Diablo III

Man sollte niemals nie sagen. Es könnte definitiv einmal ein World of Diablo kommen. Was lustig ist: All unsere Fans wollten ein Diablo 3, ein isometrisches Diablo 3, eines, das sich in den Grundzügen an Diablo 2 ausrichtet, aber einen Schritt nach vorne macht. Die Businessanalysten wollten hingegen, dass wir ein World of Diablo kreieren. Weil es in Hinsicht auf die finanzielle Schiene besser ist. Wir wissen, was es heißt, ein World of WarCraft zu erstellen. Wir wissen, was es heißt, ein World of WarCraft zu unterstützen. Und als Firma sind wir aktuell nicht daran interessiert, so etwas zu machen. Wir haben bereits alle Hände voll mit so etwas zu tun.

Wir sind weitaus interessierter daran, erneut das Diablo-Universum zu erforschen und einen gebührenden Nachfolger zu Diablo 2 zu schaffen. Es ist ungefähr dasselbe wie bei StarCraft II. Es gab niemals die Art von Weiterführung, die der Titel verdient hätte. Und was wir danach machen? Wird es vielleicht ein Diablo 4 geben? Wenn wir das Gefühl haben, dass noch nicht alles erzählt wurde beziehungsweise wir noch viel mehr zu erzählen haben, dann mit Sicherheit. Und falls nicht, dann eben nicht.

Die Entscheidungen, was wir als nächsten Titel anstreben, richten sich grundsätzlich daran, was das Team will, auf was es sich selbst freut. Sagt das Team, „Wir wollen ein World of Diablo kreieren“, werden wir es tun. Oder eben etwas komplett anderes. Eine neue Marke oder Spiele zu einer bestehenden. Oder ein Titel, der in eine für uns völlig neue Gameplay-Richtung geht. Es hängt letzten Endes damit zusammen, was das Team will.

Ja, so fällen wir unsere Entscheidungen. Fakt ist, das Team muss repräsentieren können, was es kreiert. Und falls das, aus welchen Gründen auch immer, unsinnig erscheint, würde es die Geschäftsleitung nicht akzeptieren. Als wir mit Diablo 3 begannen beziehungsweise ich zum Team stieß, war es es keine Selbstverständlichkeit, dass wir tatsächlich Diablo 3 machen. Sicher, es war etwas, an das das Team hier und da dachte, ein wenig rumprobierte. Wir hatten die Technologie sowie einige kleinere Sachen.

Wir setzen uns also als Team zusammen und fragten uns, „Was wollen wir machen?“. Das gesamte Team antwortete, „Diablo 3.“ Dementsprechend kam der nächste Schritt. „Dann lasst uns die Ausrichtung bestimmen. Lasst uns einige Artworks und Konzepte erstellen, die wir der Geschäftsleitung vorlegen können, um begründen zu können, warum wir es machen sollten.“ Wir taten es, die Geschäftsleitung warf einen Blick darauf und meinte, „Ok, das sieht nach etwas aus, das wir spielen wollen.“ So laufen die Entscheidungen, komplexer wird es nicht.

Nicht wirklich. Das Gute daran, bei Blizzard zu arbeiten, ist, dass man keinerlei Kompromisse eingehen muss. Im Großen und Ganzen kann man machen, was man möchte. Natürlich sollte man stets einen gewissen Rahmen vor Augen haben. Ansonsten arbeitet man Jahr um Jahr an einem Spiel, fügt immer neue Sachen hinzu und der Release-Termin verschiebt sich entsprechend weiter nach hinten. Wie alle anderen müssen wir uns auch an Budgets und Abgabe-Termine halten. Aber wenn es etwas gibt, von dem wir denken, das es wirklich ins Spiel gehört, wir aber keine Zeit mehr haben, dann sagen wir einfach, „Ok, machen wir es fertig und integrieren es irgendwann später.“ In einer Erweiterung oder diversen Patches.

Blizzard selbst offeriert weitaus mehr Möglichkeiten als andere Firmen. Du weißt, Du erstellst Inhalte nach dem Release. Du weißt, du erstellst Erweiterungen nach Release. Demzufolge halten wir lieber ein Feature zurück, das nicht unbedingt zum Erfolg des Titels führen muss und veröffentlichen es später. World of WarCraft ist ein großartiges Beispiel dafür. Der Sunwell-Content war bereits in Planung, bevor die Erweiterung The Burning Crusade veröffentlicht wurde. Das Team wusste, dass es das machen wollte. Sie begannen also mit der Arbeit, schufen viele der Anfangssachen schon vor dem Release von The Burning Crusade. Und das ist so eine der Sachen, die es nicht rechtzeitig auf die Disc schafften. Aber es war ok, wir veröffentlichten es später als Update. Wir haben genug Inhalte für die Spiele, um die Leute bei Laune zu halten. Sollten wir wider Erwarten an unsere Grenzen stoßen, werden wir sicherlich nicht aufhören, ein Spiel weiterzuführen. Wir verschieben es einfach ein wenig.