Die abgedrehtesten Kopierschutzmaßnahmen
Von betrunkenen Kameramännern, Hühnchenmunition, unbesiegbare Gegner, gelöschte Speicherstände bis Coderäder, Würfel oder Zauberfolie.
Die Siedler 3
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Entwickler: Blue Byte
Publisher: Blue Byte
Jahr: 1998
Die wohl bekannteste und legendärste Kopierschutzmaßnahme haben sich die Jungs von Blue Byte für den dritten Teil ihrer Wirtschaftssimulationsreihe „Die Siedler“ einfallen lassen. Anstatt der damals üblichen „Bitte Original CD in Laufwerk einlegen“-Meldung lief eine gecrackte Version des Spiels zunächst allen Anschein nach völlig problemlos. Erst nach längerer Spielzeit wurde der Raubkopierer mit ungeahnten Problemen konfrontiert. Neben neu angepflanzten Bäumen, die nicht zur vollen Größe heranwuchsen und somit nicht gefällt werden konnten, oder Siedlern, die ihre Wohnhäuser nicht mehr verlassen wollten, erreichte insbesondere die „Schweine-produzierende-Eisenschmelze“ einen legendären Status.
All diese Mechanismen hatten zur Folge, dass das Rohstoffsystem des Spielers früher oder später einbrach und die Siedler keinen Fortschritt mehr verzeichnen konnten. Da diese eher unkonventionelle Art des Kopierschutzes für die meisten Raubkopierer damals völlig neu war, vermuteten viele einen Bug im Spiel, liefen beim Kundensupport sowie den technischen Foren sturm und lieferten sich damit selbst ans Messer. Leider war die Technik des Kopierschutzes noch nicht ganz ausgereift, sodass auch viele ehrliche Käufer mit älteren CD-ROM-Laufwerken vom Kopiermechanismus geplagt wurden.
Spyro: Year of the Dragon
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Entwickler: Insomniac Games
Publisher: Sony computer Entertainment
Jahr: 2000
Dass selbst die putzigsten Kinderspiele nicht von Raubkopierern verschont bleiben, musste im Jahre 1999 auch Insomniac Games mit ihrem Titel „Spyro 2: Ripto's Rage“ feststellen. Aus diesem Grund lieferten sie den Crackern ein Jahr später beim Nachfolgertitel „Spyro: Year of the Dragon“ auch eine beeindruckende Rätsel-Schlacht, an der sich lange Zeit viele Cracker die Zähne ausbissen. Obwohl sehr schnell erste Kopien - die den Kopierschutz aushebelten - auf dubiosen Seiten erschienen, vergingen trotzdem mehrere Monate, bis auch der zusätzliche Crack-Schutz überwunden wurde. Selbiger suchte bis dahin seinesgleichen und triebt die Crackergemeinde in den Wahnsinn, was wiederum dazu führte, dass das Cracken des Spiels sehr genau dokumentiert wurde. Oft hörte man von den verzweifelten Probaten Sätze wie „Der Programmcode ist ein Minenfeld mit mehreren Ebenen - ein falsch gesetzter Bit, und alles fliegt einem um die Ohren“.
Das Knacken der harten Nuss ging in mehreren langwierigen Schritten vonstatten. Über das Aushebeln des Kopierschutzes wies zunächst eine freundliche Fee im Spiel hin. Versuchte der Cracker dann weiter sein Glück, musste er schnell feststellen, dass ihm vom Spiel-Code immer mehr Knüppel zwischen die Beine geworfen werden. Das waren zunächst fehlende Edelsteine und Eier, die Spyro während des Spiels einsammeln muss, um an bestimmten Punkten weiterzukommen. Nach einiger Zeit war auch diese Hürde mit einem Patch genommen, jedoch nicht, ohne die Cracker vor das nächste Problem zu stellen. Selbige hatten nun damit zu kämpfen, dass sich von Zeit zu Zeit das Pause-Menü nicht mehr aufrufen lies, weshalb man die Sprache nicht mehr ändern oder die Portale nicht mehr benutzen konnte, um in der Spielwelt zu anderen Orten zu reisen.
Es verging einige Zeit, doch auch dafür fanden die Cracker eine Lösung. Schließlich gelang es ihnen nach mehreren Monaten, das Spiel bis zum Endboss durchzuspielen. Dort erlebten sie dann aber die eine bittere Enttäuschung: Das Angreifen des Endbosses führte dazu, dass das Spiel resettet und alle Speicherstände gelöscht wurden. Zwar wurde schlussendlich auch dafür eine Lösung gefunden, doch bis es soweit war, mussten die Cracker viel Geduld aufbringen. Spyro zu kaufen stellte damals die erheblich schnellere und nervenschonendere Methode dar, das musten selbst die Clone-Schafe zugeben.