Deus Ex: Human Revolution
Zwischen Hoffnung und Hype
Die Waffen kann man grob in tödliche und betäubende Kaliber einteilen. Die Munition wird diesmal nicht vereinheitlicht, ihre Wirkung hängt aber vom Waffentyp ab. Ihr müsst also nicht die Munition, sondern die Waffe wechseln, wenn ihr eure Vorgehensweise ändern wollt. Manche Waffen sollen wohl beide Möglichkeiten bieten - ich nehme an, dass es sich in der ersten Linie um den Nahkampf handeln wird -, indem ihr entweder den Trigger durchgedrückt haltet und so einen endgültigen Treffer landet oder ihn nur kurz antippt, um den Feind vorübergehend auszuschalten.
Natürlich lässt sich das Spiel auch wieder über weiteste Teile - vielleicht sogar über alle, das lässt sich jetzt noch nicht sagen - spielen, ohne zu töten, aber das wird natürlich nicht die einzige Wahl sein. Auch wenn Deus Ex 3 in seinem Herzen und seinem grundsätzlichen Ansatz der Art, die Geschichte zu erzählen, linear funktioniert, findet man sehr viele Wege, eine einzelne Aufgabe anders zu lösen oder ganze Spielabschnitte auf alternative Weise zu bewältigen. Das gilt übrigens nicht nur für gelegentliche Schlüsselszenen. Es soll keine einzige Mission geben, die sich nur auf eine bestimmte Art lösen lässt. Mehr Freiheit kann man in einem Spiel, dessen Geschichte zu einem Ende finden soll, kaum versprechen.
Wichtige Charaktere können sich aus der Geschichte verabschieden - oder auch vom Spieler durch Handlungen verbannt werden -, später vielleicht wieder zurückkommen oder auch sterben. Dafür, dass die Freiheiten irgendeine Limitation im Hintergrund haben müssen, schließlich ist der Programmcode endlich, werdet ihr sehr viele davon haben.
Zusätzlich sorgen in den Hub-Städten Nebenmissionen, versteckte Händler und kleine Geheimnisse noch für einen zusätzlichen Anreiz, ein wenig mehr herumzustöbern. Ganz wie es in einem Deus Ex sein muss. Wenn es um die Frage geht, wie groß das Spiel sein wird, heißt es derzeit "groß, aber nicht Fallout-3-groß". Das lässt Spielraum, aber mangelnder Umfang sollte am Ende trotzdem wohl kaum ein Thema sein.
Die Freiheiten erstrecken sich natürlich ebenfalls auf die Art, wie sich der Charakter Jensen und sein Körper entwickeln. Die Upgrades werden noch nicht so elaboriert sein, wie es in der Deus-Ex-1-Zukunft - sprich 25 Jahre später - der Fall sein wird. Daran, dass ihr sie bezahlen müsst, ändert sich jedoch wenig. Geld ist damit der eine Faktor, der andere betrifft die Eigenschaften Jensens, die über ein System mit Erfahrungspunkten hochgelevelt werden. Wiederum alles sehr nah an Deus Ex angelehnt. Hacking ist in einer von Computern durchtränkten Welt natürlich eine große Sache, also widmete man viel Aufmerksamkeit dem Mini-Spiel, das euch Zugang zu allen Toren der Welt bieten wird.
Als Vergleich wird an dieser Stelle das Spiel Uplink von den Darwinia-Schöpfern genannt und sollte das Hacking auch nur annähernd so reizvoll werden wie dieses Game, dann wird es ein Vergnügen werden. Ihr geht von einem lokalen Computer aus und arbeitet euch über verschiedene Knotenpunkte zum Zielsystem vor. Dabei wird das Überwachungsnetzwerk versuchen, euch aufzuspüren und zwangsläufig über kurz oder lang Erfolg haben. Zeit ist also der wichtigste Faktor - und sicher auch die Hard- und Software, die ihr über Upgrades aufgebessert habt.
Nicht alle Informationen werden in Computern stecken, manche Sachen hat einfach nur irgendwer in seinem Kopf. Es ist die wichtige Frage, ob er es so einfach verraten möchte und was er euch überhaupt erzählt. In einer Demonstration eines Gespräches zeigt sich ein erster Eindruck dessen. Es ist ein Frage-und-Antwort-Spiel, wie man es aus vielen RPGs kennt, aber es lässt euch weniger offensichtlich wählen. Oder zumindest ist es dann weniger offensichtlich, wenn ihr nicht genau auf euer Gegenüber achtet. Subtile Veränderungen in seinem Gesichtsausdruck verraten euch, ob ihr vorsichtig herangehen, deutlich fordernder werden oder sogar offene Drohungen aussprechen solltet. Je nachdem, ob ihr richtig lagt, wird eine Antwort folgen, die euch hilft, nichts Neues verrät oder eine, die sehr negativ ausfällt, vielleicht sogar eine fehlleitende Lüge ist.