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Deus Ex: Human Revolution

Eine Mission und so viel kann schiefgehen.

Lasst ihr die Cops in Ruhe, geht es auf das Dach des Hochhauses und dies ist wohl der beste Zeitpunkt, die für die Demo extrem großzügigen Ausbaupunkte auf die eigenen Augmentationen zu verteilen. Normalerweise freut ihr euch über jeden Einzelnen von ihnen, kommen sie doch selten und wertvoll des Weges.

Die erste Gruppe der auf einen Screen gestauchten Auswahl der Fertigkeiten betrifft das Gehirn. Dazu gehören verschiedene Hacking-, aber auch soziale Fähigkeiten. Letztere geben euch in Gesprächen Hinweise und auch neue Antwortmöglichkeiten, es gab in der Präsentation jedoch noch leider keine Gelegenheit, sie auszutesten.

Also konzentrierte ich mich im ersten Anlauf auf den klassischen Shadowrun-Ansatz: Warum fragen, wenn man auch schießen kann. Dafür macht sich Körperpanzerung gut, die durchaus auf der ersten Stufe schon 35% schluckt, auf der zweiten sogar 70%. Dies macht sehr schlicht deutlich, dass es zwar nicht sooo viele Skills gibt - knapp über 20 - und auch die Zahl der Ausbaustufen dieser hält sich in Grenzen, aber wenn man dann einen Punkt ausgibt, merkt man den Unterschied.

Das Zielen, das nicht mehr wackelt, scheint ja manche sehr zu interessieren und statt herumzuzucken bleibt Jensens Hand ruhig. Das heißt aber nicht, dass die Dead-Zone, der Bereich, in dem eine Kugel landen wird, nicht trotzdem ziemlich groß ausfiel. Mit Aufrüsten der Schützen-Fertigkeit ändert ihr das und so wird die Wahrscheinlichkeit, kleine Ziele auch auf längere Distanzen zu treffen, deutlich besser. Ganz ohne Gewackel und Pad-freundlich. Die PC-Version habe ich nicht anspielen können, aber dort soll es auch nicht anders gelöst werden.

Wer seine Arme ausbaut, kann besser schwere Dinge heben, was sich schon in dieser Mission an einer Stelle bewähren wird. In den Torso lassen sich ein paar schicke Gadgets verankern, unter anderem eine Waffe, die Schrapnells in alle Richtungen des Raumes schickt, sobald Jensen sich zusammenkauert oder eine Energieblase, die ihn sanft und auch lautlos aus jeder Höhe landen lässt. Auch die Fertigkeit der Infrarotsicht, verbunden mit der Kraft, eine Wand zu durchschlagen, ist nicht zu verachten, dies wird leider jedoch nicht an allen Ecken der Gebäude möglich sein. Ich bin gespannt, ob derartige Features im gesamten Spiel sich dann doch eher aufgesetzt anfühlen oder ob es einfach ein Teil der Welt wird, der sich natürlich einfügt.

Deus Ex: Human Revolution - Gameplay-Trailer

Die Anwendung solcher Kräfte gibt es jedoch nicht umsonst. Jeder Einsatz eines speziellen Features wie dem Schrapnell-Igel oder der Energieblase kostet mindestens eine Energieeinheit und zunächst hat man davon ganze drei. Einmal verbraucht, lädt sich auch immer nur eine Einheit auf, sodass ihr zum Start einer Mission schnell eure drei Ladungen durchhabt und dann mit einem einzelnen, sich zunächst eher zögerlich aufladendenden Charge auskommen müsst, bis ihr spezielle Batterien finden konntet.

Der Gedanke dahinter ist einfach eine Frage des Balancings, schließlich sind diese Kräfte mächtig und schnell würde es zu einfach werden. Was mir nicht ganz zusagte, ist der Umstand, dass es keinen waffenlosen Nahkampf im eigentlichen Sinne gab. Ich bin mir nicht sicher, ob da noch etwas kam, aber in diesem Stadium des Spiels konnten nur Instant-Kills ausgelöst werden. Diese funktionierten immer, sobald ihr nah genug dran wart - und es mussten auch keine Kills sein, Betäubung war ebenfalls möglich -, kosteten aber auch eine Energieeinheit. Eine simple Attacke, um einen angeschlagenen Feind auszuschalten oder ihn einfach nur kurz beiseite zu schieben, gab es nicht.

Dass ich den traditionellen Nahkampf etwas vermisste, lag an der Munitionsknappheit, die sich komplett durchzog. Ein Magazin zum Start und dann, was ihr so findet, aufgeteilt in verschiedenen Munitionstypen. Einfach in die Richtung halten und das Beste hoffen kommt in Human Revolution nicht als Konzept in Frage. Jedenfalls nicht länger als zwei Räume. Platziert man seine Schüsse jedoch sorgfältig, dann kann man sich auch auf dem zweiten Härtegrad noch ordentlich durchballern, auf dem Dritten muss es dann wirkliche Präzisionsarbeit sein.