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Die abgedrehtesten Kopierschutzmaßnahmen

Von betrunkenen Kameramännern, Hühnchenmunition, unbesiegbare Gegner, gelöschte Speicherstände bis Coderäder, Würfel oder Zauberfolie.

The Secret of Monkey Island

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Entwickler: Lucasfilm Games
Publisher: Softgold/Lucasfilm Game
Jahr: 1990

Dass das Team von Lucasfilm Games einen guten Sinn für unkonventionelle Kopierschutzmethoden hat, hat es ja bereits mehrfach bewiesen. Nach dem sich Zak Mckracken als Riesenhit herausgestellt und das Adventure-Genre kräftig aufgemischt hat, veröffentlichte die Spieleschmiede des Star-Wars-Machers Gorge Lucas zwei Jahre später den ersten Teil des weltbekannten Klassikers „Monkey Island“. Vor allem die älteren Zockerhasen dürften die damals und auch heutzutage unübliche hardwareseitige Kopierschutzmaßnahme noch kennen - das Codewheel aka „Dial-A-Pirate-Wheel“. Im Grunde ähnelt die Schutzmaßnahme sehr stark der von McKracken, nur, dass der Spieler jetzt keine Liste mit vorgegebenen Codes mehr erhält - von denen er bei Spielstart den Richtigen eingeben muss - sondern eine Papp-Drehscheibe, auf der verschiedene Piratengesichterhälften und Zahlencodes abgebildet sind. Durch Drehen der oberen oder untere Scheibe des Codewheels entstehen anhand der verschiedenen Gesichtshälften unterschiedliche Jahreszahlen, von denen wiederum immer eine bei Spielstart die Frage „Wann wurde dieser Pirat in Antigua aufgeknüpft“ beantwortete. Leider erfüllte der Kopierschutz nicht die Erwartungen der Entwickler, denn die Scheiben wurden kurzerhand auseinandergenommen, kopiert und wieder zusammengesetzt.

Ohne das Dial-A-Pirate-Codewheel oder einen guten Kopierer bleibt Guybrush Threepwood Anfang der 90er auf der Insel verschollen.

Earthbound

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Entwickler: Ape/Pax Softnica/HAL Laboratory
Publisher: Nintendo
Jahr: 1994

Das für den Super Nintendo entwickelte Spiel „Earthbound“ ist eigentlich der zweite Teil der Spieleserie „Mother“, die nur in Japan veröffentlicht wurde. Einzig Mother 2 schaffte es als „Earthbound“ 1995 auf den US-Markt. Für europäische Fans mussten sogar sage und schreibe weitere 18 Jahre vergehen, ehe es Earthbound im Jahre 2013 schließlich auf die Wii U Virtual Console schaffte - leider etwas zu spät für einen großen Erfolg. Das RPG - das hierzulande eher unbekannt war/ist - verkörperte in Sachen mehrstufiger Software-Kopierschutz ein Meilenstein und stellte die Kopiererszene vor einige schwierige Hürden.

Per zusätzlichen Code konnte das Spiel eine illegale Cartridge-Kopie ausmachen, was zunächst nur mit einem entsprechenden Ladescreen beim Start deutlich gemacht wurde. Selbiger wurde schnell von der Szene gehackt und gepatcht, woraufhin die nächste Stufe des Kopierschutzes zur Tat schritt: Der Schwierigkeitsgrad wurde an mehreren Stellen im Spiel extrem erhöht, indem es dem Spieler haufenweise harte Gegner entgegenschickte. Schaffte man es irgendwie, sich durch die Monster zu häckseln (oder zweite Schutz-Stufe zu patchen), wiegte der Kopierschutz den Raubkopierer zunächst in Sicherheit, indem er ihn das Spiel ohne weiteres Murren bis zum Endgegner durchspielen lies. Dort erwartete den Schwarzkopierer allerdings die letzte und noch fiesere Stufe des Kopierschutzes: Die Begegnung mit dem Endgegner sorgte dafür, dass sich das Spiel mit einem „Freeze“ verabschiedete und die Konsole neu gestartet werden musste. Nach dem Neustart stellten die schwarzen Schafe dann mit entsetzen fest, dass alle Speicherstände gelöscht wurden - und dass nach 40 bis 50 Stunden Spielzeit.

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