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Deus Ex: Human Revolution

Eine Mission und so viel kann schiefgehen.

Oder man lässt sich am besten gar nicht erst blicken. Auch dafür gibt es eine wunderbare Fertigkeit. Sich unsichtbar machen zu können und seine Schrittgeräusche zu dämmen, funktioniert praktisch überall wunderbar, wenn man auf die richtige Chance wartet. Egal ob ihr einfach nur ungesehen durch wollt oder in eine bessere Position für einen Angriff manövrieren wollt, diese Kombination stellte sich bei einer Stealth-Spielweise als extrem reizvoll heraus.

Auch lässt sich mit ihr sehr elegant der Einstieg in die Mission meistern. Wer es grob mag, nimmt den Haupteingang, zielt gut und hat bis zum dritten Bereich zwölf Leichen hinterlassen. Der Besonnene sucht sich eine Stelle, an der er bis zur Dachlüftung kraxelt. Dazu muss er durch das Sichtfeld der Wachen. Entweder man schaut sich die dummerweise gelegentlich wechselnden Bewegungsmuster an und wartet auf die Chance oder man kann sich eben für ein paar Sekunden unsichtbar machen. Durch einen Schacht geht es in ein Lager mit hohen Regalen.

Wer durch die Vordertür kam, muss sehr leise oder sehr laut sein, um unbeschadet durchzukommen. Wer die höher gelegene Lüftung nutzte, landet oben auf den Regalen und kann sich dort leise in Position bringen. Meine favorisierte Methode von hier aus bestand darin, eine gut sichtbare, aber etwas abseits vom Ausgang postierte Wache zu betäuben. Seine Freunde gehen getreu der Feinde des Sam Fisher nicht in Position, sondern laufen zu ihrem Freund, um nach ihm zu sehen. Entweder kommt jetzt die Granate oder man klettert leichtfüßig die Regale herunter und sieht zu, dass man rauskommt.

So arbeitet man sich weiter durch die Labors und Büros, stets mit einer Mischung aller dieser Spielvarianten, ganz wie es gefällt. Ich habe keine Situation gefunden, in der es einen absolut eindeutigen Weg gibt. Jeder Raum konnte auf verschiedene Weisen angegangen, manchmal sogar komplett umgangen werden. Die Mission an sich war gradlinig. Es gab einen Anfang, ein Ende und dazwischen auch ein paar wenige Meilensteine, an denen man nicht ganz vorbeikam. Aber im Großen und Ganzen entsprach es dem Ideal von Deus Ex, dass man in eine Situation gesetzt wird und "nu mach mal" gesagt bekommt. Und dann ergibt sich der Rest aus der Denkweise des Spielers, den Fertigkeiten, die er sich gönnte, und seiner Kreativität.

Schön macht das eine ganz banale Situation klar, für die es nicht weniger als vier bisher erkennbare Wege drum herum gibt. In einem schmalen Gang steht eine Selbstschussanlage, die mittels einer Kamera bedient wird. An die Kamera kommt man leider nicht heran - oder ich weiß zumindest nicht wie - und einfach vorbeirennen fällt auch flach, da man einfach zu viel Schaden kassiert. Mein erster Ansatz war Hacken. Ein nahes Terminal gewährt Leuten, die diesen Skill gesteigert haben, Zugang, um das Ding abzuschalten.

Das Hacking selbst gestaltet sich als erstaunlich kurzweiliges Mini-Game, dem ich an keiner Stelle aus dem Weg ging, was man wohl als gutes Zeichen bei einem Mini-Game werten darf. In einem Netzwerk werden schnell Knoten angeklickt, um diese zu übernehmen und den Weg zum finalen Punkt freizuschalten. Das gehackte System bekommt recht schnell Wind davon und wird versuchen, die Knoten zurückzuholen und euch zu isolieren. Dann wird in der Regel ein Alarm ausgelöst und ein direkter zweiter Versuch fällt flach, weil das System dichtmacht.

Der zweite Weg, um das Geschütz zu zerlegen, heißt Unsichtbarkeit. Die Kamera sieht einen nicht, also durch, solange es geht. Der dritte Weg geht über Körperkraft, wobei man die für den ersten Teil nicht mal steigern muss. Die Metalltonne kann man auch so greifen und als Schild missbrauchen. Man bekommt zwar ein wenig was ab, aber es geht noch. Wer die Arme ausbaute, kann den Kopierer des ballistischen Schutzes +4 benutzen, kommt ohne Kratzer an den nicht drehbaren Turm vorbei und kann das Ding danach sogar noch von der sicheren Rückseite hochheben und damit die Feinde im nächsten Raum überraschen. Nur Bewegung offensichtlich und kein FF. Billige Ware. Wer nichts davon auf die Reihe bekommt, weil Reden einfach sein Ding ist und das Geschütz nie zuhört, der muss ein wenig suchen, um einen Schacht zu finden, der dann hinter der Kanone endet. Jeder kommt irgendwie weiter.