Darksiders
Krieg und sein Ross
Wusstet ihr, dass Krieg in Darksiders eine gewisse Ähnlichkeit zum veränderten Arthas Menethil aus WarCraft III beziehungsweise World of WarCraft hat? Nein? Gut, dann wisst ihr es jetzt. Überhaupt kann man sich des Eindrucks nicht erwehren, dass die Mannen von Vigil Games einen Teil ihrer Inspirationen - insbesondere der optischen - aus dem Blizzard'schen Fantasy-Universum geschöpft haben. Blauhäutige Kreaturen springen von kruden Holzgerüsten hinab, erinnern dabei an eine Meute von Trollen. Und auch der Held selbst passt, wie schon angedeutet, sehr treffend ins Bild. Dicke Panzerung, dickes Schwert, lange, weiß-gräuliche Haare, leuchtende Augen, leichter Comic-Touch.
Obendrein ist Krieg alles andere als zufrieden mit seiner derzeitigen Situation. Krieg war einer der Reiter der Apokalypse und hat selbige zur Realität werden lassen, obwohl das eigentlich noch gar nicht vorgesehen war. Die Folge: Das Ende der Menschheit und die Verbannung von Krieg auf die vernichtete Erde – ohne seine Kräfte. Man hat ihn benutzt, betrogen. Und er setzt alles daran, seine einstige Stellung zurückzuerlangen, dabei ständig begleitet von einem fiesen, manipulierenden Dämon, der in der englischen Originalfassung wieder auf unvergleichliche Art und Weise vom brillianten Mark Hamill (lieh zuletzt dem Joker in Batman: Arkham Asylum seine Stimme) gesprochen. In der deutschen Version setzt man unterdessen weniger auf die Synchronsprecher bekannter Hollywood-Größen. Leider konnten wir hier noch nicht probehören.
Dumm für die Feinde, die sich Krieg bei seinem Vorhaben in den Weg stellen und dabei einerseits Bekanntschaft mit der üblen Laune des Recken machen, andererseits aber ebenso sein Schwert zu spüren bekommen. Locker flockig und mit einer relativ einfach zu beherrschenden Steuerung schnetzelt man sich durch anstürmende Gegnerhorden, darunter Untote, Engel oder muskelbepackte Schurken. Je länger er auf einen davon einprügelt, desto schneller kann er ihm den Gnadenstoß verpassen. Dafür stehen zwei Möglichkeiten offen: Entweder schlägt man einfach weiter ganz normal zu oder bedient sich eines Finishing-Moves, der durch einen Tastendruck ausgelöst wird, sobald ein entsprechendes Symbol über dem Kopf des Widersachers auftaucht und man sich in Reichweite befindet. In dem Fall schnappt er sich zum Beispiel eines der Opfer, wirft es in die Luft und zerteilt es mit seinem Schwert. Blut spritzt, Körperteile fliegen. Irgendwelche Quick-Time-Events wird es für solche Situationen übrigens nicht geben. Ein Tastendruck genügt.
Und das ist bei weitem nicht das einzige Mal, dass er seine Feinde im wahrsten Sinne des Wortes auseinandernimmt. Auch bei Bossgegnern macht Krieg davor nicht halt. Nehmen wir als Beispiel einen großen Wurm, der den auf die Erde verbannten Kollegen jagt. Gegen selbigen setzt man sich zur Wehr, indem man möglichst lange vor ihm bleibt und mit der später ebenfalls erhältlichen Pistole in sein Maul schießt. Irgendwann stürzt er dann wehrlos auf den hellen, sandbedeckten Boden. Mit ordentlich Anlauf gibt Krieg ihm mit Hilfe des Schwerts den Rest, schlitzt das monströse Vieh vom „Bauch“ bis zum Kopf auf. Ehrlich gesagt hatte ich an dieser Stelle dann erwartet, dass er aufplatzt und sich seine Innereien im näheren Umkreis verteilen. Stattdessen bricht er aber einfach nur zusammen und bleibt leblos liegen. Immerhin keine Sauerei.
Ohne sein treues Pferdchen hätte Krieg an der Stelle wohl ziemlich alt ausgesehen. Das steht ihm allerdings nicht von Anfang an zur Verfügung. Man bekommt es aber relativ früh im Spiel, nachdem man in einer Art Arena mehrere Gegnerwellen und anschließend einen Obermacker ins Jenseits befördert. Anschließend kann man das nicht gerade edel anmutende Ross - es ist pechschwarz und hat Flammen an den Füßen, sieht also sehr böse aus - im Kampf und zur Fortbewegung einsetzen. Es lässt sich rein theoretisch zu jeder Zeit herbeirufen, vorausgesetzt, man befindet sich gerade auf sandigem Untergrund. Dementsprechend wird man nicht auf vier Füßen durch enge Abschnitte reiten können. Sobald man den Sand verlässt, verschwindet auch der vierbeinige Untersatz. Ist man aber erstmal auf dem Gaul unterwegs, rast man ohne Rücksicht auf Verluste durch Feindansammlungen, schwingt dabei das Schwert und verarbeitet seine Widersacher zu Kleinholz.