Soldaten wird der Modus zur echten Nervenprobe. Auch akustisch. Die Programmierer haben absichtlich Geräusche wie Rascheln, Piepsen, Knacken und Atmen eingebaut, sobald ein Hunter in die Nähe kommt. Neben der offensichtlichen Ablenkung verursacht das akuten Verfolgungswahn. Dabei müssen die Soldaten nur lange genug überleben, um die Runde zu gewinnen - dummerweise wird jeder getötete Soldat als Hunter wiedergeboren. Das macht die Sache nicht einfacher.
Michael Read wollte im Anschluss zwar keine Details zur Einzelspieler-Story verraten, ging aber auf das Feedback durch die Spieler ein: "Wir werden konstant mit Fragen bombardiert: Was wurde aus Nomad? Was wurde aus Prophet und wo kam er her und wie kam er zurück etc. Wir werden im dritten Teil einige dieser Fragen beantworten."
Jeder Teil der Crysis-Reihe habe einen anderen Fokus gehabt. "Im ersten Teil haben wir das Setting und die Helden eingeführt. Deren Charaktere waren teilweise echt stark geschrieben, rückblickend hatten sie aber auch einige Schwächen. Im zweiten Crysis gingen wir dann eher auf die technologische Seite und deren Herkunft ein. Im dritten Teil konzentrieren wir uns jetzt besonders auf die Story und die Charaktere."
Nebenbei ging Read auch auf die Konkurrenz ein. Der Live-Stream-Support des Multiplayer-Modus von Call of Duty: Black Ops 2 sei zum Beispiel ein echt cool gemachtes Feature, wobei Read selbst wisse, wie herausfordernd das für die Hardware der Spieler sein könne. Mit Crysis 3 wolle man aber nicht in eine eSports-lastige Richtung. Dezidierte Server für PC wird es geben, auf Konsolen wird es allerdings bei Peer-to-peer bleiben. "Ich würde mich zwar freuen, wenn die Community rund um unseren Mehrspieler-Modus wächst, aber wir konzentrieren uns mehr auf die Social Features und unsere GFACE-Plattform. Aktuell sind wir auch intensiv am Thema free-to-play dran und wie sich das in unsere Spiele integrieren lässt."
Das komplette Interview, in dem Read unter anderem über die nächste Konsolengeneration, alternative Steuerungskonzepte und Heads-Up-Brillen philosophierte und über sein imaginäres Traumprojekt sprach, lest ihr demnächst hier.