Das Schlimmste der letzten Generation
Alle das Übel, das man auf PS3, Xbox 360 und Wii besser hätte auslassen sollen.
Ride to Hell: Retribution
Erschienen für 360, PS3 und PC
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Es ist nicht unüblich, dass das Beste des Schlechtesten früh in einer Generation erscheint und im späteren Verlauf die Entwickler, selbst die schlechten, so weit sind, dass sie zwar immer noch langweilige bis mäßige Spiele produzieren, aber keine Totalausfälle mehr. Und schon gar nicht etwas wie Ride to Hell, was man eigentlich nur als eine Art Naturwunder begreifen kann. Ein Spiel , so schlecht, dass es schon wieder so gut ist, dass es schon wieder so schlecht ist, dass es schon wieder so gut ist, dass es schon wieder so schlecht ist... dass es nach ungefähr 87 dieser Zyklen dann bei "schlecht" landet. Bei 87-fach schlecht.
Die Handlung um einen Biker, der zurück in die Stadt kommt und diverse Dinge rächen muss, ist dabei noch das Harmloseste, selbst wenn es ziemlich zerstückelt und oft zusammenhangslos daherkommt. Die wahre Stärke scheint zunächst in den absurden Grafiken zu stecken, die euch Figuren mit absurd falsch proportionierten Händen in den seltsamsten Sex-Szenen seit Atari-Porno-Tagen zeigen. Dann stellt sich aber heraus, dass sowohl die unsägliche Motorrad-Physik und das ebenso unsägliche, aber zumindest mit "ach du Sch...!" gut zu beschreibende Deckungssystem in den spaßfreien Shootouts in so heftiger Konkurrenz stehen, dass man den Rest drum herum fast vergisst. Zumindest solange, wie man nicht direkt mit irgendwas anderen in diesem Spiel konfrontiert wird, denn am Ende ist alles eine Katastrophe wie ein Autounfall. Man will eigentlich nicht hingucken, aber irgendwie muss man.
Ride to Hell sind die zusammengekratzten Reste eines leider gescheiterten Projektes, die man in den Schubladen von Schreibtischen fand, die eigentlich schon im Keller eingemottet waren und als eine Art Puzzlespiel aus Spaß zusammensetzte. Das ergab natürlich kein fertiges Spiel und schon gar nicht das Spiel, das es in einer besseren Welt hätte werden können, aber zumindest blieb einer der denkwürdigsten Titel der Generation, den man sich in einer Box ins Regal stellen kann. Vielleicht als eine Art Mahnmal, nicht alles zu kaufen.
