Die besten MOBAs für den PC
DOTA 2 und was es sonst noch gibt: Alle wichtigen MOBAs auf dem PC
In den letzten Jahren erfreuen sich MOBAs immer größerer Beliebtheit, doch um was handelt es sich dabei eigentlich und was macht ein MOBA aus? MOBA ist zunächst lediglich die Abkürzung für „Multiplayer Online Battle Arena" - ein Spielgenre, dass als ein Untergenre von Echtzeit-Strategiespielen gilt. Die ersten Anflüge dessen, was MOBAs ausmacht, sind bereits auf die späten 80iger des letzten Jahrhunderts zurückzuführen. Allerdings haben die damaligen Spiele nur im Entferntesten etwas mit den heutigen MOBAs am Hut, und obendrein gab es nur sehr wenige PC-Zocker.
Die eigentliche Begründung von MOBAs, so wie wir sie heute kennen, liegt noch gar nicht lange zurück. Im Jahr 2003 erschien eine relativ unscheinbare, von verschiedenen Hobbyprogrammierern zusammengebastelte Karte für Warcraft 3, die den Namen „Defens of the Ancients" trug. Defens of the Ancients, oder kurz DotA, begründete das MOBA-Genre und ist heutzutage dank dem eigenständigen Nachfolgertitel DotA2 den Meisten ein Begriff. Binnen kürzester Zeit wurde das junge Genre durch WC3 und DotA soweit massentauglich, dass es sich im E-Sport etablieren konnte. Es vergingen einige Jahre, in denen DotA der alleinige Markherrscher war und nur wenige Konkurrenten überhaupt den Versuch wagten, den König vom Thron zu stoßen. Erst 2009 erschien mit League of Legends ein ernsthafter Mitbewerber - und er blieb nicht lange allein. Mittlerweile verdoppelt sich die Anzahl an angekündigten MOBAs jedes Jahr.
Das Spielprinzip von MOBAs wurde durch DotA bestimmt und hat sich bis heute nicht großartig geändert, wodurch Vertreter dieses Genres auch leicht als solche zu erkennen sind. Grundsätzlich treten immer zwei Teams gegeneinander an, die in der Regel aus jeweils fünf Spielern bestehen. Jeder Spieler steuert einzig seinen eigenen Helden-Charakteren und versucht mit seinem Team die Basis respektive das Hauptgebäude des anderen Teams zu zerstören. Gespielt wird aus der Vogelperspektive auf einer Arena-Karte, deren Aufbau immer gleich ist: In zwei gegenüberliegenden Punkten, gewöhnlich die obere rechte und untere linke Ecke, befinden sich die jeweiligen Basen der zwei Teams.
Drei Pfade führen zu beiden Basen: die „Top Lane", die über die obere linke Ecke des Bildschirms führt, die „Middle Lane", die direkt durch die Mitte der Karte verläuft, und die „Bottom Lane", die über die untere rechte Ecke des Bildschirms führt. Entlang dieser Wege entsenden beide Teambasen in regelmäßigen Abständen NPC-Gruppen, die auf halbem Wege aufeinandertreffen. Ohne Heldeneinfluss sind diese NPC-Gruppen gleich stark. Werden sie jedoch von einem Spieler/Helden unterstützt, verschiebt sich das Kräftegleichgewicht auf dem jeweiligen Pfad und der Held kommt der Basis des gegnerischen Teams näher. Dieses versucht wiederum ihrerseits, die Angreifer zurückzuschlagen und selbst anzugreifen.
Das MOBAs so beliebt sind, liegt wohl daran, dass für beide Teams die Voraussetzungen (z.B. der Weg zur gegnerischen Basis identisch) identisch sind, sodass wirklich nur das strategische und spielerische können der Teams über Sieg oder Niederlage entscheiden. Es gibt keinen Basenausbau und es müssen auch keine Ressourcen gesammelt werden, stattdessen erhalten die Charaktere der Spieler Erfahrungspunkte (z.B. durch das Töten von Einheiten des Gegners) und steigen Stufen auf, um sich zu verbessern. Häufig können die Helden auch mit Ausrüstungsgegenständen ausgestattet werden, und es ist eine wahre Kunst, die richtigen Zeitpunkte zu wissen, wann man welchen Gegenstand am besten kauft. Vor allem der letzte Punkt schreckt auch viele potenzielle Spieler ab, doch es gibt auch MOBAs, die auf Ausrüstungsgegenstände verzichten - davon finden sich auch in unserer Topliste einige wieder.
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Die Dauerbrenner-MOBAs für den PC
Im Prinzip gibt es nicht mal eine Handvoll Spiele, die das kleine Genre dominieren, und auch wenn sie alle ihre feinen Nuancen mitbringen, sind sie sich im Kern doch relativ ähnlich. Ihr Entwicklung steht allerdings nie ganz still, da es zwar alteingesessene Titel sind, aber mit starken Communitys und aktiven Entwicklern.
Die klassischen MOBAs für den PC
Nach dem Motto "Wisse, wo du herkommst" kann es sich lohnen, einen Blick auf die Ursprünge des MOBA-Genres zu werfen. Nicht nur, weil es ganz spannend ist, zu sehen, wie weit diese Spiele kamen, sondern weil es immer noch für sich genommen ein paar fantastische Titel sind. Nicht die größten Communitys, keine legendären Turniere, aber definitiv noch eure Zeit wert.
Die etwas anderen MOBAs für den PC
Auch wie bei allen anderen Genres gibt es bei den MOBAs ein paar Exoten. Bei denen wird dann gezofft, ob ihre Alleinstellungsmerkmale sie zu etwas ganz eigenem machen oder ob es eben im Kern doch noch echte MOBAs sind. So oder so, das müsst ihr bei diesen Titeln selbst entscheiden, wir denken, dass sie eure Zeit und Aufmerksamkeit verdient haben, wenn ihr MOBAs mögt.
Einige Genregrößen und Klassiker: Rückblick 2003 - Heute
Das Genre der MOBAs ist noch sehr jung und kann deshalb nur auf eine vergleichsweise kurze Historie zurückblicken. In der finden sich allerdings wichtige Eckpfeiler, die das Genre maßgeblich geprägt haben. Hier ein kleiner Überblick:
1989 - Herzog Zwei - Kein MOBA im eigentlichen Sinn. Das für den Sega Mega Drive veröffentlichte Herzog Zwei gilt als das älteste Spiel, dass die Elemente von Echtzeitstrategiespielen verkörpert, und die auch in heutigen MOBAs zu finden sind. Gespielt wurde in Echtzeit auf einer Übersichtslandkarte gegen einen zweiten Spieler oder Computergegner. Ähnlich wie bei dem bekannten Klassiker „Z", befehligte jeder Spieler eine Basis und konnte weitere neutrale Basen auf der Karte einnehmen, um verschiedene Einheiten zu produzieren. Diese warf man dem Gegner entgegen, um seine Basis einzunehmen/zu zerstören. Herzog Zwei hat die Grundsteine für MOBAs gelegt und auch spätere Spiele, wie das 2007 erschienene MOBA „Guilty Gear 2: Overture" für die Xbox 360, stark beeinflusst.
2003 - Defense of the Ancients - Der Erfolg der Warcraft 3 Mod „DotA" sucht seines Gleichen. Was einst als Fan-Mod begann, nahm binnen kürzester Zeit gewaltige Ausmaße an und begründete das MOBA-Genre, so wie wir es heute kennen. Über die Zeit haben viele Programmierer an DotA gearbeitet und es sind viele verschiedene Versionen entstanden. Die mit Abstand am weitesten entwickelte und bekannteste ist „DotA Allstars". Der unter seinem Pseudonym Icefrog bekannte DotA Programmierer trieb seit 2005 die Entwicklung von DotA voran, sodass es der Titel in wichtige Wettbewerbe wie die World Cyber Games, die CyberEvolution-Ligen oder der Electronic Sports World Cup (ESWC) schaffte. Seit 2010 arbeitet Icefrog mit Valve am eigenständigen Nachfolger Dota 2.
2009 - Demigod - Nachdem MOBAs im Laufe der Zeit immer mehr Aufmerksamkeit zu teil wurden, war es nur eine Frage der Zeit, bis weitere Entwickler auf den Zug aufsprangen und etwas vom Kuchen abhaben wollten. Der erste Fahrgast auf dem kommerziellen Zug war „Demigod" aus den Fingern der Gas Powered Games, dessen Chefentwickler und Gründer, Chris Taylor, am ehesten durch seine Arbeit an Total Annihilation oder der Dungeon Siege-Reihe bekannt ist. Demigod wurde extrem stark an DotA angelehnt und ist ebenso mehrspieler- und wettbewerbsorientiert. So treten zwei gegnerische Teams (Assassinen oder Generäle genannt), die aus bis zu fünf Spielern mit unterschiedlichen Demigods (Helden-Charakte) bestehen, in verschiedenen Modis und auf unterschiedlichen Karten gegeneinander an. Die verschiedenen Demigods sammeln durch das Töten von Gegnern Erfahrungspunkte und steigen Stufen auf, um ihre individuellen Fähigkeiten zu verbessern oder Neue zu lernen. Obendrauf gibt es Gold für Gegenstände, um die Helden weiter zu verbessern.
2009 - League of Legends - Ein halbes Jahr nachdem Demigod bewiesen hat, dass mit MOBAs Geld zu holen ist, gingen Riot Games mit ihrem MOBA League of Legends an den Start. Der Titel war ebenfalls sehr stark an DotA angelehnt und schlug ein wie eine Bombe. Selbst heute gehört der Riese mit mehreren Millionen Spielern täglich nach wie vor zu den Topvertretern des Genres und wird ständig weiter entwickelt. Auch im E-Sport mischt LoL seit Langem mit. Jedes Jahr findet gegen Ende der aktuellen Season die League of Legends World Championships statt, bei der über 2.000.000 Dollar Preisgeld an die Gewinnerteams ausgeschüttet wird.
2010 - Heroes of Newerth - Mit HoN schwimmt ein weiterer dicker Fisch im Genreteich. Ursprünglich als Kauftitel in den Regalen vorgestellt, wurde 2011 auf Free-To-Play umgestellt und hat seit dem viele Spieler angezogen und nicht mehr losgelassen. Der stark an DotA Allstars angelehnte Titel bietet seinen Fans alles, was man von einem klassischen MOBA erwartet, und mit der Integration von spielerentwickelten Modifikatoren sogar mehr als andere.
2013 - Dota 2 - Zehn Jahre hat es gedauert, bis Defence of the Ancients einen würdigen Nachfolger bekommen hat - und was für einen. Von Anfang an dominiert Dota 2 das Genre, was nicht zuletzt daran liegt, dass das Entwicklerteam mit Icefrog einen erfahrenen MOBA-Programmierer mit ins Boot ziehen konnte. Das Ergebnis der Arbeit hat Millionen von Spielern von Dota 2 überzeugt und es dauerte auch nicht lange, bis sich Dota 2 im E-Sport mit an die Spitze setzte. Jährlich werden in verschiedenen Wettbewerben Millionenbeträge an die besten Spieler ausgeschüttet - 2014 waren es über 25.000.000 Dollar.
2015 - Heroes of the Storm - Anfang 2015 startete die Beta von HotS und zeigte bereits ein nahezu fertiges Spiel. Getreu dem Motto „easy to lern, hard to master" hat das Blizzard-Team dem Genre einen eigenen Touch verliehen und an vielen Ecken geschraubt, die ihrer Meinung nach eher im Hintergrund stehen sollten. So fallen beispielsweise Ausrüstungsgegenstände für Helden komplett weg und der Dschungel gewinnt mit den dort zu erledigenden Aufgaben an Wichtigkeit. Ob Blizzards Masterplan auch mit der Konkurrenz mithalten kann, wird sich zeigen. Fest steht jedenfalls, das die etwas mehr Mainstream orientierte Richtung vor allem bislang abgeschreckte Spieler wieder zu MOBAs zurückführen könnte.