Dota 2 (Defense of the Ancients 2) (PC)
DOTA 2 und was es sonst noch gibt: Alle wichtigen MOBAs auf dem PC
Entwickler: Valve
Publisher: Valve Corporation
Erschienen am: 09.07.2013
Erhältlich für: PC, Mac
Dota 2 in einem Satz: Drei Wege führen zum Ziel, doch bei Allen bekommt man eins auf die Mütze, und wofür genau? Ach ja, die Ehre und den Siegesrausch.
Worum geht es in so ungefähr: Um es vorwegzunehmen, Dota 2 hat zwar eine Handlung, die ist allerdings komplett für den Allerwertesten - wieso man sich auf die Mütze gibt, spielt im Grunde absolut keine Rolle. Beim Spielprinzip herrscht sehr viel Ähnlichkeit mit dem Vorgänger, der immerhin das Genre begründet und so ziemlich alle Regel vorgegeben hat. Der größte Unterschied der beiden Teile ist von optischer Natur, wobei natürlich auch sehr viel Feintuning und Charakterentwicklung mit eingeflossen sind. Am Spielprinzip hat sich hingegen nur wenig geändert. Egal auf welcher Karte, es treten immer zwei Teams (Dire oder Radiant) zu je fünf Spielern gegeneinander an, um das gegnerische Hauptgebäude (Ancient) zu zerstören.
Wie schon im ersten Teil befinden sich die Basen beider Teams an gegenüberliegenden Eckpunkten der Karte und es gibt drei Wege (Lanes) gespickt mit Verteidigungstürmen, auf denen in regelmäßigen Zeitabständen computergesteuerte Einheitengruppen (Creeps) auf die gegnerische Basis zustürmen. Das töten der gegnerischen Creeps, Gebäude und Helden, sowie der neutralen Monster auf der Karte gewährt den Heldencharakteren der Spieler Erfahrungspunkte und Gold, die für verbesserte Fähigkeiten und Ausrüstungsgegenständen eingesetzt werden. Der richtige Einsatz von individuellen Fähigkeiten und die richtige Strategie im Team entscheiden über Sieg oder Niederlage. In der Regel entscheiden sich die Schlachten innerhalb von 30 Minuten bis eine Stunde. Mitunter können sie aber auch mehrere Stunden andauern.
Was zeichnet das Spiel aus: Dota 2 ist der Nachfolgertitel des Genrebegründers, der sich die Popularität der gesamten Spielerubrik auf die Brust schreiben darf, und hat neben Bestnoten bei so ziemlich allen Spieletestern auch schon zahlreiche Preise eingefahren. Das liegt nicht zuletzt daran, dass mit „Icefrog" auch Mitglieder im Programmierteam von Dota 2 wieder zu finden sind, die bereits Dota (1) an die Spitze gebracht haben. Alles, was man sich von einem fordernden MOBA im klassischen Sinn erwartet, findet man auch bei Dota 2 - Positives sowie Negatives.
Als vollkommen eigenständiges Spiel nutzt Dota 2 seine eigenen Grafiksets und greift nicht mehr auf Warcraft 3 Designs zurück. Und auch wenn die modifizierte Source Engine in die Jahre gekommen ist, macht Dota 2 einen guten Eindruck. Da die Popularität bereits im Entwicklungsstadium kein Problem war und mittlerweile weit mehr als 10 Millionen Spieler täglich über 500.000 Helden in die Arena schicken, wurde und wird Dota 2 kontinuierlich weiterentwickelt und verbessert. Dazu zählen neben neuen spielbaren Helden, Karten oder Spiel-Modi auch Verbesserungen an der Spiel-Balance oder das Ausmerzen von Spielfehlern.
Einsteigern hilft ein Tutorial mit verschiedenen KI-Schwierigkeitsstufen ins Spiel, das Grundwissen zu MOBAs wie den „Lanes" oder „Last Hit" vermittel, und dank Valves Matchmaking treffen auch keine Anfänger und Profis aufeinander. Wer jedoch bei den Fortgeschrittenen mitspielen will, wird bei Dota 2 einen gewaltigen Zeitaufwand betreiben müssen, um sich die Tricks und Kniffe von den Streams der Profis abzuschauen. Die Deny-Technik ist ein gutes Beispiel hierfür. Entgegen vielen anderen MOBAs ist diese Technik in Dota 2 möglich und wird bei Profispielen auch häufig genutzt. Dabei ist es das Ziel, dem Gegner gewisse Spielfortschritte zu verwehren, indem man beispielsweise einen stark angeschlagenen Verteidigungsturm selbst zerstört, bevor das der Gegner tut, um ihm die dadurch erhaltenen Erfahrungspunkte zu verwehren.
Was ärgert einen vielleicht doch:
So viele positive Aspekte Dota 2 bietet, so viele Nachteile gibt es auch. Die Community gilt (oftmals nicht unbegründet) als nicht gerade freundlich bei Einsteigern und das Spiel selbst benötigt einigen Zeitaufwand, um selbst einfache Dinge wie „Welchen Helden kontere ich am besten mit welchen Helden" oder „Wann kaufe ich welchen Ausrüstungsgegenstand" auswendig zu lernen. Wer darüber hinaus bei den Fortgeschrittenen oder Profis mitspielen will, kann mit jahrelanger Beschäftigung rechnen, um die über 100 Helden und unzähligen verschiedenen Szenarios, in die man während eines Matches verwickelt werden kann, perfekt zu meistern.
Welche Edition lohnt sich: Da es sich um ein kostenloses Free-to-Play Onlinespiel handelt, ist diese Entscheidung nicht sonderlich schwer - zumal es nur eine Version gibt: die Aktuellste bei Steam. Wollt ihr dennoch Geld loswerden, bietet euch der Shop genügend Möglichkeiten, um neue Helden, Gegenstände, Sets, Turnierpässe und sonstigen Krimskrams zu erwerben. Die Preise bewegen sich von wenigen Cents bis hin zu ein paar US-Dollar (selten mehr als zehn).
Der seltsamste Moment in Dota 2: 2014 wurde die bekannte Lets's Playerin Sajedene aus Phoenix (Arizona USA) während eines Dota2-Livestreams von zwei bewaffneten Einbrechern überfallen, die angeblich auf der Suche nach Drogen waren und sich lediglich an der Tür geirrt hatten. Das hinderte sie aber nicht daran, die Spielerin mit der Waffe zu bedrohen und den PC mitgehen zu lassen. Dummerweise haben die Liveshow Tausende Fans mitverfolgt und sofort die Polizei alarmiert. Als selbige vor Ort anrückte, konnt sie sogar noch einen der Täter dingfest machen.
Eine Sache, die man nicht wissen muss: Vale veranstaltet jedes Jahr ein Dota 2 Turnier, „The International" genannt, bei dem 16 eingeladenen Profiteams um den Titel des besten DotA-2-Teams kämpfen. Zum ersten Mal wurde das Turnier 2011 auf der Gamescom in Köln mit einem Preistopf von 1,6 Millionen Dollar ausgetragen. Seit dem findet es in Seattle statt und der Pot steigt jedes Jahr um gewaltige Summen an. 2014 wurden bereits über 10.000.000 Dollar an Preisgelder ausgezahlt. Das Gewinnerteam, Newbee aus China, kassierten davon allein die Hälfte ein. Zocken lohnt sich also doch. Für Valve stellt der Betrag übrigens keine Bedrohung für das Portemonnaie dar, spielen doch allein die Verkäufe der Ingame-Items über das zehnfache wieder in die Kasse. Von den Einnahmen der Meisterschaft und sonstigen Geldquellen mal ganz schweigen.
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